Mord an Mädchen (5) in Fulda: Neue Hoffnung im Fall Gabriele nach „Aktenzeichen XY“
Erstellt: 15.04.2022, 08:21 Uhr
Von: Alexander Gottschalk
Der Fall der 1983 getöteten Gabriele aus Fulda (Hessen) scheint viele ZDF-Zuschauer bewegt zu haben. Durch ihre Hinweise gibt es jetzt sogar neue Ermittlungsansätze.
Update vom Donnerstag, 14.04.2022, 13.56 Uhr: Die Teilnahme an der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ am Mittwochabend (13.04.2022) scheint sich für die Mordermittler aus Hessen gelohnt zu haben. Bereits kurz nach der Ausstrahlung habe es eine zweistellige Zahl an Hinweisen auf den Fall Gabriele Schmidt gegeben, teilte die Polizei mit. Das fünfjährige Mädchen war vor fast 40 Jahren in Fulda getötet worden. Durch „Aktenzeichen XY“ hätten sich jetzt neue Ermittlungsansätze ergeben.
Die Zuschauer habe das Schicksal des Kindes „merklich bewegt“, teilte die Staatsanwaltschaft Fulda mit. Einzelne Privatpersonen hätten angeboten, die Belohnung von 5000 Euro, die für entscheidende Hinweise bereits ausgelobt war, nochmal „merklich“ zu erhöhen. Eine genaue Summe nannte die Behörde nicht. Hinweise nimmt die Polizei weiterhin unter der Telefonnummer 0661/105-4447 oder per Mail unter rki-fulda.ppoh@polizei.hessen.de entgegen – im Zweifel auch anonym.
Im Jahr 1983: Wer hat die kleine Gabriele Schmidt vergewaltigt und ermordet?
15.04.22 - In einem regional bekannten Mordfall aus dem Jahr 1983 suchen die Staatsanwaltschaft Fulda und das Polizeipräsidium Osthessen weiterhin gemeinsam nach Zeuginnen und Zeugen sowie Hinweisen aus der Bevölkerung auf den oder die Täter. Am Mittwochabend wurde der Fall in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" noch einmal ausführlich durch Holger Mannel von der Kriminalpolizei Fulda dargestellt.
UPDATE: Seit Ausstrahlung der Sendung "Aktenzeichen XY" am gestrigen Abend erreichten die osthessische Polizei bereits am selben Abend Hinweise im zweistelligen Bereich. Auch weiterhin wenden sich Hinweisgeberinnen und -geber an die Ermittlerinnen und Ermittler. Für die Beamten ergeben sich nach derzeitigen Erkenntnissen hieraus einige neue Ermittlungsansätze, die möglicherweise zur Klärung des Sachverhalts beitragen können und die Kriminalbeamtinnen und -beamten dem Täter näherbringen.
Mordfall Gabriele Schmidt bei „Aktenzeichen XY“: Mehrere Hinweise in ZDF-Sendung
Erstellt: 16.04.2022, 14:52 Uhr
Von: Marcus Lotz
Kanalarbeiter und Frau geben Hinweise zum Fall Gabriele
Bereits während der Sendung gingen erstaunlich viele Hinweise zu dem Fall ein. Unter anderem meldete sich ein Kanalarbeiter sowie eine Frau, die erzählte, von einem Mann mit Bezug zur Region Fulda sexuell missbraucht worden zu sein. Auch hatten sich Anrufer aus Betroffenheit dazu bereiterklärt, die auf 5000 Euro ausgesetzte Belohnung zu erhöhen.
