Grausamer Mord an junger Polin schockiert Griechenland Ausland 20. Juni 2023
Nach dem gewaltsamen Tod einer 27jährigen Polin auf der griechischen Insel Kos hat die Polizei einen 32jährigen Mann aus Bangladesch festgenommen. Er gilt als dringend tatverdächtig, die aus Breslau stammende Anastazja Rubińska ermordet zu haben. Die Ermittler fanden ihre nackte Leiche am Sonntag in einem Sack unter einem Baum. Polens Ministerpräsident fordert die Auslieferung des Tatverdächtigen.
KOS. Nach dem gewaltsamen Tod einer 27jährigen Polin auf der griechischen Insel Kos hat die Polizei einen 32jährigen Mann aus Bangladesch festgenommen. Er gilt als dringend tatverdächtig, die aus Breslau stammende Anastazja Rubińska ermordet zu haben. Er wurde als letztes mit der jungen Frau gesehen, bestreitet jedoch, sie vergewaltigt und getötet zu haben. Die Ermittler fanden ihre nackte Leiche am Sonntag, sechs Tage nach ihrem plötzlichen Verschwinden, in einem Sack unter einem Baum in ein Laken eingewickelt und mit Ästen bedeckt.
Die 27jährige lebte gemeinsam mit ihrem polnischen Freund auf der Insel Kos und arbeitete dort in einem Hotel. Am 12. Juni hatte sie sich am Abend mit ihrem Freund in einer Bar verabredet. Dort aber kam sie nie an und galt seitdem als vermißt. Zeugen berichteten, wie fünf Männer sie vor einem Café angesprochen hätten. Sie sollen ihr angeboten haben, sie zum Hotel zu fahren. Per WhatsApp übermittelte sie ihrem Freund einen Standort. Als er dort ankam, war sie jedoch nirgends zu finden.
Laut der griechischen Tageszeitung Ta Nea gibt es Videomaterial, das zeigt, wie Rubińska das Haus des 32jährigen Tatverdächtigen betritt, aber nie wieder herauskommt. Unklar ist bislang, was genau passierte. Ihr Freund gab an, weder er noch seine Freundin hätten den Mann gekannt.
Familie der Polin macht Behörden Vorwürfe Die Familie der jungen Polin erhob unterdessen schwere Vorwürfe gegenüber den Behörden. „Es besteht kein Zweifel, daß Anastasia entführt, vergewaltigt und ermordet wurde“, sagte ihr Vater. „Daß sie vermißt wird, hatte uns ihr Freund bereits am Montag abend mitgeteilt. Als er ihr Verschwinden in der Nacht bei der Polizei meldete, wurde dies zunächst ignoriert. Erst als ein Freund von uns bei der Botschaft intervenierte, kam etwas in Bewegung“, zitiert ihn Ta Nea.
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki (PiS) forderte die griechischen Behörden auf, den Hauptverdächtigen im Mordfall nach Warschau auszuliefern, damit er dort angeklagt werden kann, obwohl die Tat auf griechischem Territorium begangen wurde. „Ich bin schockiert über den brutalen Mord an der 27jährigen Anastazja. Der Täter muß mit sehr harten Konsequenzen rechnen. Deshalb werden wir Griechenland bitten, den Verdächtigen an ein polnisches Gericht auszuliefern, damit er die höchstmögliche Strafe erhält“, schrieb er.
Tatverdächtiger plädiert auf unschuldig Der Tatverdächtige gab laut griechischen Medienberichten bei seiner Vernehmung an, unschuldig zu sein. Die Aussagen des Mannes sollen widersprüchlich sein. Zunächst habe er erklärt, die 27jährige habe freiwillig mit ihm Geschlechtsverkehr gehabt. Später habe er sexuelle Handlungen gänzlich bestritten. Bei der Vernehmung seien jedoch zahlreiche Kratzspuren und Spuren eines Kampfes im Gesicht und an den Händen des Mannes festgestellt worden.
Der Hauptverdächtige soll dabei gesehen worden sein, wie er nach der Tat in Panik seine Wohnung verließ. Später sei er dann ins Haus zurückgekehrt, um den toten Körper der jungen Frau zu entsorgen. Der Fundort der Leiche lag etwa einen Kilometer von der Wohnung des Bangladeschi entfernt. In der Wohnung des Mannes stellte die Polizei ein benutztes Kondom, einige blonde Haare und ein mit Blut beflecktes Sweatshirt fest. Zudem fanden die Beamten ein Flugticket nach Bergamo, datiert auf den 15. Juni, drei Tage, nachdem die Polin verschwunden war.
Am Montag nahmen die Behörden auch einen zweiten Tatverdächtigen fest. Dabei handelt es sich um den pakistanischstämmigen Mitbewohner des 32jährigen. Dieser soll den Ermittlern zunächst versichert haben, daß die 27jährige nie in ihrer Wohnung gewesen sei. Das stellte sich später als falsch heraus. Nun soll ermittelt werden, inwieweit er in die Tat involviert war. (ha)
BESONDERS BRUTALER MORD SCHOCKIERT: FRAU (27) WIRD 45 MINUTEN LANG GEFOLTERT UND DANN GETÖTET Von Simone Bischof
Warschau/Athen - Der gewaltsame Tod einer jungen Polin auf der griechischen Insel Kos schockiert die Menschen in unserem Nachbarland. Vor knapp zwei Wochen tauchten erste Meldungen über das mysteriöse Verschwinden von Anastasia R. auf. Inzwischen ist offenbar bekannt, wer der Mörder der 27-Jährigen ist.
Der Kontakt der jungen Frau zu ihrer Familie brach ab, nachdem sie in Begleitung unbekannter Männer gesehen wurde.
Wie Anastasias Vater erzählte, erhielt seine Frau mitten in der Nacht einen Anruf vom Freund seiner Tochter, weil seine Liebste nicht zu einem Treffen kam und auch nicht zu Hause war. Der Lebensgefährte beklagte sich zudem darüber, dass die Polizei auf das Verschwinden zunächst nicht reagiert habe, berichtet das polnische Nachrichtenportal Interwencja.
In der polnischen Botschaft sei man ebenso wenig hilfsbereit gewesen und sagte ihm, dass diese Angelegenheiten nicht in ihrer Reichweite seien. Die griechische Polizei müsse sich darum kümmern - die den Fall einen Tag später doch übernahm.
Ersten Ermittlungen zufolge wurde Anastasia noch in Gesellschaft einer Gruppe gesehen. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten außerdem einen Mann auf einem Motorrad sitzen. Deutlich erkennbar war das Kennzeichen des Fahrzeugs. Es handelte sich dabei um einen 32-jährigen Migranten aus Bangladesch. Er traf die Frau demnach als Letzter.
Doch passierte das Schlimmste: Anastasias lebloser Körper wurde am 18. Juni gefunden. Getötet wurde sie bereits am 12. Juni. Die weiteren Details des Mordes erschüttern.
Wie Interwencja schreibt, starb die Frau angeblich an Erstickung. Vorher sei sie in ein leeres Gebäude gebracht und 45 Minuten lang gefoltert worden, berichtet das polnische Nachrichtenportal Polsat News.
Unter Mordverdacht steht inzwischen der Mann aus Bangladesch. Die Beweise gegen ihn würden schwer wiegen. Zumal er versuchte, nach der Tat seine Spuren zu verwischen: Er löschte Daten von seinem und dem Telefon der Ermordeten. Außerdem habe er dem Opfer die Finger abgeschnitten.
Die Ermittler gehen davon aus, dass er auch einen oder mehrere Komplizen hatte. Denn die Leiche der jungen Frau wurde später vom Tatort an einen Platz gebracht, während der Verdächtige bereits in Untersuchungshaft saß.
Die Mittäter glaubten wohl, dass sie die Tote in einem vermeintlich sicheren Versteck ablegten, denn der Ort war bereits überprüft worden. Dann kam es zu einer zweiten Untersuchung, dabei wurde der Leichnam gefunden.
Bis dahin glaubte ihr Vater noch immer, dass seine Tochter möglicherweise entführt und in ein Bordell gebracht worden war.
Anastasias Traum war eine Eigentumswohnung in Barcelona Brisant: Eine andere Frau habe inzwischen behauptet, dass vor weniger als einem Monat jemand versucht hätte, sie in der Nähe des Ortes zu vergewaltigen, an dem Anastasias Leiche gefunden wurde.
Die örtliche Bevölkerung ist schockiert über diese Ereignisse. Die Polizei ermittelt.
Anastasia R. lebte mit ihrem Partner schon lange im Ausland. Beide waren seit zehn Jahren ein Paar und reisten seit acht Jahren beruflich immer wieder ins Ausland. Der Traum der ehrgeizigen Frau, die all ihr Geld sparte, war eine Wohnung in Barcelona.