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Halle: Pfleger und Ärzte zeigen Uniklinik Halle an | Staatsanwalt ermittelt nach Spritzen-Streik!
Pfleger und Ärzte zeigen Uniklinik Halle an Staatsanwalt ermittelt nach Spritzen-Streik!
Was geschah am 27. Juli tatsächlich auf der Station 6/9 der Uni-Klinik Halle? Die Staatsanwaltschaft muss nun klären, ob Patienten zu Schaden gekommen sind
Artikel von: Uwe Freitag und christian Leopold veröffentlicht am 05.08.2020 - 20:13 Uhr
Halle – Ende Oktober demonstrierten Mitarbeiter der Uni-Klinik Halle für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Wurde der Arbeitskampf jetzt mit verbotenen Mitteln weitergeführt, dabei das Leben von Patienten gefährdet? Die Staatsanwaltschaft hat sich eingeschaltet.
„Betrifft: Vorsätzliche Körperverletzung/Patientengefährdung durch Unterlassung“ steht über der anonyme Anzeige, die an Staatsanwaltschaft, Polizei, Klinikvorstand und Medien verschickt wurde. Unterzeichnet mit: „Eine Gruppe von Pflegenden und Ärzten, die die aktuellen Zustände nicht verantworten können“. Danach soll es am 27. Juli in der Klinik für Inneres I, Station 6/9 einen Spritzen-Streik gegeben haben. Das Pflegepersonal der Früh- und Spätschicht habe es bewusst unterlassen, den Patienten intravenös Medikamente (u.a. Antibiotika) und Flüssigkeiten zu verabreichen. Angeblich um Druck in einer Auseinandersetzung mit den Ärzten zu machen, die den überlasteten Pflegekräften diese Arbeit wieder abnehmen sollen.
Die Klinik-Leitung will von einem Spritzen-Streik nichts wissen, redet stattdessen von „einer besonderen Situation“, ausgelöst durch Urlaub und Krankheit von Pflegekräften. „Dadurch wurde die Gabe von Medikamenten teilweise verzögert“, wird allerdings eingeräumt.
Was genau an dem Tag vorgefallen ist, werden nun Polizei und Staatsanwaltschaft klären.
„Wir gehen der Sache nach, der Vorgang wurde dem Sonderdezernat zugeteilt, welches sich mit Verfahren gegen Angehörige von Heil- und Pflegeberufen erfasst“, sagt Klaus Wiechmann (64), Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle.
Die Staatsanwälte prüfen jetzt als erstes, ob sich Namen von Geschädigten und Tatverdächtigen ermitteln lassen.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Sorge um Uniklinik-Patienten Ist ein Streit zwischen Ärzten und Pflegern eskaliert?
Von Silvia Zöller 05.08.20, 16:00 Uhr
Halle (Saale) -
Besorgte Ärzte und Pfleger der Uniklinik Halle haben sich in einem anonymen Schreiben an die Medien gewandt. Sie beklagen, dass durch Streitigkeiten unter Ärzten und Pflegern um die Zuständigkeiten nun Patienten in der Vorwoche gefährdet worden seien.
Konkret gehe es darum, dass Pflegepersonal Medikamente nicht verabreicht haben soll, dabei geht es vor allem um Infusionen.
Unter anderem sollen Patienten kein Antibiotikum, keine Elektrolytlösung oder keine intravenöse Nahrung erhalten haben. Die Pflegekräfte hätten damit eine andere Arbeitsteilung erzwingen wollen. „Dieser sehr lange in allen Führungsebenen bekannte Konflikt führte nun zu einer nicht tolerierbaren Patientengefährdung“, heißt es in dem Schreiben. Ärzte hätten dies am Mittag entdeckt und sofort die Medikamente verabreicht.
Uniklinik weist Vorwürfe der Gefährdung zurück
Die Klinikleitung bestreitet die Vorwürfe vehement: „Aufgrund einer besonderen Situation durch urlaubsbedingte Abwesenheiten und kurzfristige Krankmeldungen ist es in einer Schicht an einem Montagvormittag zu einem nicht optimalen Ablauf auf einer Normalstation gekommen. Dadurch wurde die Gabe von Medikamenten teilweise kurzzeitig verzögert“, so Christina A. Becker, Pressesprecherin der Uniklinik.
