Unbekannte Täter verschafften sich in der Zeit von Freitagabend bis Samstagmorgen gewaltsamen Zutritt zu einem Einfamilienhaus Am Hubertus in Erfurt. Die 89-jährige Hausbewohnerin wurde niedergeschlagen und schwer verletzt, das Wohnhaus durchsucht und mehrere Gegenstände entwendet. Im Vorfeld sollen sich am frühen Donnerstagmorgen im dortigen Bereich eine oder mehrere ortsfremde Personen aufgehalten haben, welche durch Anwohner angesprochen und weggeschickt worden sein sollen.
Wer hat in den angegebenen Zeiten verdächtige Feststellungen getroffen?
Zeugen setzen sich bitte mit der Landespolizeidirektion, Landeseinsatzzentrale Erfurt, unter Tel. 0361/6621030, in Verbindung.
Nach einem Überfall auf eine 89-Jährige in Erfurt im Juni sitzt ein Mann in Untersuchungshaft. Wie die Staatsanwaltschaft Erfurt mitteilte, ist am Mittwoch Haftbefehl gegen einen 41-jährigen Erfurter erlassen worden. Ihm werde versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und besonders schwerem Raub vorgeworfen.
Der Mann wird dringend verdächtigt, am 28. Juni 2019 in das Haus der alleinlebenden Frau am Erfurter Steiger eingedrungen zu sein. Dann soll er mit einem Gegenstand auf die 89 Jahre alte Frau eingeschlagen haben. Sie konnte laut Staatsanwaltschaft nur durch eine Notoperation gerettet werden. Der Beschuldigte habe den Tod der Geschädigten zumindest billigend in Kauf genommen, sagte die Staatsanwaltschaft. Der Mann sei mehrfach vorbestraft, auch wegen Gewaltdelikten. Zu den Vorwürfen schweigt der Mann den Angaben zufolge bisher.
Anklage wegen versuchten Mordes nach Wohnungseinbruch
Nach einem Wohnungseinbruch mit einer lebensbedrohlich verletzten alten Frau in Erfurt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 42 Jahre alten Mann erhoben. Er wird des versuchten Mordes beschuldigt.
Erfurt - Das teilte die Staatsanwaltschaft Erfurt am Mittwoch mit. Der Tatverdächtige soll an einem Abend Ende Juni vergangenen Jahres in das Haus der 89-Jährigen eingebrochen sein und sie auf der Suche nach Diebesgut mit einem Spaten niedergeschlagen haben. Der mehrfach vorbestrafte Mann war im September festgenommen worden, das Amtsgericht Erfurt erließ Haftbefehl.
Der 42-Jährige hatte die Rentnerin demnach bei seinem Einbruch unerwartet im Wohnzimmer getroffen, wo sie auf der Couch saß. Mindestens zweimal soll er mit dem Spaten auf Kopf und Schulter der völlig überraschten und wehrlosen Frau geschlagen haben. Dabei habe er ihren Tod zumindest billigend in Kauf genommen. Beim Verlassen der Wohnung ließ er die schwer verletzte Frau zurück, ihr Schwiegersohn fand sie am nächsten Morgen. Nur dem untypischen Verlauf der Kopfverletzungen sei es zu verdanken, dass die Frau überlebte. Zum Tatzeitpunkt stand der Verdächtige unter Bewährung, er hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Laut Staatsanwaltschaft hat das Landgericht Erfurt die Anklage zugelassen. Der Prozess gegen den Mann soll dort am 23. März beginnen. Dabei geht es auch um gefährliche Körperverletzung sowie um neun Wohnungseinbrüche, bei denen der Mann Beutegut und Bargeld im Wert von mehr als 33 000 Euro gestohlen haben soll. dpa
Einbrecher soll aus Habgier Frau fast totgeschlagen haben
Erfurt (dpa/th) - Aus Habgier, heimtückisch und um eine andere Straftat zu verdecken soll ein Mann in Erfurt eine heute 90 Jahre alte Frau mit einem Gartenspaten fast tot geschlagen haben. Das ergibt sich aus der Anklage gegen den Mann, die am Donnerstag vor dem Landgericht Erfurt verlesen wurde. Die Staatsanwaltschaft wirft dem inzwischen 42-Jährigen unter anderem versuchten Mord vor, legt ihm aber auch eine Reihe von Wohnungseinbrüchen zur Last. Der Angeklagte gab beim Verhandlungsbeginn an, sich einlassen zu wollen.
