„Taschentuchmord“ an Luise Stöcker Die Mülheimer Lehrerin hatte eine skurrile Angewohnheit Veröffentlicht am 30. Oktober 2014 von blogxy.de in Alte Fälle Taschentuchmord
Dienstag, 30. März 1965: die 56-Jährige Volksschullehrerin Luise Stöcker aus Mülheim an der Ruhr erscheint an diesem Morgen nicht zum Unterricht an ihrer Schule im Stadtteil Broich.
Da sie sonst eine sehr zuverlässige Person ist und in den 20 Jahren, die sie an dieser Lehranstalt arbeitet, an keinem einzigen Tag gefehlt hat, wird der Schulleiter sofort misstrauisch. Die gerufene Polizei findet Luise Stöcker tot in ihrem Badezimmer auf, sie wurde mit einer Flasche niedergeschlagen und dann erwürgt. Die Tat ist bis heute ungeklärt.
Montag, 29. März – der Tag zuvor: Luise Stöcker (geb. am 18. Mai 1909) war vormittags wie üblich in der Evangelischen Volksschule an der Bülowstraße, an der sie bereits seit dem 1. April 1946 als Lehrerin tätig ist. Nach dem Unterricht an diesem Tag macht sie noch einige Erledigungen in der Stadt. Gegen 17.30 Uhr kommt sie nach Hause. Hier gehört es zu einem festen Ritual, dass sie sich Abends noch eine Kanne Kaffee kocht. In der Vorbereitung dieses Kaffees muss Luise Stöcker gestört worden sein. Die Spuren, die die Kriminalpolizei später bei ihren Ermittlungen an der Großenbaumer Straße 55 findet, deuten nicht auf einen Raub- oder Sexualmord hin.
Am 30. März gibt der zuständige Staatsanwalt Teschke der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung sogar zu Protokoll, dass es sich bei diesem Todesfall lediglich mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% um einen Mord handele. Erst die Obduktion am Tag darauf bringt die Gewissheit, dass Luise Stücker erdrosselt wurde. Der Mörder muss im engeren Umfeld der Getöteten zu finden sein: Luise Stöcker hat ihm scheinbar selbst die Tür geöffnet. Auf dem Tisch im Wohnzimmer stehen zwei Gläser und mehrere Flaschen. Ansonsten erscheint es so, als habe jemand versucht Spuren zu verwischen; so befinden sich zwar Aschereste im Aschenbecher, etwaige Zigarren- oder Zigarettenstummel sind aber nicht auffindbar. Die Rolläden sind mit einer Ausnahme heruntergelassen, in der Wohnung brennt aber keinerlei Licht. Neben der Toten finden die ermittelnden Beamten zwei Taschentücher: eines davon kann zweifelsfrei der Lehrerin zugeordnet werden und auch bei dem anderen mit den aufgestickten Initialien M.M. geht die Polizei 1965 davon aus, dass es nur Frau Stöcker benutzt habe. Erst 10 Jahre später kann mit damals neueren wissenschaftlichen Methoden eine Spur der Blutgruppe A am Taschentuch nachgewiesen werden. Da Luise Stöcker Blutgruppe 0 besaß muss also außer ihr noch jemand anderes das Tuch benutzt haben.
Auch sonst gestalten sich die Nachforschungen der Polizei schwierig. Luise Stöcker war unverheiratet, hatte aber einen recht lebhaften Bekanntenkreis. In der WAZ vom 17. April 1965 bezeichnen ihn die zuständigen Beamten als „fast unübersehbar groß“. Am 3. April 1965 – zwei Tage vor Luise Stöckers Beisetzung auf dem Broicher Friedhof unter großer Anteilnahme von Kollegen und Schülern – lässt die Kriminalpolizei Plakate mit der Aufschrift „MORD“ und einigen wichtigen Fragen an die Bevölkerung in ganz Mülheim, Essen, Kettwig, Oberhausen und Duisburg aushängen. Daraufhin erhöht sich die Anzahl der zu bearbeitenden Spuren, rund 2 Wochen nach der Tat haben 100 Hinweise die Polizei und den leitenden Oberkommissar Thewissen erreicht.
