Keine ausreichenden Hinweise auf ein Fremdverschulden - Ermittlungen im Fall Paula Maaßen werden in Kürze eingestellt 09.08.2018 – 10:30 Bochum (ots) - Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Bochum und der Polizei
Die Bochumer Polizei wird in Kürze in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Bochum die Ermittlungen im Fall Paula Maaßen einstellen.
Die 17-jährige Paula Maaßen hatte am 8. April 2017 (Samstag), gegen 00:30 Uhr, die elterliche Wohnung an der Brunnenstraße in Recklinghausen-Süd verlassen und war am 9. April (Sonntag), gegen 05:25 Uhr, in Herne-Holsterhausen tot in einem Gleisbett der Deutsche Bahn aufgefunden worden. Hier war die Schülerin zuvor von einem Zug erfasst und überrollt worden.
Nach Aufnahme der äußerst aufwendigen Ermittlungen, die in enger Absprache zwischen der StA Bochum und der eingesetzten Mordkommission erfolgten, wurde u.a. auf der Grundlage rechtsmedizinischer Befunde ein mögliches Fremd-verschulden am Tod von Paula Maaßen nicht ausgeschlossen. Insofern wurde über einen längeren Zeitraum gegen mehrere Personen ermittelt. Die Ermittlungen bezogen sich in umfangreicher Weise auch zu der Frage, wo sich Paula Maaßen in dem Zeitraum nach ihrem Verschwinden bis zu ihrem Tod aufgehalten hatte. Sichere Feststellungen hierzu konnten, auch nach einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit,letztendlich nicht getroffen werden.
Nach Einholung verschiedener ergänzender rechtsmedizinischer Expertengutachten aus dem In- und Ausland sowie der Einschaltung einer Spezialdienststelle des LKA NRW zur operativen Fallanalyse ergaben sich am Ende der Ermittlungen keine belegbaren Umstände dahingehend, dass ein Fremdverschulden am Tod von Paula Maaßen vorliegt. Die Befunde und Indizien sprechen in ihrer Gesamtheit gegen die Annahme einer todesursächlich relevanten Einwirkung Dritter.
Bei der Bewertung der Gesamtumstände gehen Staatsanwalt Dietrich Streßig ("Ich kann mich an kein Verfahren erinnern, das mich in derart umfangreicher Weise äußerlich, aber auch innerlich bewegt hat.") und die eingesetzten Kriminalbeamten des Bochumer Polizeipräsidiums überwiegend wahrscheinlich von einem Unfallgeschehen oder einer Selbsttötung aus.