Serienmord in der Schwulen-Community von Toronto Ein Landschaftsarchitekt soll fünf Männer getötet haben. Überreste von drei Männern sind in Blumenkübeln aufgetaucht. Ermittler gehen von mehr Morden aus. 30.01.2018 um 16:19
In Leaside, einem beschaulichen Viertel in der kanadischen Metropole Toronto, machten die Ermittler jüngst einen grauslichen Fund: In großen Blumenkübeln fanden sie die menschlichen Überreste von drei Männern. Die Spur führte die Polizei zum Landschaftsarchitekten Bruce McArthur, der bereits wegen Mordes an zwei Männern in U-Haft saß. Nun muss sich der 66-Jährige wegen fünffachen Mordes verantworten – und die Ermittler glauben, dass die Überreste von noch mehr Männern auftauchen könnten.
Der mutmaßliche Serienmörder habe seine Opfer vor allem über Dating-Apps für Homosexuelle kennengelernt, heißt es. Nach dem Verschwinden von zwei in der Community bekannten Männern, plakatierten Aktivisten deren Bilder in den Ausgehvierteln und übten Druck auf die Behörden aus. Nun gehen die Ermittler davon aus, dass McArthur mit den beiden eine Beziehung hatte, seine persönliche Verbindung zu den anderen dreien wird derzeit untersucht; einer von ihnen gilt seit 2012 als vermisst, ein anderer seit 2015. Der dritte, offenbar ein Obdachloser, wurde nicht als vermisst gemeldet.
Suche nach Überresten „Die Stadt Toronto hat so etwas noch nie gesehen“, sagte der leitende Ermittler Hank Idsinga. „Das umfasst nicht nur die Homosexuellen-Community. Das umfasst die ganze Stadt Toronto.“ Der Verdächtige habe versucht, seine Spuren zu verwischen. Idsinga rief die Bevölkerung auch zur Mithilfe auf: Jeder, für den McArthur in der Vergangenheit gearbeitet hat, solle sich melden. Denn der mutmaßliche Serienmörder könnte die menschlichen Überreste in verschiedene Gärten vergraben haben. Derzeit durchsucht die Polizei rund 30 Wohnareale, die der Landschaftsarchitekt bearbeitet hat. McArthur wurde Mitte Jänner verhaftet. (red.)
Toronto Leichenteile in Blumenkübeln - Kanadas Polizei kommt Serienmörder auf die Spur Erst verschwinden mehrere Männer aus einem Schwulenviertel in Toronto. Jetzt findet die kanadische Polizei auf einem Privatgrundstück die Überreste von sechs Leichen. Unter Verdacht: der Gärtner, der dort den Rasen mähte.
Ein Gärtner, mehrere verschwundene Männer, Leichenteile in Blumentöpfen - was wie die Horror-Story von Stephen King "Der Rasenmähermann" klingt, in der ein Mann angeheuert wird, den Rasen zu mähen und die Polizei am Ende die Leichenteile der Opfer im Garten zusammensammeln muss, scheint grausame Realität geworden zu sein. Die Polizei in Toronto ist bei Ermittlungen zu einem mutmaßlichen Serienmörder auf die Überreste von mindestens sechs Leichen gestoßen.
Human remains of 6 people have been located. Andrew Kinsman's remains have been identified. 5 others not identified yet. Excavation led by Centre of Forensic Sciences anthropologist Kathy Gruspier starts Feb 8, 2018 in Bruce McArthur alleged serial killer investigation
Mindestens fünf Männer soll der 66 Jahre alte Bruce McArthur dort auf dem Gewissen haben. Die grausigen Funde auf einem Privatgrundstück in der kanadischen Metropole geben den monatelangen Ermittlungen der Polizei zu mehreren Vermissten-Fällen neuen Schub.
Opfer verschwanden teils unter mysteriösen Umständen Trotz der Entdeckung sind noch viele Details unklar. Fünf der Toten müssten noch identifiziert werden, berichtete der "Toronto Star" nach den Funden vom Donnerstag. Es sei unklar, ob diese fünf zu den Vermissten zählten, schrieb die Zeitung "Globe and Mail". Unter den Funden waren aber auch Überreste von Andrew Kinsman, der vergangenes Jahr Medienberichten zufolge unter mysteriösen Umständen aus dem Schwulenviertel von Toronto verschwunden war. Mit ihm soll der Verdächtige McArthur eine sexuelle Beziehung gehabt haben.
"Die Stadt Toronto hat so etwas noch nie gesehen", sagte der führende Ermittler Hank Idsinga. Alle zur Verfügung stehenden Mittel würden auf den Fall verwendet. Die Ermittlungen seien "beispiellos". McArthur, der im Januar verhaftet wurde, wird bislang fünffacher Mord vorgeworfen. Ob diese Fälle mit den neuen Funden zusammenhängen, sei aber noch unklar. "Wir konzentrieren uns auf das, was wir haben, also die Überreste", sagte Idsinga. Hoffentlich würden die weiteren Toten bald identifiziert werden.
Kanada: Auf mehr als 30 Anwesen wird gesucht Medienberichten zufolge mähte McArthur auf dem Grundstück den Rasen, um im Gegenzug in der Garage Gartengeräte unterstellen zu können. Die Polizei suchte dort bereits seit drei Wochen nach Hinweisen und räumte im Rahmen der Ermittlungen auch die Garage aus.
Die teils mit Radartechnik und Hunden suchenden Beamten dehnten ihre Ermittlungen auf mehr als 30 Anwesen aus, die mit McArthurs Gärtnerei-Unternehmen in Zusammenhang stehen. Eine Schneedecke und gefrorener Boden erschwerten dabei die Suche. Der Boden im Garten des Privatgrundstücks wurde mit Heizgeräten aufgetaut und soll in den kommenden Tagen unter Aufsicht einer Forensik-Expertin ausgehoben werden. Um in dem Fall voranzukommen, müssen Ermittler DNA-Proben der Überreste mit Daten Hunderter Vermisster abgleichen.
Opfer kamen aus der Schwulenszene McArthur wird laut "Toronto Star" unter anderem der Mord an drei Männern im Alter zwischen 40 und 58 Jahren vorgeworfen, die 2012 aus dem Schwulenviertel Torontos verschwanden. Medienberichten zufolge bewegte sich McArthur in der Szene, wurde aber nach einer von ihm verübten Messerattacke im Jahr 2001 verurteilt und durfte das Gay Village danach zwei Jahre lang nicht betreten.
Eine Website zur Suche nach dem zuvor vermissten Andrew Kinsman, dessen Überreste die Polizei nun identifizierte, bestätigte den Fund. "Wir haben Andrew gefunden, aber wir werden ihn immer vermissen", stand dort am Freitag.