Erneut hat eine schreckliche Bluttat Italien erschüttert: Im Falle der verschwundenen 16-jährigen Noemi Durini aus Specchia bei Lecce hat jetzt ihr Freund gestanden, sie ermordet zu haben - und die Ordnungskräfte zum Leichnam geführt.
Noemi war bereits am 3. September in den frühen Morgenstunden verschwunden: Videoaufnahmen zeigten, wie das Mädchen gegen 5 Uhr morgens in einen weißen Fiat 500 einstieg, am Steuer saß der 17-jährige Freund.
Die Aufnahmen sind das letzte Lebenszeichen der 16-Jährigen.
Der Freund hatte zunächst angegeben, Noemi zum Sportgelände in Alessano gebracht zu haben und anschließend weggefahren zu sein. Die Ermittler schenkten des Aussagen des 17-Jährigen jedoch nie vollständig Glauben, auch weil der Jugendliche bereits in der Vergangenheit durch aggressive Handlungen aufgefallen war.
Auffällig war vor allem auch der Umstand, dass Noemi Handy, Dokumente und Bargeld zu Hause gelassen hatte.
Jetzt, 11 Tage nach dem Verschwinden des Mädchens, hat der Freund laut italienischen Medien gestanden, sie umgebracht zu haben. Als Beweis führte er gemeinsam mit seinem Vater die Ermittler zum Leichnam des Mädchens, in einem Feld 30 Kilometer von Specchia entfernt unter Felsen begraben.
Die Eltern des Mädchens erfuhren vom Mordgeständnis, während sie auf der Präfektur auf den Beginn einer Pressekonferenz warteten, an der sie teilnehmen sollten. Die Mutter musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Gewalttätigkeit des Mörders war bereits der Justiz bekannt – VIDEO Brutaler Femizid: 17-Jähriger ermordet seine 16-jährige Freundin Donnerstag, 14. September 2017 | 07:17 Uhr
Specchia – Zehn Tage nach ihrem Verschwinden fanden die Ermittler bei Castrignano del Capo, einer Ortschaft im Süden der apulischen Halbinsel Salento, die Leiche der 16-jährigen Noemi Durini. Der geständige Mörder, ihr 17-jähriger Freund, führte selbst die Carabinieri zum Brunnenschacht, wo er vor zehn Tagen die 16-Jährige unter einem Steinhaufen verscharrt hatte. Auch der 41-jährige Vater des minderjährigen Mörders wurde wegen mutmaßlicher Beihilfe in das Ermittlungsregister eingetragen.
Twitter/Specchia Es war der Sonntagmorgen des 3. Septembers, als die Mutter von Noemi Durini bemerkte, dass ihre Tochter nicht in ihrem Zimmer war. Sofort gab die Mutter eine Vermisstenanzeige auf und verständigte die Carabinieri. Über mehrere Tage hinweg waren mehrere Suchmannschaften mit Spürhunden im Einsatz, die vergebens die ganze Umgebung nach dem Mädchen absuchten. Die Ermittlungen konzentrierten sich aber sofort auf den Freund, mit dem Noemi Durini seit einem Jahr zusammen war.
Der 17-Jährige, der Noemi Durini als Letzter lebend gesehen hatte, wiederholte vor den Carabinieri immer wieder seine Aussage, dass er seine Freundin am frühen Sonntagmorgen zuerst getroffen und sie später in Specchia in der Nähe ihres Elternhauses wieder abgesetzt hatte. Im Auto des 17-Jährigen, einem Fiat 500, fanden die Carabinieri zunächst keine Spuren. Die Bilder der Überwachungskameras der Umgebung ließen aber die Worte des Jugendlichen als wenig glaubwürdig erscheinen. Wenige Stunden, nachdem das Jugendgericht gegen ihn ein Verfahren wegen vorsätzlichen Mord eröffnet hatte, brach der 17-Jährige im Verhör zusammen und gestand den Mord an seiner Freundin.
Die Tatsache, dass dieser Mord womöglich hätte verhindert werden können, löste weit über Apulien hinaus eine heftige Diskussion aus. Die Mutter von Noemi Durini, die strikt gegen die Verbindung ihrer Tochter mit dem Jugendlichen war und diesen für einen Tunichtgut hielt, hatte den 17-Jährigen bereits vor mehreren Wochen wegen Gewalttätigkeit beim Jugendgericht angezeigt. Dieses hatte zwar ein Strafverfahren wegen Körperverletzung eröffnet, aber sonst keine Maßnahmen ergriffen, um das gewalttätige Verhalten des Jugendlichen zu verhindern und das Mädchen zu schützen.
In ihrem letzten Facebook-Eintrag schrieb Noemi Durini, die offenbar von ihrem Freund nicht loskam, den Satz „Non è amore se ti fa male“(„Es ist nicht Liebe, wenn er dir wehtut“, Anmerkung der Redaktion).
16-Jährige von Freund getötet: Eltern beschuldigen sich gegenseitig
Es ist eine stark verzerrte Romeo-und-Julia-Geschichte: Zwei Familien, einander verhasst, in Specchia, Apulien. Die Sprösslinge führen eine ungewünschte Beziehung. Doch dann verschwindet Noemi spurlos - bis der Freund ihren Mord gesteht.
Eine Autopsie soll die Todesursache von Noemi Durini klären. - Foto: Facebook Eine Autopsie soll die Todesursache von Noemi Durini klären. - Foto: Facebook
Nach 11 Tagen der Suche nach der 16-jährigen Noemi aus Specchia gestand der 17-jährige Freund am Mittwoch, sie getötet zu haben und führte die Ordnungshüter zu ihrem Leichnam (STOL hat berichtet).
Es war das tragische Ende einer Beziehung, die immer tiefere Abgründe aufweist: Noemi und ihr mutmaßlicher Mörder waren seit über einem Jahr zusammen, obwohl die Familien beider Seiten explizit dagegen waren. Er soll sie geschlagen, sie ihn verfolgt haben.
Am 3. September verschwand Noemi plötzlich spurlos: Überwachungskameras filmten, wie sie in den frühen Morgenstunden in ein Auto stieg, an dessen Steuer der Freund saß. Erst 11 Tage später gesteht der Jugendliche das Unfassbare: Er will Noemi getötet haben, führt die Ermittler anschließend zum Leichnam.
Vermutete Todesursache nicht bestätigt - Autopsie angeordnet Eine Computertomographie des Leichnams am Freitag widerlegte den Verdacht, dem zufolge Noemi an einem Schlag mit einem Stein auf den Kopf gestorben war. Weder Körper noch Schädel wiesen laut CT Knochenbrüche auf.
Noemis Leichnam war unter mehreren Felsblöcken gefunden worden und wies schwere Verletzungen im Gesicht auf, vermutlich von Schlägen mit einem Stein. Außerdem wurden posthume Wunden durch wilde Tiere am Körper entdeckt. Dies und der starke Verwesungszustand des Leichnams hatten es bisher nicht möglich gemacht, die Aussage des Jugendlichen zu prüfen. In einem Verhör hatte der 17-jährige Freund laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa nämlich erklärt, Noemi mit einem Messer erstochen zu haben. Das Messer soll die 16-Jährige selbst mitgebracht haben: Sie soll von ihm gefordert haben, damit seine Familie zu ermorden, um endlich eine gemeinsame Zukunft zu haben.
Die tatsächliche Todesursache soll nun mit einer Autopsie geklärt werden. Familien beschuldigen sich gegenseitig
Indessen streiten die Familien weiter: Noemis Vater beschuldigt den Vater des Verdächtigen, eine wichtige Rolle im Tod seiner Tochter gehabt zu haben. Der Junge selbst beschütze lediglich seinen Vater, dieser wiederum bestreitet, etwas mit dem Mord zu tun gehabt zu haben.
Beide Familien hatten in der Vergangenheit am Jugendgericht den jeweils anderen Sprössling angezeigt: Die Eltern des Jugendlichen hatten Noemi bereits vor einigen Monaten der Verfolgung ihres Sohnes bezichtigt, die Mutter der 16-Jährigen beschuldigte deren Freund vor wenigen Wochen, ihre Tochter geschlagen zu haben.
Tatsächlich war Noemis letzter Eintrag auf Facebook ein Aufruf gegen Gewalt gegen Frauen.
Neben den Vorwürfen der Gewalt hatte Noemis Familie zudem den Verdacht geäußert, die Familie des 17-Jährigen sei schädlich für dessen Entwicklung und würde seine Aggressionen verstärken. Die Vorwürfe verliefen jedoch im Sand und hatten letztlich nur eines zur Folge: Einen tiefen Hass zwischen den beiden Familien - und einen Mord. stol/liz