15.12.2023 12:49 Mega-Wende im Prozess: Thomas Drach will Verteidiger vor die Tür setzen und stellt Knallhart-Forderung
Von Maurice Hossinger
Köln - Wann findet dieser Prozess ein Ende? Der Reemtsma-Entführer Thomas Drach (62) hat seinen Verteidigern das Vertrauen entzogen und eine Knallhart-Forderung gestellt. Vor dem Kölner Landgericht ist am heutigen Freitag der 98. Verhandlungstag gestartet.
Zitat Das Kölner Landgericht hat der 62-Jährigen demnach am 98. Verhandlungstag dazu aufgefordert seine Verteidiger zu entpflichten und das Verfahren gegen ihn komplett fallen zu lassen. (...) Als Begründung für seinen Sinneswandel sagte der 62-Jährige, dass er das Gefühl habe, dass einer seiner Verteidiger von der Staatsanwaltschaft "gekauft" worden sei.Er glaube an eine gegen ihn laufende Verschwörung die Jan-Philipp Reemtsma (71) persönlich gegen ihn angezettelt hätte.
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20.12.2023 13:39 HEISSE PHASE IM DRACH-PROZESS: REEMTSMA-ENTFÜHRER SOLL FÜR IMMER WEGGESPERRT WERDE Köln – Im Prozess gegen den früheren Reemtsma-Entführer Thomas Drach (63) in Köln hat die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer 15 Jahre Haft sowie Sicherungsverwahrung für den Angeklagten gefordert.
Der 63-Jährige sei wegen schweren Raubs und versuchten Mordes zu verurteilen, erklärte die Vertreterin der Anklagebehörde am heutigen Mittwoch.
Die Staatsanwaltschaft sah es als "zweifelsfrei erwiesen" an, dass Drach in den Jahren 2018 und 2019 vor Ikea-Märkten in Köln und Frankfurt am Main sowie am Flughafen Köln/Bonn drei Werttransporter überfallen und dabei Beute in Höhe von knapp 142.000 Euro gemacht habe.
Bei zwei der Taten habe er auf Geldboten geschossen. Das sei als versuchter Mord zu werten, sagte die Staatsanwältin.
Neben der Freiheitsstrafe beantragte die Staatsanwaltschaft zudem die Verhängung von Sicherungsverwahrung für den Deutschen.
Nach verbüßter Haftstrafe käme Drach dann nicht wieder auf freien Fuß, sondern würde in den Maßregelvollzug überstellt. Dort würde er weiter hinter Gittern sitzen.
Prozess gegen Thomas Drach: Kriminalität war für ihn "einzige Strategie zu Geld zu kommen" Vor dem Hintergrund zahlreicher Vorstrafen Drachs – unter anderem der Entführung des Erben der Hamburger Tabak-Dynastie, Jan Philipp Reemtsma, im Jahr 1996 – sagte die Staatsanwältin: "Kriminalität ist seit frühester Jugend seine einzige Strategie zu Geld zu kommen und ein Leben in Luxus zu führen."
Für einen Drach ebenfalls zur Last gelegten Raubüberfall auf einen Werttransport im hessischen Limburg konnte die Staatsanwaltschaft hingegen keinen Tatnachweis führen. Für diese Tat beantragte sie einen Freispruch.
Drach bestreitet, auch nur irgendetwas mit den Taten zu tun zu haben.
04.01.2024 06:40 100. VERHANDLUNGSTAG: FÄLLT HEUTE DAS URTEIL GEGEN DEN REEMTSMA-ENTFÜHRER THOMAS DRACH? Köln - Im Prozess gegen Thomas Drach wegen mehrerer Raubüberfälle auf Geldtransporter könnte am Donnerstag das Urteil fallen. Am 100. Verhandlungstag im Kölner Landgericht hat der Reemtsma-Entführer zunächst Gelegenheit für das "letzte Wort" des Angeklagten (9.15 Uhr).
Danach will die Kammer bekanntgeben, ob sie noch am selben Tag das Urteil spricht oder einen separaten Termin dafür ansetzt.
Der Prozess gegen Deutschlands wohl bekanntesten Schwerverbrecher läuft seit fast zwei Jahren unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. An jedem Verhandlungstag wird das Gerichtsgebäude weiträumig abgesperrt. Drach wird in der Regel per Hubschrauber von der Justizvollzugsanstalt Köln her eingeflogen.
Laut Anklage soll der Deutsche 2018 und 2019 vier spektakuläre Raubüberfälle auf Geldtransporter in Köln, Frankfurt am Main und im hessischen Limburg begangen haben. Der 63-Jährige ist zudem wegen versuchten Mordes angeklagt: Bei zwei der Taten soll er auf Geldboten geschossen haben, die beiden Männer erlitten schwere Verletzungen. Drach bestreitet alle Vorwürfe.
Die Staatsanwaltschaft hat für Drach eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren und anschließende Sicherungsverwahrung gefordert. Damit würde er nach verbüßter Haft in den Maßregelvollzug überstellt und dort weiter hinter Gittern sitzen.
Die Staatsanwältin sah es in ihrem Plädoyer als "zweifelsfrei erwiesen" an, dass Drach drei der angeklagten Überfälle begangen und dabei knapp 142.000 Euro erbeutet hat. Lediglich die Tat in Limburg sei ihm nicht nachzuweisen.
Verteidiger beantragen Freispruch für Thomas Drach Die Verteidiger beantragten Freispruch für ihren Mandanten. Drach sei an keinem der Tatorte erkannt oder von Zeugen identifiziert worden.
Drach hatte 1996 den Erben der Hamburger Tabak-Dynastie Reemtsma, Jan Philipp Reemtsma, entführt und nach 33 Tagen wieder freigelassen - gegen ein Lösegeld von 15 Millionen D-Mark und 12,5 Millionen Schweizer Franken.
Für die Tat war er zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden.