"Zwölf Stämme" Vom Bibelkreis zur Kinderschläger-Sekte
31.07.2023 - 07:30 Uhr Naturverbunden, gemeinschaftlich, bibeltreu – so inszenieren sich die "Zwölf Stämme" gerne. Doch Aussteiger der radikalen Sekte sprechen von Gehirnwäsche und Gewalt. Die Mitglieder einer Kommune der "Zwölf Stämme" leben meist gemeinsam auf einem Landgut oder Bauernhof. Die Gruppe versorgt sich selbst, hat selten Kontakt zur Welt außerhalb ihrer vermeintlichen Landidylle. Was zunächst harmonisch klingt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als gefährliches Konstrukt. Innerhalb weniger Jahre wurde die bibeltreue Gemeinschaft zu einer Sekte aus christlichen Hardlinern, die immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt kommt. Die "Zwölf Stämme" machten wiederholt mit Kindesmisshandlung und sogar mit einer Entführung
Die Geschichte der "Zwölf Stämme"
ZitatDie streng religiöse Gruppe hat ihren Ursprung im US-Bundesstaat Tennessee. Dort gründete der Pädagoge Elbert "Gene" Spriggs Anfang der 1970er-Jahre einen Bibelkreis namens "Light Brigade". Nach einiger Zeit begannen die Mitglieder in einer Kommune zu leben und isolierten sich zunehmend. Im Jahr 1978 kaufte die Gruppe ein Gelände in Island Pond, einem Dorf im Bundesstaat Vermont.
ZitatMitte der 1980er-Jahre kam es erstmals zu einer Razzia der US-Polizei, bei der sie 112 Kinder in staatliche Obhut nahm. Gegen die Eltern wurde wegen Kindesmisshandlung und -missbrauchs ermittelt.
Kurz darauf setzte sich Sektengründer Spriggs nach Südfrankreich ab, um einen europäischen Ableger seiner Kommune zu gründen. Innerhalb weniger Jahre wuchs die Gruppe auch dort auf über 100 Personen an, ehe die Sekte erste Kommunen in Deutschland gründete.
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Vor 10 Jahren gab es Prügelvorwürfe um die „Zwölf Stämme“: Sekten-Eltern bekommen Sorgerecht zurück
12.10.2024 - 18:34 Uhr
Dillingen – Shalomah (14) lebte 8 Jahre bei einer Pflegefamilie, 2021 verschwand sie nach dem Joggen. Obwohl ihren Eltern das Sorgerecht entzogen wurde, lebt das Mädchen wieder bei seinen Eltern. Und darf bleiben!
Wie erst jetzt bekannt wurde, hat das Amtsgericht Dillingen (Bayern) Mitte Juli entschieden, dass das der Sekte „Zwölf Stämme“ angehörende Elternpaar das Sorgerecht für die Tochter zurückbekommt. Es bestehe keine Gefahr mehr für das Kindeswohl, so die Begründung.
Zitat Vor dem Entzug des Sorgerechts waren Videos öffentlich geworden, auf denen zu sehen war, wie Sektenmitglieder ihre Kinder mit Rutenschlägen quälten. Shalomahs Vater erklärte damals öffentlich, dass die Prügelstrafe für Kinder „der Wille Gottes“ sei. Deshalb hatten die Behörden Shalomah den Eltern entzogen und in Pflege gegeben.
Sekte verließ Bayern und zog nach Tschechien Nach Sorgerechtsstreitigkeiten mit Jugendämtern um insgesamt 40 Kinder verließ die Glaubensgemeinschaft Bayern und siedelte nach Tschechien um. Während 2022 Anträge der Eltern auf Rückübertragung des Sorgerechts noch vom Gericht abgelehnt worden waren, fiel die Antwort auf einen neuerlichen Antrag nun anders aus. Im Juni habe eine Videokonferenz zwischen Eltern, Mädchen und Familiengericht stattgefunden: „Dabei äußerte das Mädchen den klaren Willen, bei den Eltern und in der Glaubensgemeinschaft bleiben zu wollen.“ Die Pflegeeltern hätten diesem Schritt zugestimmt......
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