Der Fall wird am Mittwochabend (12.05.2021) in der ZDF-Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" thematisiert:
Im Tatzeitpunkt von Anfang März bis zum 24.03.2020 überredeten Betrüger eine ältere Dame, eine mittlere sechsstellige Euro-Summe an Unbekannte zu übergeben.
Der 77-jährigen Dame wurde von Einbrüchen in der Umgebung berichtet. Damit brachten die Täter ihr Opfer dazu, bei mehreren Treffen Bargeld zu übergeben.
Beschreibung der beiden Geldboten:
1. Person: Männlich, Mitte 30, ca. 1,64 m groß, schwarze kurze Haare (ggf. Undercut), "kräftige", nicht dickliche Statur, starke dunkle Augenbrauen, insgesamt südländisches Erscheinungsbild
2. Person: Männlich, Mitte 30, Glatze, sehr hager, eingefallenes Gesicht, spitze Gesichtszüge
Wer kann Angaben zur Identität der beiden Männer machen?
Sachdienliche Hinweise und Beobachtungen bitte an die Polizei Euskirchen, telefonisch unter 02251 799-888 (Hinweistelefon) oder 02251 799-0 oder per Email an poststelle.euskirchen@polizei.nrw.de.
Eine gängige Masche Frau 400.000 Euro entlockt (XY-Sendung vom 12. Mai 2021) Am Abend des 2. März 2020 erhält eine ältere, alleinlebende Dame in Euskirchen einen Anruf – angeblich von der Polizei. In ihrer Nachbarschaft sei eingebrochen, ein Täter festgenommen worden. Zwei weitere Täter befänden sich noch auf der Flucht.
Bei den Kriminellen habe man eine Liste mit weiteren Einbruchszielen gefunden. Darauf stünden ebenfalls der Name und die Adresse der Angerufenen. Im Hintergrund ist der Polizeifunk zu hören. Die Dame wird von dem Anrufer immer mehr unter Druck gesetzt.
Telefon manipuliert Die Tarnung des falschen Polizisten ist perfekt: Durch eine Manipulation wird im Display des Telefons die richtige Nummer der Euskirchener Polizei angezeigt. Die Anrufer geben ihrem Opfer zu verstehen, dass die Wertsachen im Haus nicht mehr sicher seien. Sie überreden die Frau, ihnen über 100.000 Euro in bar auszuhändigen. Angeblich um das Geld in einem Polizeitresor in Sicherheit zu bringen.
Danach bauen sie eine weitere Bedrohungslage auf: Bankmitarbeiter stecken angeblich mit der Bande unter einer Decke. Deshalb seien die Ersparnisse auf der Bank nicht mehr sicher. Die alte Dame dürfe mit niemandem über die Angelegenheit sprechen, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden.
Täter erbeuten sämtliche Ersparnisse Über einen Zeitraum von drei Wochen nötigen die Unbekannten ihr Opfer, ihre Ersparnisse abzuheben und ihnen zu übergeben. Der Gesamtschaden beträgt über 400.000 Euro. Selbst als das Opfer kein Geld mehr hat, melden sich die falschen Polizisten noch einmal: Sie behaupten, sie hätten das Geld in ein sicheres Bankschließfach gebracht. Den Schlüssel dazu würden sie der älteren Dame am folgenden Tag geben. Danach bricht der Kontakt ab. Am 27. März 2020 erstattet das Opfer Anzeige.
Diese Betrugsmasche ist bandenmäßig organisiert. Die Drahtzieher sitzen meist im Ausland, etwa in der Türkei oder in Osteuropa.
So sollen die Geldabholer ausgesehen haben.
Täterbeschreibungen: Der erste Täter nannte sich „Müller“, südländisches Erscheinungsbild, Mitte 30, etwa 1,65 m groß, schwarze kurze Haare mit leichtem Undercut, kräftig, aber nicht dicklich, ausgeprägte, dunkle Augenbrauen. Er sprach Hochdeutsch und trug dunkle Kleidung sowie eine schwarze Baseballmütze.
Sein Komplize: ebenfalls Mitte 30, sehr hageres, eingefallenes Gesicht mit spitzen Gesichtszügen, Glatze. Auch er sprach Hochdeutsch.
Frage nach Zeugen:
Wer kann Angaben zu den beiden Männern machen? Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 1.000 Euro ausgesetzt.
Zuständig: Kripo Euskirchen, Telefon 02251 / 79 90
So verhalten Sie sich richtig:
Seien Sie misstrauisch, wenn der Anrufer nicht seinen Namen nennt!
Achtung: Die Nummer im Telefon-Display kann mittels Technik von den Betrügern manipuliert werden. Deshalb: Das Telefonat schnellstmöglich beenden und selbst die Nummer der nächsten Polizeidienststelle und/oder eines Angehörigen heraussuchen und wählen!
Niemals die Nummer wählen, die Ihnen der Anrufer möglicherweise mitteilt!
Geben Sie gegenüber Fremden niemals Auskunft über Ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse!
Die Polizei wird Ihnen niemals anbieten, Wertsachen oder Geld abzuholen und aufzubewahren.
Vertrauen Sie sich Freunden und der Familie an! Außenstehende können die Situation unter Umständen neutraler bewerten.
Nehmen Sie sich Zeit, auch wenn der Anrufer Zeitdruck aufbaut oder sie auffordert, mit niemandem über die Anrufe zu reden!