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Iran/Teheran: 09.05.2020 | Mysteriös | Schweizer Diplomatin Sylvie Brunner (51) stirbt nach Hochhaussturz (17. Stock) | Geldscheine neben Leiche
Sylvie Brunner stürzte aus dem 17. Stock eines Hochhauses in Teheran Tod einer Top-Diplomatin
veröffentlicht am 08.05.2021 - 23:16 Uhr Bams
Das Leben von Sylvie Brunner (51) endet in der Nacht zu Dienstag vor einer schmutzigen Hauswand in der iranischen Hauptstadt Teheran. Am Morgen liegt die Leiche der Diplomatin der Schweizer Botschaft auf dem rauen Asphalt, notdürftig von einer weißen Plane verdeckt, um sie herum liegen Geldscheine. Die Umstände ihres Todes sind mysteriös.
Klar ist bisher nur: Sylvie Brunner stürzte aus einem 20-stöckigen Hochhaus im vornehmen Teheraner Stadtteil Shemiran. Die iranische Justizbehörde veröffentlichte ein knappes Statement. Demnach sei die Frau aus dem 17. Stock, in dem sie gewohnt habe, gefallen und ihr Körper „unter ihrem Balkon gefunden worden“.
Eine Reinigungskraft hatte die Leiche gefunden. Einige Passanten hatten da bereits Geldscheine auf den Leichnam geworfen: eine im Iran verbreitete Geste bei Unfallopfern, die Unglück für die Augenzeugen abwenden soll.
Gegen 8 Uhr alarmierte die Hausverwaltung die Polizei und Rettungsdienste. Die herbeigerufenen Notärzte stellten fest, dass das Opfer da schon „etwa acht Stunden tot“ gewesen sei. Das würde bedeuten, dass die zerschmetterte Leiche die ganze Nacht unbemerkt vor dem Gebäude gelegen hat.
Die Hausangestellte von Sylvie Brunner war am selben Morgen in der Wohnung und sagte der iranischen Zeitung „Hamshahri“: „Ich bin um 8 Uhr gekommen, kenne den Code für die Tür. Sie war nicht da. Ich dachte, sie sei bei der Arbeit.“
Sie habe angefangen zu putzen. Einen Abschiedsbrief oder etwas anderes Auffälliges sah sie nicht. Eine gute Stunde später stand die Polizei vor der Tür. „Da habe ich es erfahren. Ich war geschockt.“
Laut Polizei hätten dann angeblich Beamte auf einem Tisch einen Abschiedsbrief gefunden – ohne Unterschrift, ohne Datum. In dem Schreiben soll Brunner ihren Nachlass geregelt haben. Sie wünsche sich eine Feuerbestattung in ihrer Heimat.
Merkwürdig: Der Sprecher der Rettungsdienste, Mojtaba Khaledi, erklärte hingegen, dass Selbstmord „nicht als Ursache betrachtet werden“ könne.
Warum er da so sicher ist? Unklar.
Die Mitarbeiter des diplomatischen Dienstes im Iran sind verunsichert und schockiert. Viele schätzten Sylvie Brunner für ihre charmante Hartnäckigkeit bei Verhandlungen. Die Schweizerin arbeitete seit mehreren Jahren in ihrer Botschaft in der Abteilung für „Fremde Interessen“, leitete diese zuletzt.
Die Sektion kümmert sich unter anderem um die Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen dem Iran und den USA. Denn die beiden Länder haben offiziell keine diplomatischen Beziehungen (siehe Kasten). Damit hatte sie einen der schwierigsten und sensibelsten diplomatischen Posten im Iran.
Bei ihr ging es unter anderem um amerikanische Staatsbürger, die im Iran inhaftiert sind. Kollegen sagen, dass Sylvie Brunner mit „ihrer positiven Energie viel erreicht hat“. Und: „Sie hat ihren Beruf geliebt. “
Die Schweizer Botschaft bestätigte den Tod einer Angestellten, die bei einem „fatalen Vorfall“ gestorben sei. Die Schweiz setze sich „für umfassende Klärung der Umstände ein“.
Die Sonder-Rolle der Schweiz im Iran
Während der islamischen Revolution forderte der damalige iranische Führer Ajatollah Khomeini am 4. November 1979 seine Anhänger zur Erstürmung der US-Botschaft in Teheran auf.
Daraufhin nahmen mehrere Hundert Menschen das Gebäude ein. 52 Diplomaten wurden als Geiseln genommen, sie wurden erst nach 444 Tagen ausgeliefert. Mit der Geiselnahme sollte eine Auslieferung von Schah Reza Pahlavi, der zuvor nach Amerika geflohen war, erzwungen werden. Im April 1980 brachen die USA alle diplomatischen Beziehungen zum Iran ab.