Indizien sprechen laut Staatsanwaltschaft dafür, dass der Deutsche an einem Abend Ende Juni vergangenen Jahres auf Suche nach Beute in das Haus einer damals 89-jährigen Frau eingedrungen sei und die Frau mit einem Spaten niedergeschlagen haben. Ihr Schwiegersohn habe sie etwa sechs Stunden später am nächsten Morgen gefunden und einen Notarzt alarmiert.
Nur einem atypischen Verletzungsverlauf sei es zu verdanken, dass überhaupt noch eine Notoperation die Frau habe retten können, hieß es. Die Kopfverletzungen seien potenziell lebensbedrohlich gewesen. Der Mann nahm laut Anklage den Tod der Frau zumindest billigend in Kauf. Auch die Auswertung von Telefonstandortdaten soll helfen, die Schuld des Mannes zu beweisen.
Bei dem Einbruch bei der Frau soll der damals 41-jährige Angeklagte den Vorwürfen zufolge lediglich eine Schatulle mit einer Bernstein- und einer Perlenkette mitgenommen haben. Die Schatulle und die Bernsteinkette seien noch im Außenbereich des Hauses gefunden worden. Die Perlenkette sei nach wie vor verschwunden, so der Staatsanwalt.
Der Mann habe zwar noch vor Beginn der Verhandlungen drei Einbrüche zugegeben, die Attacke auf die Frau habe er laut Staatsanwaltschaft aber nicht eingeräumt. Die Ermittler kamen dem Angeklagten durch DNA-Nachweise an den Tatorten auf die Spur und weil ein Familienmitglied sich meldete und angab, dass der Mann für Einbrüche verantwortlich sein könnte.
von: MARTIN WICHMANN veröffentlicht am 08.05.2020 - 16:37 Uhr
Erfurt – Marcel W. (41) wird seit Donnerstag am Landgericht Erfurt der Prozess gemacht – u.a. wegen versuchten Mordes. Denn bei einem Einbruch soll er eine Rentnerin (89) fast totgeschlagen haben.
Die Frau war Ende Juni vor einem Jahr in ihrem Wohnhaus am Stadtrand von Erfurt überfallen und mit einem Spaten niedergeschlagen worden. Die Zeugin machte für ihr Alter und der erlittenen Verletzung vor Gericht einen regen Eindruck und beantwortete weitgehend souverän die Fragen der Prozessbeteiligten.
Nach eigenen Angaben hat sie inzwischen keine Schmerzen mehr wegen des Schlags mit dem Spaten auf den Kopf und auch keine Probleme mehr mit ihrer Schulter. Allerdings höre sie seither nicht mehr so gut. Das sei eine Folge des Überfalls. Auch träume sie manchmal noch von dem Mann, der in ihr Wohnzimmer gekommen sei. Psychische Beeinträchtigungen habe sie nicht erlitten. Sie lebe auch weiterhin in ihrem Haus.
Den Täter beschreibt die Frau als nicht so groß und schwarz oder dunkel gekleidet. Er soll eine Holzmaske getragen haben. Zu Haaren oder Augen oder Schuhen konnte die Zeugin in der knapp anderthalbstunden langen Befragung vor Gericht keine genauen Angaben machen. Sie vermute unter anderem wegen der Kleidung, dass es ein Mann gewesen sei.
Dieser sei abends plötzlich in ihrem Wohnzimmer mit einem Spaten in der Hand gewesen und darin herumgelaufen. „Immer hin und her“, beschreibt die 90-Jährige die Situation des Überfalls. Sie sei erschrocken gewesen und stand unter Schock. Sie habe nicht gehört, dass die Tür aufgebrochen wurde. Der Täter soll nicht gesprochen haben.
An den Schlag mit dem Spaten auf den Kopf fehlt der Zeugin jede Erinnerung. Sie weiß auch nicht, wie ihr Schwiegersohn sie am darauffolgenden Morgen, schwer verletzt im Flur liegend, aufgefunden habe. Die Erinnerung komme erst mit ihrem Aufwachen im Krankenhaus wieder, erzählte die Zeugin.
Den Angeklagten erkennt die betagte Dame nicht als Täter wieder. Sie könne nicht sagen, ob der Angreifer in ihrer Wohnung vor einem Jahr der vor ihr stehende Angeklagte sei. Das Gericht hatte den 41-jährigen Marcel W. gebeten, sich einmal vor die Frau zu stellen.
Dem Angeklagten werden in acht Fällen Wohnungseinbrüche vorgeworfen. Dabei soll er Gegenstände und Bargeld im Wert von 35.000 Euro gestohlen haben.
Wegen des Einbruchs in das Haus der damals 89-Jährigen ist der Mann zudem wegen versuchten Totschlags angeklagt. Er hat einen Teil der Einbrüche eingeräumt, bestreitet aber den Überfall auf die Frau.