In Köln-Buchheim stürzte eine Frau aus dem Fenster und starb. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus
18.10.2024 - 07:36 Uhr
Köln (Nordrhein-Westfalen) – Was für ein furchtbares Drama hat sich in Köln-Buchheim zugetragen? Zeugen sprechen von verstörenden Szenen am Donnerstagnachmittag. Wegen eines mutmaßlichen Tötungsdelikts in dem nordöstlichen Veedel der Domstadt ermittelt eine Mordkommission.
ZitatNach ersten Erkenntnissen der Polizei stürzte gegen 14.40 Uhr eine 38 Jahre alte Frau aus einem Fenster ihrer Wohnung im vierten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Ackerstraße in Köln. „Sie verstarb vor dem Haus“, so Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend.
Opfer ist Mutter von drei Töchtern Laut Zeugenangaben handelt es sich bei dem Opfer um Nicole H. Die 38-jährige Mutter von drei Töchtern wird als zierlich und immer hilfsbereit beschrieben. Ihr Freund (53) soll Türke und erst vor Kurzem zu ihr in die Wohnung in der Ackerstraße unweit des S-Bahnhofs Mühlheim gezogen sein....
ZitatKurz darauf stürzte vor den Augen mehrerer Zeugen auch ihr an der gleichen Anschrift gemeldeter Freund aus demselben Fenster. Er krachte jedoch in eine Hecke und überlebte mit schwersten Verletzungen. Laut Polizei wird er derzeit in einer Klinik notoperiert...
ZitatKönnte es sich um eine Beziehungstat handeln? „Beide Personen weisen Stichverletzungen auf. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es keine Hinweise auf die Beteiligung einer dritten Person“, heißt es.
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Staatsanwalt sicher: Nicole getötet, weil sie sich von ihrem Freund trennte Sie fiel beim Messerangriff aus dem Fenster
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Dimitri Soibel
25.04.2025 - 14:27 Uhr
Köln (NRW) – Ein furchtbarer Anblick bot sich im vergangenen Oktober den Anwohnern im Kölner Stadtteil Buchheim. Vor ihren Fenstern lag die Leiche einer Mutter von vier Kindern neben dem Haus. Nicole (38) war durch mehrere Messerstiche tödlich verletzt worden. Sie stürzte bei ihrem verzweifelten Versuch, sich aus der Wohnung zu retten, auf die Straße.
Am Freitag musste ihr Ex-Freund Sabri K. (54) wegen Totschlags vor Gericht erscheinen.
Lebenslange Haftstrafe wegen Femizids Stand: 18.06.2025, 12:54 Uhr
Wieder ein Femizid: Das Kölner Landgericht hat einen Mann wegen Mordes an seiner Ex-Frau zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
Von Markus Schmitz
Aus dem vierten Stock eines Mehrfamilienhauses in Köln stürzt im vergangenen Oktober eine Frau. Kurz darauf fällt auch ein Mann aus dem Fenster in die Tiefe. Es war eine Beziehungstat, sagt die Staatsanwaltschaft. Heute fiel vor dem Kölner Landgericht das Urteil.
Der Mann hatte laut Gericht im vergangenen Oktober in Köln Buchheim seine ehemalige Lebensgefährtin mit mehreren Messerstichen schwer verletzt. Anschließend war die Frau aus dem Fenster der Wohnung im vierten Stock gestürzt und gestorben.
Gericht stellt Mordmerkmale fest Der Mann sprang aus Suizidabsicht hinterher, überlebte aber. Laut Gericht konnte der Mann nicht akzeptieren, dass die Frau die Beziehung zu ihm nicht mehr wollte. Die Staatsanwaltschaft hatte nur eine Verurteilung wegen Totschlags gefordert. Das Gericht hat aber zwei Mordmerkmale festgestellt.
Angehörige der Getöteten haben das Urteil mit Applaus im Gerichtssaal kommentiert. Das führte wiederum dazu, dass die Vorsitzende Richterin die Urteilsverkündung kurz unterbrochen und die Zuschauer ermahnt hat, mit dem Applaus aufzuhören.
"Übersteigertes Besitzdenken" In der Urteilsbegründung sagt die Vorsitzende Richterin, dass der jetzt Verurteilte in der Beziehung darauf Bestand, dass sich die Frau in allen Bereichen "unterordnete". Das Gericht hat ausserdem die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Das bedeutet, dass erst lange nach 15 Jahren Gefängnis geprüft wird, ob der Mann wieder in Freiheit darf.
Der Prozessbeginn Der Angeklagte betritt gestützt auf Krücken den Verhandlungssaal. Er war im Oktober der Frau aus dem Küchenfenster hinterhergesprungen. Laut Anklage hatte er sich zuvor einen Stich mit einem Küchenmesser in den Bauch versetzt.
Danach sei er, so sein Verteidiger, offenbar aus "suizidaler Absicht" hinterhergesprungen. Der Mann brach sich etliche Knochen, es bestand akute Lebensgefahr, seine letzte Operation ist erst einige Tage her, sagt sein Anwalt.
Angeklagter schweigt zu den Vorwürfen Die Staatsanwaltschaft spricht davon, dass der Mann bei dem Streit in der Küche der Wohnung 26 Mal auf die Frau eingestochen hatte. Die Frau wusste sich nicht anders zu helfen, als mit einem Sprung aus dem Fenster zu flüchten.
Ein Mann mit Anwalt sitzt im Gerichtssaal Selbst dabei, so der Vorwurf, hatte der Mann ihr noch mit dem Messer in den Rücken gestochen. Der Mann sei dann laut Zeugenaussagen 30 - 60 Sekunden später aus dem Fenster gesprungen. Das Gericht machte am ersten Prozesstag deutlich, dass auch eine Strafe als Mord und nicht nur als Totschlag in Betracht komme.
Das Mordmerkmal könnte auf "niedrige Beweggründe" hinauslaufen. Die Vorsitzende Richterin begründete das damit, dass der Angeklagte gegenüber der Frau ein "übersteigertes Besitzdenken" hatte.
Triggerwarnung vor erster Vernehmung Als erster Zeuge war ein Beamter der Kölner Spurensicherung in dem Prozess geladen. Dabei wurden auch Tatortbilder und Fotos der Leiche gezeigt. Die Vorsitzende Richterin hatte vor der Vernehmung angekündigt, dass nun Fotos gezeigt werden, die verstörend wirken können. Daraufhin verließen einige Besucher den Zuschauerraum.
Trennung als Tatmotiv? Nach dem Sturz der Frau aus dem Küchenfenster ihrer Wohnung stellte die Gerichtsmedizin später fest, dass sie an den Folgen des Sturzes und an den Verletzungen durch Messerstiche gestorben ist.
In der Anklage der Kölner Staatsanwaltschaft steht, dass der jetzt Angeklagte der Frau bei einem Streit die Messerstiche zugefügt habe. Es habe einen Streit gegeben, weil sich die Frau Tage zuvor von dem Mann getrennt hatte und ihn aufforderte, sich eine eigene Wohnung zu suchen.
Parallel zu diesem Verfahren verhandelt das Kölner Landgericht auch gegen einen Mann aus Frechen (Rhein-Erft Kreis). Er soll seine Ex-Frau bei einem Streit ums Leben gebracht haben.