Seit 1981 vertritt deswegen die Schweiz als Schutzmacht die Interessen von US-Bürgern im Iran.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Eine Gesamtansicht zeigt die Residenz eines Schweizer Diplomaten, dessen Leiche am Eingang gefunden wurde, im nördlichen Bezirk von Teheran, 4. Mai 2021
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Es tauchen Fragen zum Tod des Schweizer Diplomaten im Iran auf
Da die iranischen Behörden ihre Schlussfolgerungen zum Tod von Sylvie Brunner, einer 51-jährigen Schweizer Diplomatin in Teheran, noch nicht bekannt gegeben haben, hat die Zeitung Hamshahri einen Bericht über ihren Tod vorgelegt, der Spekulationen anregen könnte. Brunner, erste Sekretärin der Schweizer Botschaft und Abgeordnete der Interessenabteilung der Vereinigten Staaten, fiel am Dienstag von ihrem Wohnsitz in einem Hochhaus.
Die Schweiz vertritt seit Jahrzehnten die Interessen der USA und des Iran in beiden Ländern, die seit 1980 keine diplomatischen Beziehungen mehr unterhielten, als die revolutionäre Regierung im Iran es versäumte, amerikanische Diplomaten zu befreien, die von militanten Studenten als Geiseln genommen wurden.
Hamshahri bot einen relativ vollständigen, wenn auch nicht schlüssigen Bericht über Brunners Tod. Im weitesten Sinne stimmt es mit einem kurzen Bericht von Mizan, der Nachrichtenagentur der iranischen Justiz, überein, der am Dienstagabend berichtete, dass die Diplomatin „aus dem 17. Stock, in dem sie lebte, gefallen ist und ihre Leiche in den Gärten außerhalb des Gebäudes unter ihrem Balkon gefunden wurde . ” Die Leiche von Brunner, sagte Mizan, sei nach Ermittlungen vor Ort in Anwesenheit eines Richters und von Experten für Tatorte in das Büro des Gerichtsmediziners gebracht worden.
Hamshahri berichtete jedoch auch, dass die Bewohner des Turms 24 Minuten nach Mitternacht am Dienstag, fast acht Stunden bevor Brunners Leiche entdeckt wurde, ein lautes Geräusch wie eine Explosion hörten.
Hamshahri sagte, ein Reiniger habe die Leiche entdeckt und sofort die Gebäudeverwaltung informiert. Es zitierte einen Experten aus dem Büro des Gerichtsmediziners, der bestätigte, dass der Tod acht Stunden vor der Entdeckung der Leiche eingetreten war.
Eine 20-jährige Frau, die als Hausangestellte in Brunners Wohnung arbeitete, sagte Hamshahri, dass sie wie gewohnt um 8 Uhr morgens mit dem Zugangscode ankam und nichts vermutete. "Ich dachte, sie ging zur Arbeit, bis ich eine Stunde später herausfand", sagte sie. "Ich war schockiert."
Hamshahri berichtete weiter, dass Brunner Freizeitkleidung, die für das Haus geeignet war, sowie einen Hut trug. Die Zeitung zitierte Kriminalbeamte, dass "es keine Anzeichen von Unordnung in der Wohnung gab und der Balkon, von dem sie fiel, eine 110 cm hohe Leitplanke hatte". Darüber hinaus fanden die Ermittler weder Blut noch Anzeichen eines Kampfes auf dem Balkon oder dem Geländer.
In seiner verblüffendsten Behauptung sagte Hamshahri, die Polizei habe ein handgeschriebenes Papier ohne Datum oder Unterschrift auf einem Tisch im Gästezimmer gefunden. "Nach meinem Tod bringe meinen Körper zurück in die Schweiz und informiere meinen Sohn", heißt es in der Notiz. „Dann verbrenne meinen Körper und begrabe ihn neben meinem Kind, das gestorben ist. Gib außerdem mein ganzes Geld und alles, was ich habe, meinem anderen Sohn. “ Der Hausangestellte wird zitiert, dass Brunner manchmal Anzeichen von Depressionen gezeigt habe, aber in letzter Zeit besser ausgesehen habe.
Dies steht im Widerspruch zu einem Bericht von Mojtaba Khaledi, Sprecher der Notfallorganisation, dem Beamten, der Brunners Tod am Dienstagmorgen zum ersten Mal bestätigte und sagte, Selbstmord werde "nicht als Ursache angesehen". Hamshahri zitierte Arbeiter in der Schweizer Botschaft, die von Brunners Tod schockiert waren, und sagte, sie sei eine glückliche und energische Person, die Hoffnung auf das Leben habe und den Iran liebe.
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