Vor Luise Stöckers Tod soll laut Zeugenaussagen immer wieder derselbe weiße Wagen gesehen worden sein, vermutlich ein Renault Dauphine, der auch am Tag des Mordes in Fahrtrichtung Stadtmitte an der Großenbaumer Straße 55 abgestellt war. Besitzer soll ein etwa 40 Jahre alter Mann sein. Auch aus dem Privatleben kommen mehr und mehr Details zutage. Während die Lehrerin in ihrem Arbeitsalltag sehr auf Ordnung und Disziplin bedacht war, wurde das Wort Ordnung „in ihrer Wohnung nicht groß geschrieben“ – so wird es später im XY-Filmfall bezeichnet. Die unordentliche Wohnung, auf welche die Kripo bei ihren Ermittlungen stieß, schien genau so wenig zu der resoluten Frau zu passen, wie eine recht große Menge an Zigaretten und Alkohol. Am Abend ihres Todes hatte Frau Stöcker aber nicht viel Alkohol getrunken, die kriminalbiologische Untersuchung der Leiche ergab eine Blutalkoholkonzentration von 0,12‰.
Das größte Rätsel, vor welches die Ermittler gestellt wurden, waren allerdings Luise Stöckers Männerbekanntschaften. Die Lehrerin hatte Kontaktanzeigen selbst aufgegeben, aber auch auf solche geantwortet. Die Polizei fand später Briefwechsel mit 26 unterschiedlichen Männern. Die Liebesbriefe, die ihr die Männer geschickt hatten, waren dabei von ihr Korrektur gelesen und mit Zensuren versehen worden. Die Überprüfung sämtlicher Kontakte brachte die Kriminalpolizei nicht weiter und so konzentrierten sich die Ermittlungen nun verstärkt in Richtung des auffälligen Taschentuchs, welches neben der Toten gefunden worden war.
So auch am 22. April 1977, als der Fall bei Eduard Zimmermann und Aktenzeichen XY … ungelöst ausgestrahlt wurde. Neben einem Foto des Taschentuchs und den Initialien, wurde hier vor allem auf den Zeitraum eingegangen, in welchem das Tuch gefertigt worden sein könnte. Die Beamten kamen zum Schluss, dass das Taschentuch bis Mitte der 50er Jahre verkauft worden war und etwa zur gleichen Zeit – in der dieses noch üblich war – die Initialien eingestickt wurden.
Nach der Ausstrahlung im ZDF kamen einige erfolgsversprechende Hinweise von mehreren Zeugen im Rhein-Ruhr-Gebiet, doch trotz einer Belohnung in Höhe von 5.000 DM war kein entscheidender dabei. So blieb der Fall 1977 – 12 Jahre nach der Tat trotz Ausstrahlung bei Aktenzeichen XY – ungelöst. In der Hörzu 38 / 1977 wurde dann noch einmal über den Fall unter der Überschrift „Starb die Lehrerin, weil sie Männern Zensuren gab?“ berichtet, aber auch heute – fast 49 Jahre später – ist der Mord an Luise Stöcker ungeklärt. Im Internet ist außer dem Filmfall nichts über dieses Verbrechen zu finden, daher soll an dieser Stelle an den „Taschentuchmordfall“ erinnert werden.
Am Morgen des Dienstag, den 30. März 1965, erscheint die 56jährige Volksschullehrerin Luise Stöcker aus Mülheim an der Ruhr nicht zum Unterricht an ihrer Schule im Stadtteil Broich. Das Fernbleiben der sonst sehr zuverlässigen Frau - sie hat in den 20 Jahren, die sie an dieser Lehranstalt arbeitet, an keinem einzigen Tag gefehlt - macht den Schulleiter sofort misstrauisch. Die gerufene Polizei findet Luise Stöcker tot in ihrem Badezimmer auf, sie wurde mit einer vollen Flasche Wasser niedergeschlagen und dann erwürgt. Diese Tat ist bis heute ungeklärt.
