Ehepaar aus Rödermark ermordet: Ermittler wenden sich an die Öffentlichkeit
Heute jährt sich der Mord an dem Ehepaar Zohre und Claus Lange aus Rödermark zum 22. Mal. Am 25. März 1999 wurde das Paar in ihrem Haus in der Potsdamer Straße in Rödermark brutal überfallen und ermordet. Die 55-jährige Zohre Lange wurde tot im Flur gefunden, ihr 58-jähriger Eheman im Fitnessraum. Beide wiesen schwere Kopfverletzungen auf. Die Putzfrau hatte die Leichen damals entdeckt. Der oder die Täter hatten die Badenwanne überlaufen lassen, um mögliche Spuren zu verwischen. Auch eine 19-köpfige Sonderkommission konnte den Mord damals nicht aufklären. Doch Mord verjährt nicht und deswegen suchen die Ermittler auch nach 22 Jahren weiter nach dem Täter. Wie die neu gegründete "AG Breidert" vorgeht und wie die Bevölkerung helfen kann, sehen Sie im Video.
Unter der Federführung der Staatsanwaltschaft Darmstadt und des Kommissariats 11 in Offenbach sowie des Hessischen Landeskriminalamtes hat die neu gegründete "AG Breidert" die Ermittlungen erneut aufgenommen. Wichtige Hinweise können hierbei die damals entwendeten Gegenstände bringen: Der oder die Täter hatten nach ihrem grausamen Verbrechen die Brillen der beiden Opfer, eine Chopard-Damenarmbanduhr, eine dreifach gelegte Damengoldkette sowie ein brauner Herren-Kamelhaarmantel mitgehen lassen. Diese Gegenstände sind bis heute unauffindbar.
Pünktlich zum 22. Jahrestag hat die Polizei im Wohngebiet "Breidert" Flyer an die Anwohner verteilt. Mit dieser Aktion wollen sie die Anwohner bitten, sollten sie damals Beobachtungen oder Feststellungen gemacht haben und diese der Polizei bis jetzt nicht mitgeteilt haben, dies nun zu tun. Auch scheinbar unbedeutende Beobachtungen können von enormer Bedeutung sein.
Für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung des Täters oder der Täter führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Tagsüber, von 8 bis 16 Uhr, ist das Fachkommissariat 11 unter der folgenden Rufnummer 06103 5066-683 erreichbar. Außerhalb der Bürozeiten unter der Kripo-Hotline 06181 100-1234. Hinweise können auch an die Mailadresse: AG-Breidert-RKI-Offenbach.ppsoh@polizei.hessen.de gesendet werden.
Rätsel gab der Polizei die Frage auf, wie der oder die Täter in das Haus des Ehepaares gelangten. Spuren, die auf ein gewaltsames Eindringen hingedeutet hätten, waren nicht zu finden.
Möglicherweise wartete der Täter bereits in unmittelbarer Nähe auf Herrn Lange, als dieser vom Einkaufen zurückkehrte.
Durch sofortige verbale Androhung oder körperlicher Anwendung von Gewalt, verschaffte er sich vermutlich einen "gemeinsamen" Zugang zu dessen Eigenheim.
Aber warum ausgerechnet dieses Ehepaar? Purer Zufall?
Denn es handelt sich immerhin auch um eine "anspruchsvolle" Wohngegend.
Der Doppelmord an dem Ehepaar Zohre und Claus Lange jährt sich am 25. März
Ermittler wenden sich nochmals an die Öffentlichkeit
Der grausame Doppelmord an dem Ehepaar Zohre und Claus Lange aus dem Jahr 1999 jährt sich am 25. März - Ermittler wenden sich nochmals an die Öffentlichkeit - Rödermark
Das Ehepaar war damals in ihrem Haus in der Potsdamer Straße in Rödermark brutal überfallen und ermordet worden (wir berichteten). Trotz aufwendiger Ermittlungen und Bildung einer damals 19-köpfigen Sonderkommission konnte der Fall bis heute leider nicht aufgeklärt werden.
Für die Ermittler ist Aufgeben jedoch keine Option, denn Mord verjährt nicht. Deshalb hat eine neu gegründete „AG Breidert“ unter der Federführung der Staatsanwaltschaft Darmstadt und des Kommissariats 11 in Offenbach sowie des Hessischen Landeskriminalamtes die Ermittlungen zu diesem Fall (Cold Case), der bereits damals für große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gesorgt hat, wiederaufgenommen. Genau vor 22 Jahren, am Donnerstag, den 25. März 1999, geschah dieses grausame Verbrechen.
Der oder die Täter hatten unter anderem auch mehrere Gegenstände, die nach wie vor verschwunden sind, mitgenommen. Darunter befinden sich die Brillen der beiden Opfer, eine Chopard-Damenarmbanduhr, eine dreifach gelegte Damengoldkette, sowie ein brauner Herren-Kamelhaarmantel.
Die Ermittler hatten sich bereits im November des vergangenen Jahres in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ nochmals an die Bevölkerung gewandt und tun dies pünktlich zum 22. Jahrestag erneut. Die Polizei wird am Donnerstag in dem Wohngebiet „Breidert“ Flyer an die Bürgerinnen und Bürger verteilen. Mit dieser Aktion wollen die Ermittler die dortigen Anwohner bitten, wenn sie damals bis heute irgendwelche Beobachtungen, Feststellungen oder ähnliches gemacht haben und dies der Polizei noch nicht mitgeteilt haben, seien es auch augenscheinlich unbedeutende Feststellungen, dies nun zu tun. Jede Information, auch vermeintlich unwichtige Erinnerungen im Zusammenhang mit dem Ehepaar Zohre und Claus Lange, können für die Ermittler von großer Bedeutung sein.
Für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung des Täters oder der Täter führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
(Die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Die Belohnung ist nicht für Personen bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.)
Tagsüber (8 bis 16 Uhr) ist das Fachkommissariat 11 unter der folgenden Rufnummer 06103 5066-683 erreichbar. Außerhalb der Bürozeiten unter der Kripo-Hotline 06181 100-1234
Hinweise können auch an die Mailadresse: AG-Breidert-RKI-Offenbach.ppsoh@polizei.hessen.de gesendet werden.
Hinweis: Der Flyer ist dieser Meldung beigefügt.
Offenbach, 24.03.2021, Pressestelle, Michael Malkmus
Das Verbrechen, das in Arno Mieths Mistery-Krimi eine wichtige Rolle spielt, ist der Mord an der Frauenärztin Zohre Lange und ihren Mann Claus am 26. März 1999 in Rödermark.
Rödermark - Der Fall ist bis heute nicht geklärt, sagte ein Polizeisprecher gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Ermittler haben jenseits ihrer üblichen Arbeit einen Riesenaufwand betrieben. Zweimal wurde der Doppelmord in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ aufgerollt. Knapp 60 neue Spuren waren das Ergebnis, nachdem Kriminalhauptkommissar Stefan Racic über den „Cold Case“ berichtet hatte. Die berühmte heiße Spur war nicht darunter.
Rödermark gelangte zum zweiten Mal nach dem Verbrechen zu zweifelhafter Berühmtheit. Denn der Doppelmord war der erste Beitrag im ersten Special des Klassikers „Aktenzeichen XY ungelöst“: Polizisten in Einmal-Overalls fotografieren eine Frauenleiche mit durchschnittener Kehle und Stichen im Rücken. Im Fitnesskeller des Hauses im Breidert liegt ihr Mann – erschlagen.
Die Fernsehpolizisten spekulieren erstmals über ein Sexualverbrechen oder Rache für eine verpfuschte Abtreibung in der Praxis von Zohre Lange.
Die echte Mordkommission nahm 1999 Speichelproben von fast 2 500 Männern. Doch selbst der DNA-Massentest brachte die Polizei nicht weiter. Der gleiche Frust auch 2011, als das Landeskriminalamt DNA-Spuren eines unbekannten Mannes am Körper der Ermordeten findet und mit den alten Proben vergleicht. Die meisten der insgesamt 6 000 Hinweise enden im Nichts.
24 Jahre nach der Tat setzen Polizei und Staatsanwaltschaft ihre Hoffnungen unter anderem auf eben diese DNA-Spur. Bessere Technik könnte zu einem Treffer in einem Polizeicomputer führen. Denn Ermittler Racic ist sicher: „So ein Täter ist selten ein unbeschriebenes Blatt.“ (Michael Löw)
Auftragskiller aus Osteuropa? Manchmal hat sich der persönliche Hass fest eingebrannt und die Bezahlung diesbezüglich ist eigentlich dann völlig gleichgültig.