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Schweden/Uppsala: Taxifahrermord | Fünf Teenager erhängten mutmaßlichen Vergewaltiger in Selbstjustiz | Urteile: 1x lebenslang, 2 x 4 Jahre, 2x 3,5 Jahre
Fünf Teenager sind verurteilt worden, weil sie den mutmaßlichen Vergewaltiger eines Mädchens erhängt haben. Donnerstag, 30.11.2023, 11:00
Nachdem eine mutmaßliche Vergewaltigte ihren mutmaßlichen Täter mit Aussicht auf einen One-Night-Stand anlockte, erhängten ihn fünf Teenager und raubten ihn aus. Jetzt sind letztere verurteilt worden.
ZitatEin schwedisches Gericht hat fünf Teenager wegen des Mordes an einem angeblichen Vergewaltiger zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der älteste Angeklagte, der zum Tatzeitpunkt bereits volljährig war, erhielt lebenslange Haft, wie das Bezirksgericht Uppsala am Mittwoch mitteilte. Zwei seiner minderjährigen Brüder wurden zu je vier Jahren Jugendstrafe verurteilt. Der jüngste der vier Brüder und seine Freundin müssen wegen Beihilfe für je dreieinhalb Jahre in Jugendhaft. Richter Lars Holmgård sagte, der als Taximord in den Medien bekannt gewordene Fall trage Züge einer Hinrichtung. Das zur Tatzeit 15-jährige Mädchen hatte einen 26 Jahre alten Taxifahrer einen Monat vor der Tat wegen Vergewaltigung angezeigt.
ZitatMutmaßliche Vergewaltigte lockte Täter mit Aussicht auf einen One-Night-Stand Der Nachrichtenagentur TT zufolge lockte sie ihn dann Ende März mit der Aussicht auf ein Stelldichein in eine einsame Gegend. Dort wurde der Mann von ihrem Freund und dessen drei Brüdern überwältigt. Sie zwangen ihn, die Zugangscodes für sein Mobiltelefon und seine Bankkarte preiszugeben, schleppten ihn in einen Wald und erhängten ihn. Anschließend wurde das Konto des Mannes leergeräumt. Die Angeklagten bestritten die Tat. Das Gericht hatte aufgrund von Chatgesprächen, DNA-Spuren und anderen Indizien jedoch keine Zweifel an ihrer Schuld. Es ging aber davon aus, dass das Mädchen und der jüngste Angeklagte zum Zeitpunkt des Mordes nicht mehr am Tatort waren.
Vergewaltigungsvorwurf spielte im Prozess nur Nebenrolle Zum Vergewaltigungsvorwurf des Mädchens sagte Richter Holmgård, das Gericht habe ihre Aussage zur Kenntnis genommen. „Aber das, was dort geschah, war nicht das eigentliche Thema des Prozesses“, fügte er hinzu.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Ein Mann wurde im Wald gehängt – Jugendliche werden wegen Mordes verurteilt 29. November 2023 10:03 Uhr
In diesem Frühjahr wurde ein 26-jähriger Mann an einem Baum hängend in einem Waldhain außerhalb von Enköping gefunden. Nun werden fünf Teenager, darunter vier Brüder, wegen des grausamen Mordes verurteilt.
- Es hat den Charakter einer Hinrichtung, sagt Lars Holmgård, Anwalt am Bezirksgericht Uppsala.
Der älteste Bruder, heute 19, wird wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, während zwei 17-jährige Brüder wegen Mordes vier Jahre geschlossene Jugendhilfe erhalten. Der jüngste Bruder und seine gleichaltrige Freundin, beide zum Zeitpunkt des Mordes 15 Jahre alt, werden wegen Beihilfe zum Mord zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt.
Alle müssen außerdem den Angehörigen des Opfers Schadensersatz in Höhe von jeweils etwas mehr als einer halben Million Kronen zahlen.