Montag, 29. März, der Tag zuvor: Luise Stöcker war vormittags wie üblich in der Evangelischen Volksschule an der Bülowstraße, an der sie bereits seit dem 1. April 1946 als Lehrerin tätig ist. Nach dem Unterricht an diesem Tag macht sie noch einige Erledigungen in der Stadt. Gegen 17.30 Uhr kommt sie nach Hause. Hier gehört es zu einem festen Ritual, daß sie sich abends noch eine Kanne Kaffee kocht. In der Vorbereitung dieses Kaffees muss Luise Stöcker gestört worden sein. Die Spuren, die die Kriminalpolizei später bei ihren Ermittlungen an der Großenbaumer Straße 55 findet, deuten nicht auf einen Raub- oder Sexualmord hin. Erst die Obduktion am Tag darauf bringt die Gewissheit, daß Luise Stücker erdrosselt wurde. Der Mörder muss im engeren Umfeld der Getöteten zu finden sein: Luise Stöcker hat ihm scheinbar selbst die Tür geöffnet. Auf dem Tisch im Wohnzimmer stehen zwei Gläser und mehrere Flaschen. Ansonsten erscheint es so, als habe jemand versucht Spuren zu verwischen; so befinden sich zwar Aschereste im Aschenbecher, etwaige Zigarren- oder Zigarettenstummel sind aber nicht auffindbar. Die Rolläden sind mit einer Ausnahme heruntergelassen, in der Wohnung brennt aber keinerlei Licht. Neben der Toten finden die ermittelnden Beamten zwei Taschentücher: eines davon kann zweifelsfrei der Lehrerin zugeordnet werden und auch bei dem anderen mit den aufgestickten Initialien M.M. geht die Polizei 1965 davon aus, daß es nur Frau Stöcker benutzt habe. Erst zehn Jahre später kann mit damals neueren wissenschaftlichen Methoden eine Spur der Blutgruppe A am Taschentuch nachgewiesen werden. Da Luise Stöcker Blutgruppe 0 besaß muss also außer ihr noch jemand anderes das Tuch benutzt haben. Der Mord an Luise Stöcker ist immer noch ungeklärt. Zur Ergreifung des Täters sind 5.000 DM Belohnung ausgesetzt worden.
Warum hatte die Tote ein Taschentuch in der Hand? Hatte sie geweint und hat sich die Tränen abgewischt oder hatte sie eine Erkältung? Hatte der Täter ihr seines zusätzlich gegeben und es dann vergessen mitzunehmen?
Zitat von MissMill im Beitrag #4Ist das ein Original Tatortfoto im ersten Link?
Warum hatte die Tote ein Taschentuch in der Hand? Hatte sie geweint und hat sich die Tränen abgewischt oder hatte sie eine Erkältung? Hatte der Täter ihr seines zusätzlich gegeben und es dann vergessen mitzunehmen?
Wenn dem so wäre, müsste es eigentlich dabei stehen. Ich vermute, dass es für XY so nachgestellt wurde.
Ich denke ihr Mörder ist bei den zahlreichen Männerbekanntschaften zu finden.
Kann sein, dass ich es überlesen habe, aber ich fand nichts darüber, ob sie vergewaltigt wurde.
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle
Inzwischen habe ich mir den XY Film angesehen, das Foto ist von dort. Sie wurde mit einer Flasche Wasser erschlagen und noch erdrosselt. Im Film wurde gezeigt, dass sie Bekanntschaftsanzeigen aufgab und die erhaltenen Zuschriften auf Fehler überprüfte wie in der Schule...
Durch irgendetwas hat Frau Stöcker den Zorn ihres Besuches auf sich gezogen.
Ich finde, es könnte auch eine Frau für den Mord verantwortlich sein. Dumm, dass die Polizei das karierte Taschentuch als Eigentum des Opfers ansah. So spielte es wohl bei den ersten Befragungen keine Rolle. Die beiden Ms darauf waren selbst gestickt.