FZ-Redakteurin Daniela Petersen bei „Hallo Deutschland“ (ZDF)
Übrigens: Im Vorfeld zur Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ hat das ZDF einen Beitrag mit Fuldaer-Zeitung-Redakteurin Daniela Petersen gedreht. Das Stück lief am Mittwochnachmittag bei „Hallo Deutschland“
Petersen hat in ihrem Buch „Tatort Osthessen“ über den Fall berichtet und erzählt in dem Fernsehstück von der Recherche. „Es ist eines der schlimmsten Verbrechen, die in Fulda je passiert sind, und es ist schlimm, dass bis heute kein Täter gefasst wurde und sich bisher niemand für diesen Mord verantworten musste“, sagt Petersen. / Foto: Sophia Auth
Am 3. Juni 1983 spielt die fünfjährige Gabriele S. im Hof hinter dem haus. Sie trägt eine gestreifte kurze Hose, eine weiße Bluse und rote Kniestrümpfe. Das einzige Kind der Familie will vor dem Abendessen noch schnell ein paar Runden mit ihrem Dreirad drehen. Doch das Mädchen wird nicht mehr vom Spielen zurückkehren. Stattdessen begegnet sie im Hof ihrem Mörder. Der Tod der kleinen Gabriele S. ist bis heute einer der erschütterndsten und brutalsten Kriminalfälle in der Geschichte Fuldas.
Gabriele (5) tot in Kanal entdeckt: TV-Zuschauerin erinnert sich an Missbrauch - und nennt konkreten Namen
Erstellt: 17.04.2022, 04:50 Uhr Ermittler waren in der TV-Show Aktenzeichen zu Gast. Zahlreiche Hinweise gingen ein, darunter ein ganz konkreter.
Update vom 14. April 2022: Der Mord an der kleinen Gabriele aus Fulda ist seit fast 40 Jahren ein Rätsel für Ermittler, durch die ZDF-Sendung Aktenzeichen XY könnte nun noch einmal Bewegung in den Fall kommen. Am Mittwochabend hatte ein Ermittler den Fall in der TV-Show vorgestellt, ein kurzer Film zeigte, was Ermittlern bislang über den Fall bekannt ist. Im Lauf der Sendung gingen dann zahlreiche Anrufe für diesen Fall ein, unter anderem vier besonders emotionale Zuschauer-Meldungen.
u.a.:
ZitatWie Alfred Hettmer weiter erklärt, habe sich auch eine Zuschauerin gemeldet, die nach eigenen Angaben selbst Opfer von sexuellem Missbrauch und Demütigung geworden sei. „Sie weiß auch, dass er noch ein weiteres Mädchen missbraucht hat. Sie konnte uns einen Namen sagen und was ganz wichtig ist: es gibt einen Bezug zur Stadt bzw. zur Region Fulda“. Alfred Hettmer erklärt zudem, dass darüber hinaus noch ein paar weitere wichtige Hinweise zu dem Fall eingegangen seien.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Geschichten des Jahres (II): Mordfall Gabriele Schmidt bleibt ungelöst - trotz Aktenzeichen XY
Stand:29.12.2022, 11:09 Uhr
Von: Sophie Brosch
Im April diesen Jahres hat ein „Cold Case“ aus Fulda deutschlandweit Aufmerksamkeit erregt: der Mordfall Gabriele Schmidt. Bis heute ist unklar, wer die Fünfjährige im Jahr 1983 missbraucht und getötet hat. Bei „Aktenzeichen XY“ bittet die Polizei nach 40 Jahren erneut um Hinweise.
Fulda - In der TV-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ im ZDF wird am 13. April 2022 der Mordfall Gabriele Schmidt vorgestellt. Zu Gast in der Sendung ist der Fuldaer Kriminalhauptkommissar Holger Mannel. Er berichtet über die Ermittlungen - und bittet um neue Hinweise. „Das Kind hat ein Martyrium erlebt. Es wurde misshandelt, missbraucht, erschlagen und in einer Röhre abgelegt“, erklärt er im Gespräch mit Moderator Rudi Cerne.
Aktenzeichen XY (ZDF): Keine neuen Spuren im Mordfall Gabriele Schmidt
Der Kommissar geht davon aus, dass es Zeugen für das grausame Verbrechen im Juni 1983 in Fulda geben muss. Denn der Täter habe das Opfer wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum beobachtet und dadurch über tägliche Routinen Bescheid gewusst. Außerdem spreche der versteckt gelegene Ablageort der Leiche für einen Täter mit guter Ortskenntnis und mit schmaler, aber kräftiger Statur. Er soll zum damaligen Zeitpunkt zwischen 15 und 30 Jahre alt gewesen sein.
