einen ausschnitt der auch mir verständlich war habe ich mal rauskopiert:
ZitatDie Liegezeitbestimmung von Knochenfunden ist in hohem Maße von den Lagerungsbedingungen (Temperatur, umgebendes Medium, Feuchtigkeit etc.) sowie von weiteren äußeren Gegebenheiten (z. B. Tierfraß) abhängig. Bei Wärme und Tierfraß kann die Skelettierung einer Leiche an der Erdoberfläche nach wenigen Wochen abgeschlossen sein, wohingegen das vollständige Verschwinden von Weichteilen im Erdgrab, abhängig von der Art des Bodens, mindestens 3 bis 4 Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte in Anspruch nimmt.
das problem im fall der maria sehe ich darin, weil man nicht einmal die ursprünglichen lagerungsbedingungen kennt (umbettung), dazu auch noch der löschkalk der die verwesung beschleunigt.
".... und ich kann das spätestens bestätigen, seit ich im besonders schwülheißen Sommer 1998 meine kanadische Kollegin für forensische Entomologie besuchte. Sie hatte Schweinekadaver unter Kaninchendraht ausgelegt, auf die Schmeißfliegen innerhalb einer Stunde die ersten Eipakete ablegten. Es dauerte nur knapp 2 Wochen, bis die geschlüpften Maden eines der Schweine blitzblank freiskelettiert hatten - und das ohne Hilfe von aasfressenden Füchsen, Hunden oder Vögeln (vgl. Abbildung 14). Auf dieser Abbildung ist ein weiterer interessanter Effekt zu erkennen: Die Knochen liegen durcheinander, obwohl ja ein Käfig aus Kaninchendraht um das tote Schwein gespannt war. Weder Füchse noch Ratten konnten also die Verwüstung der Knochen anrichten. Es waren die Larven ganz allein, die in diesem Sonderfall zwischenzeitlich einen so dicken Madenteppich gebildet hatten, dass sich die Knochen dadurch verschoben.... Ist es kalt und trocken, so kann es allerdings weit über ein Jahr dauern, bis Insekten einen Körper aufgezehrt haben. Deswegen gibt es auch keine Faustregeln, die es erlauben, aus der Länge einer Made die Liegezeit der Leiche abzuleiten. Jeder Fall ist ein Einzelfall, und die Temperatur ist eine der wichtigsten Informationen, die wir zur Fallbearbeitung benötigen. Unterhalb von zehn Grad Celsius legen beispielsweise manche mitteleuropäischen Insekten keine Eier mehr ab. ...."
aus: Dem Täter auf der Spur (S. 30, 32,34), Mark Benecke
Zitat von MissMillDie Knochen liegen durcheinander, obwohl ja ein Käfig aus Kaninchendraht um das tote Schwein gespannt war. Weder Füchse noch Ratten konnten also die Verwüstung der Knochen anrichten. Es waren die Larven ganz allein, die in diesem Sonderfall zwischenzeitlich einen so dicken Madenteppich gebildet hatten, dass sich die Knochen dadurch verschoben....
Diesen Aspekt finde ich besonders interessant. Den sollte man sich mal im Hinterkopf behalten.
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle