Fahndungsaufruf Tod in Saarbrücken: Wer hat Florence E. auf dem Gewissen?
2000 Euro Belohnung hat die Saarbrücker Staatsanwaltschaft ausgesetzt, wenn derjenige geschnappt wird, der eine Frau im Juli umgebracht hatte. Sie wurde laut Obduktion erstochen. Von Matthias Zimmermann
Blutüberströmt war Florence E. in ihrer Alt-Saarbrücker Wohnung in der Metzer Straße am 25. Juli entdeckt worden. Tot. Die aus Saargemünd in Frankreich stammende Frau sei erstochen worden, berichtet ein Pressesprecher des Landespolizeipräsidiums Saarland in der Landeshauptstadt. Doch von dem Täter fehlt bislang jede Spur. Obwohl eine eigens eingesetzte Mordkommission mit dem Namen Metz mit zwölf Kriminalbeamten nach ihm fahndet.
Suche nach dem alles entscheidenden Tipp
Um ihn zu entlarven, setzte die Staatsanwaltschaft in Saarbrücken nun eine Belohnung aus. 2000 Euro soll derjenige bekommen, der den alles entscheidenden Hinweis gibt. Womöglich handelt es sich um eine Bluttat im Drogen- und Rotlichtmilieu.
Drogenabhängig und im Rotlichtmilieu
Das Opfer hatte in einer Dachgeschosswohnung gelebt, in einem Haus mit 40 Mietparteien. Erst kurz vor der schrecklichen Tat hatte sich die 38-Jährige angemeldet, lebte wahrscheinlich aber schon länger dort mit einem Bekannten. Florence E. sei der Polizei bekannt gewesen. Dabei ging es um Rauschgift, das sie selbst konsumierte, aber auch damit dealte. Nicht auszuschließen sei, dass sie auf den Strich ging, um ihre eigene Sucht zu finanzieren. Die Frau war in der Nacht auf den 25. Juli um 2.30 Uhr gestorben, wie die Ermittlungen ergeben haben.
Hinweise an die Saarbrücker Staatsanwaltschaft in der Zähringer Straße 12 oder jede Polizeidienststelle.
Saarbrücken. Im Fall der gewaltsam getöteten Florence E. hat die Polizei eine Mordkommission eingesetzt, die offenbar auch im Drogen- und Rotlichtmilieu ermittelt. Von Michael Jungmann Gerichtsmediziner und Todesermittler der Kriminalpolizei sind sich nach der Obduktion der am Dienstagvormittag in einer Wohnung in der Metzer Straße in Alt-Saarbrücken gefundenen Leiche sicher: Die 38 Jahre alte Florence E. wurde brutal ermordet.
Polizeisprecherin Melanie Mohrbach sprach von „äußerer Gewalteinwirkung“ als Todesursache. Sie lehnte aus ermittlungstaktischen Gründen konkretere Angaben zum Tathergang ab. Der Grund dafür ist, dass die Ermittler der eigens eingesetzten Mordkommission (MoKo) „Metz“ Wissen, das außer ihnen nur der Täter haben kann, nicht preisgeben wollen.
Die Tatumstände wie etwa Blutspuren im Hausflur und bestätigte Berichte über die blutüberströmte Leiche lassen darauf schließen, dass die in Saargemünd geborene Französin erstochen wurde. Zwölf Beamte arbeiten jetzt an der Lösung des Falles, der sich in der Nacht zum Dienstag in der Dachgeschosswohnung des Hauses mit mehr als 40 Mietparteien in der Metzer Straße abgespielt hat.
Die Polizei korrigierte am Mittwoch ihre Angaben vom Vortag, wonach Florence E. nicht in dem Haus in der Metzer Straße polizeilich gemeldet war. Wie es jetzt heißt, war sie selbst Mieterin der Wohnung und war „seit wenigen Tagen“ auch an dieser Anschrift gemeldet. Sie soll dort aber schon länger gewohnt haben, möglicherweise gemeinsam mit einem Bekannten.
Der frühere Wohnungsinhaber ist den Ermittlern zwischenzeitlich bekannt. Er hat ein „hieb- und stichfestes Alibi“ für den Tatzeitraum. Die Moko „Metz“ geht davon aus, dass die 38-jährige Französin am frühen Dienstagmorgen gegen 2.30 Uhr gestorben ist.
Der Fall spielt offenbar im Drogen- und Rotlichtmilieu der Landeshauptstadt. Das in der Drogenszene nach Polizeiangaben bekannte Mordopfer hat wohl selbst Drogen konsumiert und soll angeblich auch im kleinen Stil damit gehandelt haben. Zudem wird – nicht nur in Polizeikreisen – darüber spekuliert, dass sie zur Finanzierung des eigenen Konsums der Prostitution nachgegangen sein soll. War möglicherweise ihr letzter Freier oder vielleicht ein Drogenlieferant ihr Mörder? Fragen, die die MoKo „Metz“ bei ihren komplizierten Ermittlungen in dieser Szene beantworten muss.
Die Spurensicherung war am Mittwoch erneut in der Tatort-Wohnung im Dachgeschoss des großen Anwesens am Werk. Dort hatten – wie berichtet – Nachbarn am Vortag mehrere Blutspuren im Hausflur entdeckt und deshalb die Polizei alarmiert.