Mysteriöser Fall
▶ Identität der Toten aus dem Wald von Neustrelitz steht jetzt fest

Die beiden Leichen, die in einem Wald bei Neustrelitz gefunden wurden, sind eindeutig identifiziert. Viele Fragen bleiben aber weiterhin offen.

Die beiden Leichen, die Ende Januar in einem Wald bei Neustrelitz gefunden wurden, sind zweifelsfrei identifiziert. Wie bereits angenommen, handelt es sich um zwei Deutsche, Mutter und Sohn, die zuletzt in Bayern wohnten, teilte Oberstaatsanwalt Andreas Lins am Freitag mit.

Weil Ausweise bei den Toten gefunden worden waren, war von Beginn an mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass es sich um Mutter und Sohn aus Bayern handelt. Aber weil Restzweifel bestanden, ob die Ausweise überhaupt den Toten gehörten, wurde eine DNA-Analyse durchgeführt, mit der die Identität nun zweifellos bestätigt werden konnte.

Todesursache weiter unklar
Woran beide starben, ist allerdings weiter unklar. „Es gibt nach wie vor keine Anhaltspunkte für ein Fremdeinwirken”, sagte Andreas Lins. Die toxikologische Untersuchung, die in der Gerichtsmedizin in Bayern durchgeführt wird, solle Aufschluss bringen. „Das kann aber noch geraume Zeit dauern, die Sache hat bei uns keine hohe Priorität.” Fälle, bei denen der Verdacht auf eine Straftat besteht, würden natürlich vorrangig behandelt.

Zum Alter der Toten machte Andreas Lins keine genauen Angaben. Der Mann sei im mittleren Alter gewesen, die Frau um einiges älter. Auch der Todeszeitpunkt wurde noch nicht bekanntgegeben. Die Spekulationen reichen von vor einigen Tagen bis vor mehr als einem Jahr.

Waldstück ist nicht groß
Am Nachmittag des 23. Januar hatte der Hund eines Spaziergängers in einem Waldstück am Bürgerseeweg die beiden Körper in einer mit Ästen und Zweigen überdeckten Grube entdeckt. Die Frau soll gesessen haben, die Beine angewinkelt, Arme und Kopf auf den Knien abgelegt. Ihr Sohn soll zusammengekrümmt neben ihr auf dem Boden gelegen haben. Bei ihnen befand sich ein Koffer.

Das Waldstück ist nicht groß und verhältnismäßig belebt. Spaziergänger sind darin unterwegs, Crossfahrer auch. Ringsherum sind Straßen, ein Abfallannahmehof, eine Motocrossbahn, das Postfrachtzentrum und ein Baustoffunternehmen. Motorenlärm von den Straßen und Arbeitsgeräusche von den Betrieben sind im ganzen Wald zu hören. Der Handyempfang ist stabil. Hätten sich beide in einer Notsituation befunden, in der sie Hilfe gewollt hätten, hätte es ihnen möglich sein müssen, in die Zivilisation zu finden und auf sich aufmerksam zu machen.

Was genau geschah in der Grube im Wald? Das werden die Ermittler vielleicht nie bis ins letzte Detail aufklären können. Der Fall bleibt mysteriös.

Quelle: Nordkurier