Horror-Crash nach gescheiterter FestnahmeIntensivtäter rast Zivilfahnder tot
Von: Dino Schröder 29.01.2021 - 18:28 Uhr
Hamburg – Es sollte eine lang geplante Festnahme werden, doch der Einsatz endete in einer Katastrophe!
Vor dem Landgericht Hamburg muss sich seit Freitag, dem 29. Januar, Intensivtäter Mahmut H. verantworten. Der 29-jährige Deutsche, der nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit drei Haftbefehlen gesucht worden war, soll bei seiner Festnahme im Februar 2020 einen Polizisten (57) so schwer verletzt haben, dass er wenige Tage später im Krankenhaus starb. Die Anklage lautet auf Körperverletzung mit Todesfolge.
Zivilfahnder der Polizei Itzehoe hatten Mahmut H. in Hamburg-Lurup am 25. Februar 2020 festnehmen wollen: Der Gesuchte hatte kurz zuvor ein Fahrzeug bei Ebay-Kleinanzeigen inseriert, verabredete sich mit den Fahndern, die sich als Kaufinteressenten ausgaben, an einer Bushaltestelle an der Luruper Hauptstraße.
Der Polizist (57), der am 25. Februar bei einer Verkehrskontrolle von einem Kriminellen (29) verletzt wurde, ist verstorben.
Polizisten unter Schock : Verbrecher (29) rammt Zivilfahnder (57) ins Koma
Beim Versuch, den gesuchten Verbrecher Mahmut H. (29) festzunehmen, ist ein Zielfahnder (57) schwer verletzt worden. Er liegt im Koma.
Dann der Zugriff: Einer der Beamten sprang durch die geöffnete Beifahrertür in Mahmut H.s Wagen, es kam zu Gerangel.
Währenddessen gab der 29-Jährige Gas, wendete mit seiner VW-Luxus-Limousine Phaeton über die vierspurige Luruper Hauptstraße und stieß frontal mit dem BMW eines Hamburger Zivilfahnders zusammen, das Fahrzeug wurde so zwölf Meter weit über die Straße geschoben.
Der in dem BMW sitzende 57-jährige Polizeihauptkommissar des Landeskriminalamts, Klaus-Ulrich H., wurde dabei so schwer verletzt, dass er acht Tage später im Krankenhaus starb. Sein Kollege erlitt leichte Verletzungen.
Angeklagter schon als Teenager straffällig
Mahmut H. wurde bereits im Alter von 14 Jahren zum ersten Mal straffällig. Im Jahr 2017 war er wegen Körperverletzung, Urkundenfälschung und Fahrens ohne Führerschein zu neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. Heute zählt er insgesamt 14 Vorstrafen.
Er blieb nach Polizeiangaben bei dem Crash unverletzt.
Wie es genau zu dem Zusammenstoß kam, wird nach Angaben eines Gerichtssprechers im Laufe des Prozesses zu klären sein.
Vor Gericht beteuert der Angeklagte: „Ich dachte, es sei ein Überfall. Die Kaufinteressenten kamen näher, plötzlich sprang ein Mann hektisch in den Wagen. Er attackierte mich im Sprung, ohne etwas zu sagen. Ich dachte, ich bin in einem schlechten Film. Ich weiß nicht, warum ich die Kurve fuhr.“
Auf die Frage des Richters, ob sich die Polizisten nicht ausgewiesen hätten, sagte der Angeklagte nur: „Nein, nicht, dass ich es wüsste.“ Teaser-Bild
Hamburgs Innensenator Andy Grote trägt sich in das Kondolenzbuch für den verstorbenen Polizisten ein Foto: Hamburger Senat
Die Hamburger Polizei hatte nach dem Vorfall mitgeteilt, Mahmut H. habe nach der Kollision weiter Gas gegeben und den zivilen Polizeiwagen noch weiter vor sich her geschoben.
Der Tod des Beamten hatte bei der Hamburger Polizei große Betroffenheit ausgelöst.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
ZitatIntensivtäter Mahmut H. verantworten, der 29-jährige Deutsche...
Sobald jemand einen deutschen Pass hat, wird auch der Name genannt.
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Der Polizisten-Totraser von Hamburg Die kriminelle Karriere des Mahmut H. (29)
Er wurde mit drei Haftbefehlen gesucht, galt davor schon bei Polizei und Staatsanwaltschaft als Intensivtäter: Vor seiner Festnahme in Hamburg rammte Mahmut H. (29) beim Fluchtversuch das Auto von Zivilfahnder Klaus-Ulrich Hütter (57) – der Polizist verlor durch die erlittenen Verletzungen sein Leben.
Mahmut H. war also kein unbeschriebenes Blatt, so viel steht fest. Der 29-Jährige fällt sein ganzes Leben schon mit Straftaten auf, ob in Hamburg oder auch in Schleswig-Holstein, wo der Mann zuletzt in Lägerdorf (Kreis Steinburg) wohnte.