Der Mord wird vom Bezirksgericht als eine Hinrichtung beschrieben, bei der das Opfer an einen abgelegenen Ort gelockt, in den Wald gebracht, gezwungen wurde, Codes für sein Mobiltelefon und seinen Bankausweis herauszugeben, und dann an einem Baum aufgehängt wurde.
„Das ist so weit hergeholt, es gibt so enormes Leid für das Verbrechensopfer und es gibt im Vorfeld ein gewisses Maß an Planung“, sagt der Präsident des Gerichts, Generalstaatsanwalt Lars Holmgård.
Am 1. April dieses Jahres wurde der 26-Jährige an einem Baum hängend in einem Waldhain im Naturschutzgebiet Hjälstaviken außerhalb von Enköping gefunden. Der Mann, ein Einwohner von Stockholm, wurde eine Woche zuvor als vermisst gemeldet. Sein Taxi wurde 500 Meter entfernt mit eingeschaltetem Taxameter verlassen aufgefunden.
Während seines Verschwindens beobachtete die Polizei, wie Geld von seinem Konto an einen der Brüder überwiesen wurde, wodurch sie aufgespürt wurden.
Bei dem Fall handelt es sich um einen sogenannten Indizienfall, bei dem keine direkten Beweise vorliegen. Alle haben jegliche Straftat bestritten und es gibt keine Zeugen für den Mord.
Die Beweise bestehen unter anderem aus Chats, die zeigen, wie das Mädchen das Opfer zum Tatort gelockt hat, abgehörten Anrufen, Zeugenaussagen darüber, was die Beteiligten ihren Freunden gesagt haben, und Chatgesprächen zwischen den Beteiligten vor und nach dem Vorfall.
Darüber hinaus kauften drei der Brüder vor dem Mord dasselbe Seil, an dem das Opfer hängend aufgefunden wurde.
- Auf dem Seil wird eine DNA des Angeklagten gefunden. Ein weiteres Teil desselben Seils sei in einem anderen Haus der Angeklagten gefunden worden, sagt Holmgård.
Bei der Hausdurchsuchung mehrerer Angeklagter wurden die Habseligkeiten des Opfers gefunden.
Nach Angaben des Gerichts waren der jüngste Bruder und die Freundin anwesend, als der Mann am Tatort eintraf, gingen dann aber wieder weg und waren beim Mord nicht anwesend.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft und des Amtsgerichts handelt es sich bei dem Motiv um Rache für eine angebliche Vergewaltigung, der das Opfer nach Angaben des Mädchens ausgesetzt war. Ob sie vergewaltigt wurde, wurde nie untersucht und das Gericht hat die Glaubwürdigkeit der Anzeige, die sie einen Monat vor dem Mord bei der Polizei eingereicht hatte, nicht beurteilt.
- Wir können feststellen, dass ihre Geschichte darin besteht, dass sie es als eine Vergewaltigung im Sommer 2022 wahrgenommen hat. Was dort geschah, war in dem Fall kein tatsächliches Problem, sagt Lars Holmgård.
Staatsanwalt Moa Blomqvist ist mit dem Urteil zufrieden und stellt fest, dass die Linie der Staatsanwälte weitgehend befolgt wurde. Der einzige Unterschied zu ihrer Behauptung besteht darin, dass die beiden Jüngsten nicht wegen Mordes, sondern wegen Beihilfe verurteilt sind.
- Dort hat das Amtsgericht eine andere Einschätzung getroffen. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass sie sich so beteiligt haben, dass sie voll und ganz Komplizen sind“, sagt sie.
Anwalt Stefan Wallin, der einen der 17-Jährigen verteidigt, sagt, sein Mandant sei enttäuscht.
- Er hat die ganze Zeit geleugnet und tut es immer noch. Er bedauere den Tod des Klägers, sehe aber keine Schuld daran, sagt Wallin gegenüber UNT.
Diese werden in der Haft wohl kaum erarbeitet werden können und selbst im Anschluss daran, sehe ich nicht, dass dieses Geld gezahlt werden kann und wird. Die Chance auf einen Arbeitsplatz nach Haftentlassung ist auch eher gering.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*