Die Klinik weise den anonymen Vorwurf entschieden zurück, dass dies bei den betroffenen Patienten zu einer Gefährdung führte. „Zu keinem Zeitpunkt waren unsere Patienten einem medizinischen Risiko ausgesetzt. Niemand ist zu Schaden gekommen oder hatte gar einen negativen Krankheitsverlauf“, betont die Sprecherin.
Polizei und die Staatsanwaltschaft Halle die Ermittlungen aufgenommen
Dennoch werde das Schreiben zur Kenntnis genommen, zumal alle internen Prozesse am Uniklinikum evaluiert werden. Ziel sei eine ständige Verbesserung der Abläufe. „Ärzte und Pflegekräfte am Universitätsklinikum Halle arbeiten für eine bestmögliche Versorgung unserer Patienten gemeinsam und gesamtverantwortlich zusammen“, betont Becker.
Dennoch haben Polizei und die Staatsanwaltschaft Halle die Ermittlungen aufgenommen. Dies geschehe auch dann, wenn eine Anzeige anonym eingehe, erläuterte Staatsanwalt Klaus Wiechmann. (mz)
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„Patientengefährdung“? Ärzte und Pfleger der Uniklinik verfassen Brief mit scharfen Vorwürfen
von eseppelt · 4. August 2020
An der Universitätsklinik in Halle (Saale) ist offenbar ein Mitarbeiterstreit eskaliert. Mit einem Brief an Landeskriminalamt, Staatsanwaltschaft und Medien äußern Mitarbeiter – laut Brief handelt es sich um Ärzte und Pfleger – scharfe Vorwürfe zu den Zuständen.
Es komme an der Uniklinik zur „vorsätzlichen Körperverletzung“ und zu „Patientengefährdung durch Unterlassen.“ In dem anonymen Schreiben werden konkrete Stationen und Verantwortliche genannt.
Seit längerem werde in dem Krankenhaus die Zuständigkeit für die Gabe von intravenösen Medikamenten diskutiert. An einem Tag in der vergangenen Woche sei es in der Früh- und Spätschicht unterlassen worden,diese Medikamente „lebensbedrohlich erkrankten Patienten zu verabreichen“, heißt es in dem Brief. So sei eine lebensbedrohliche bakterielle Infektion nicht mit dem benötigten Antibiotikum versorgt worden. Elektrolyentgleisungen seien nicht ausgeglichen worden, obwohl diese zu Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod führen könnten.
Auf der Station arbeitende Ärzte seien nicht informiert worden und haben davon ausgehen müssen, dass die Applikation durch die Pflegekräfte erfolgt sei. „Das gesamte Vorgehen und vor allem das Unterlassen der Information war offensichtlich von den anwesenden Pflegekräften mit ihre Vorgesetzten abgesprochen, um den schon länger andauernden Konflikt um die Arbeitsverteilung zwischen Pflegepersonal und Ärzten eskalieren zu lassen“, so der Vorwurf in dem Brief.
Das gesamte Vorgehen sei ein „vorsätzliches in Kauf nehmen von Gesundheitsschädigungen und möglichen Lebensgefährdung von Patienten. Dieses erfolgte durch Unterlassung der Arbeiten durch das Pflegepersonal und unterlassen der Weitergabe dieser Information an die diensthabenden Ärzte.“
Klar wird aus dem Schreiben auch, dass es unter einigen Mitarbeitern offenbar schon länger knirscht. „Dieser sehr lange in allen Führungsebenen bekannte, aber ungeklärte Konflikt führte nun zu einer vorsätzlichen, nicht tolerierbaren, realen Patientengefährdung.“
Was konkret an den Vorwürfen dran ist, zumal sie anonym erfolgt sind, müssen nun Polizei und Staatsanwaltschaft klären. Auch wenn das Schreiben keinen Verfasser trägt, sind die Ermittlungen aufgenommen worden.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*