Urkundenfälschung, Unfallflucht, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Körperverletzung, gemeinschaftliche Unterschlagung, schwerer Raub – das sind nur die neuesten Vergehen des Mannes, der von der Staatsanwaltschaft Itzehoe gesucht wurde und seit 2011 in rund 25 Verfahren verwickelt war.
„Durch die Festnahme in Hamburg sollte der Gesuchte seine Reststrafen verbüßen, zu denen er verurteilt worden war“, sagte Oberstaatsanwalt Peter Müller-Rackow gegenüber der MOPO. Dabei ging es um eine Haftzeit von mehr als zwei Jahren. Bei Strafbehörden in Schleswig-Holstein gilt der 29-Jährige als sogenannter Intensivtäter.
Schon als Jugendlicher war er strafauffällig, zuerst mit kleineren Delikten. Später wurden seine Taten schwerer, unter anderem soll er Autos unterschlagen haben. Darunter einen Audi S8 (Neupreis mehr als 100.000 Euro), den er unter Nennung falscher Namen („Wolfgang Hausmann“) und Tatsachen („Ich handle mit Autos“) einem Autohändler abluchste.
„Er hat immer dick aufgetragen, war immer schnell beleidigt, hat immer Respekt eingefordert“, so ein Bekannter des Beschuldigten zur MOPO. „Er ist nicht unbedingt jemand, mit dem man befreundet sein möchte. Hat immer auf dicke Hose gemacht.“
Nun droht Mahmut H. durch den tödlichen Crash in Hamburg, bei dem der Polizist starb, eine weitere Haftstrafe: Zwischen drei und 15 Jahre kann er hinter Gittern wandern. Der Vorwurf: Körperverletzung mit Todesfolge.
Getöteter Hamburger Polizist Verlag mit toller Aktion für die Familie
Der Hamburger Polizist Klaus-Ulrich H. verstarb im Alter von 57 Jahren, nachdem er bei einem Einsatz lebensgefährlich verletzt wurde. Schwere Zeiten für seine Frau und seine beiden Kinder. Der Ankerherz Verlag aus Hollenstedt möchte helfen und sammelt nun Geld für die Familie – 2000 Euro sind bereits zusammengekommen.
Der Verlag hat sich zu einer Benefiz-Aktion entschlossen. Immer wenn das Buch „In den Straßen der Bronx“ von Edward Conlon über den Online-Shop des Ankerherz Verlags verkauft wird, spendet dieser 20 Euro zugunsten der Familie. Die Aktion wird in enger Absprache mit der Gewerkschaft der Polizei umgesetzt. Hier kann das Buch gekauft werden: „In den Strassen der Bronx“ – Edward Conlon – Ankerherz Verlag
Klaus-Ulrich Hütter versuchte Ende Februar, den mit drei Haftbefehlen gesuchten Mahmut H. (29) festzunehmen. Dabei wurde der 57-Jährige lebensgefährlich verletzt und verstarb nach acht Tagen im Koma. Auf der Flucht fuhr der Gesuchte frontal in den Wagen, in dem der Beamte saß. Sein 18-jähriger Sohn arbeitet auch bei der Polizei und kam kurz nach dem Vorfall an die Unfallstelle. Er musste mit eigenen Augen ansehen, wie sein Vater bewusstlos ins Krankenhaus gebracht wurde. Der 29-Jährige Mahmut H. wurde festgenommen.
Nun erhält der verstorbene Klaus-Ulrich H. am 18. März um 10 Uhr eine Trauerfeier im Hamburger Michel. Anschließend soll er im „Revier Blutbuche“, der Ehrengrabstätte der Hamburger Polizei, im engen Kreis der Familie und Freunde beigesetzt werden.
Hütter arbeitete zuletzt als Zivilfahnder beim LKA, der 57-Jährige galt als topfit und war ein Elitepolizist. Sein Sohn (18) ist ebenfalls bei der Polizei, absolviert die Ausbildung. Er war am besagten Abend in Lurup auch an der Unfallstelle, sah, wie sein Vater bewusstlos ins Eppendorfer Krankenhaus gebracht wurde.
Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, die als unverheiratete Witwe keinen Anspruch auf finanzielle Entschädigung hat, hat er noch ein weiteres fünfjähriges Kind. Alle, ob Familie oder Freunde, stehen unter Schock und sind in tiefer Trauer über den Verlust Hütters.
„Wir sind alle zutiefst erschüttert“, sagt ein Mitglied des Parkentiner Reitvereins in Mecklenburg-Vorpommern. Hütter hatte als leidenschaftlicher Reiter und Handwerker Parcours für Turniere erstellt, selber welche veranstaltet und viel ehrenamtliche Verantwortung übernommen. „Er war eine Bereicherung. In kurzer Zeit hat er viel bewegt.“
Spendenkonto für die Familie von Klaus-Ulrich Hütter: Kontoinhaber Volker-Reitz-Stiftung, IBAN: DE72 1009 0900 1550 1776 00, PSD Bank Berlin-Brandenburg eG, Verwendungszweck „Paul“