„Die Kleidung des Täters müsste nass und verschmutzt gewesen sein, eventuell hatte er auch Blut des Opfers an sich oder hatte sich selbst beim Kriechen durch die enge Röhre verletzt“, sagt Polizist Holger Mannel in der Sendung am 13. April.
Der Fall Gabriele Schmidt erreicht durch die Ausstrahlung bei „Aktenzeichen XY“ im April viele Zuschauerinnen und Zuschauer. 4,4 Millionen schalten ein. Bereits während der Sendung gehen laut Polizei viele Hinweise zu dem Fall ein.
Für die Behörden ergeben sich neue Ermittlungsansätze. Diese führen jedoch „letztendlich nicht weiter“, teilt Oberstaatsanwältin Dr. Christine Seban auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Alle Hinweise, die im Zusammenhang mit der Sendung „Aktenzeichen XY“ stehen, seien bis dato ergebnislos. Dennoch werde der Fall Gabriele Schmidt nicht ad acta gelegt: „Die Ermittlungen dauern weiterhin insofern an, dass allen eingehenden Hinweisen nachgegangen wird“, erläutert Christine Seban. Konkrete Ermittlungsmaßnahmen könne die Staatsanwaltschaft nicht mitteilen.
Für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung des Täters oder der Täter führen, hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. Diese wird nach Ausstrahlung der Sendung von Zuschauerinnen und Zuschauern „erheblich“ erhöht, wie Christine Seban bestätigt. Die genaue Summe bleibe jedoch unbekannt, um den Eingang „letztendlich nicht weiterführender Hinweise“ allein aufgrund der winkenden Belohnung zu vermeiden.
„Cold Case“ aus Fulda: Polizei ermittelt weiter im Fall Gabriele Schmidt
Der Mordfall geht unter die Haut: Die fünfjährige Gabriele Schmidt ist ein kleines und ruhiges Mädchen, das häufiger im Bereich des Mehrfamilienhauses und des dahinter liegenden Gartens in der Magdeburger Straße 27 in Fulda spielt. So auch am Nachmittag des 3. Juni 1983. Zur selben Zeit hält sich eine Nachbarin im Hof der Wohnanlage auf. Sie hört einen Schrei, kann aber nicht zuordnen, woher dieser kommt, und misst dem Vorfall keine weitere Bedeutung zu.
Als die Mutter Gabriele später zum Essen ruft, ist das Kind verschwunden. Gemeinsam suchen die Eltern ihre Tochter, jedoch ohne Erfolg. Die Polizei findet zuerst die Kleidung des Mädchens im Garten, später in einem Rohr am Galgengraben ihre Leiche.
Gabriele sei nur noch mit einem Hemdchen bekleidet gewesen, so die Ermittler. Außerdem habe man 20 Mark bei dem Kind gefunden, die es nicht von seinen Eltern hatte. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter das Geld benutzt hatte, um sich das Vertrauen des Kindes zu erschleichen.
Die Eltern kommen über das Verbrechen nie hinweg. Der Vater verbringt rund 25 Jahre in der Psychiatrie, wo er im Jahr 2008 stirbt. Auch die Mutter, die zuletzt in Hamburg wohnte, ist inzwischen verstorben.
Wer Hinweise zu dem Mordfall vor 40 Jahren geben kann, wird weiterhin gebeten, sich bei der Polizei unter Telefon (0661) 1054447 zu melden. In begründeten Einzelfällen können diese vertraulich behandelt werden.
Zitat von wetterfrosch im Beitrag #35Gabriele sei nur noch mit einem Hemdchen bekleidet gewesen, so die Ermittler. Außerdem habe man 20 Mark bei dem Kind gefunden, die es nicht von seinen Eltern hatte. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter das Geld benutzt hatte, um sich das Vertrauen des Kindes zu erschleichen.
Hier muss ich richtigstellen, das direkt nach der Ausstrahlung von Aktenzeichen XY ungelöst durch die Familie geklärt werden konnte, woher die 20 Mark stammten. Das Geld hatte absolut nichts mit der Tat zu tun.
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle