Nach Razzien in Hamburg Pastor (43) als gewerbsmäßiger Schleuser angeklagt
Razzia gegen Schleuser in Hamburg: Beamte führen Mitte Oktober einen Mann in Tonndorf ab.
Ein Tonndorfer Pastor (43) muss sich ab Dienstag wegen insgesamt 14 Straftaten vor der Großen Strafkammer verantworten. Unter anderem wirft die Staatsanwaltschaft dem Geistlichen vor, Teil einer Schleuserbande gewesen zu sein, die ghanaische Staatsbürger nach Hamburg geschmuggelt hat.
Der Angeklagte, selbst ghanaischer Herkunft, hat in Tonndorf eine eigene christliche Glaubensgemeinschaft gegründet. Zuvor war er bei einer Gemeinde angestellt, die seinen Arbeitsvertrag aber nicht verlängerte. Im Oktober 2019 wurde der Geistliche bei einer Razzia in seiner Tonndorfer Wohnung verhaftet.
Zwischen Januar 2016 und Oktober 2019 soll der Angeklagte Ghanaern mit illegalem Aufenthalt in Hamburg dabei geholfen haben, falsche Identitäten anzunehmen. Der Pastor, der für seine Dienste bis zu 9000 Euro kassiert haben soll, soll sie außerdem mit falschen Meldeanschriften unterstützt haben.
Anklage: Hamburger Pastor lieh Profi-Schleuser seine Kreditkarte
In den Jahren 2017 und 2018 soll der Pastor einem Komplizen außerdem seine Kreditkarte für die gewerbsmäßige Schleusung ghanaischer Staatsbürger nach Hamburg überlassen haben.
Auch für sich selbst soll der Angeklagte kriminell tätig geworden sein und bei seinem Einbürgerungsantrag bei der Hamburger Innenbehörde im Januar 2016 gefälschte Gehaltsbescheinigungen und einen nicht von ihm selbst absolvierten Sprachtest vorgelegt haben. Im April 2018 wurde ihm daraufhin die Deutsche Staatsbürgerschaft verliehen. (ste)
Evangelikale Gemeinde als Schleuser-Treff? Pastor soll Migranten aus Ghana eingeschmuggelt haben
Von Reinhard Werner25. April 2020 Aktualisiert: 25. April 2020 10:54
Ein Pastor aus Ghana steht wegen Schleuserkriminalität vor Gericht
Unter dem Dach des Gemeindelebens in der evangelikalen Calvary Believers Chapel aus Hamburg soll ein 43-jähriger Pastor jahrelang Einwanderer aus Ghana illegal ins Land geschleust haben. Nun steht er vor Gericht – und könnte seine deutsche Staatsbürgerschaft verlieren.
In Hamburg steht derzeit der 43-jährige Pastor Richard O. W. vor Gericht. Dem ursprünglich aus Ghana stammenden Geistlichen, der auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, wird vorgeworfen, über mehrere Jahre hinweg Einwanderer aus Ghana illegal nach Deutschland geschleust zu haben.
Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, zeigt sich der Pastor geständig. Das Gericht soll ihm im Gegenzug eine Strafobergrenze von drei Jahren und vier Monaten zugesichert haben. O. W. zeigte sich reuig. Nähere Angaben zu den Hintergründen der offenbar systematischen Schleusertätigkeit wollte er nicht machen.
Kein Bezug zum evangelikalen Dachverband „Calvary Chapel“
Der Menschenschmuggel fand unter dem Dach des Gemeindelebens der „Calvary Believers Chapel“ statt, die Anfang 2013 im Brennpunkt-Stadtteil Billbrook in Hamburg gegründet wurde. Mit dem bereits seit 1965 weltweit bestehenden, in Kalifornien gegründeten Dachverband der ebenfalls evangelikalen „Calvary Chapel“, die in mehreren Städten des Landes, unter anderem in Berlin, Leipzig und Görlitz, vertreten ist, steht sie nicht im Zusammenhang.
In der „Calvary Believers Chapel” in Hamburg sind vorwiegend Einwanderer aus afrikanischen Ländern vertreten, mit Schwerpunkt Ghana. Dass freikirchliche Gemeinden fast ausschließlich aus Einwanderern bestehen, ist nicht unüblich. Ein ähnliches Phänomen lässt sich auch beispielsweise bei baptistischen Gemeinden beobachten, in denen sich Russlanddeutsche zusammenfinden – häufig solche aus einem erweiterten Familienverband.
Pastor O.W. scheint jedoch die landsmannschaftliche Prägung der Gemeinde ausgenutzt zu haben, um illegale Schleusertätigkeiten auszuüben. Wie „Bild“ berichtet, soll er allein in vier Fällen Landsleute als nahe Angehörige ausgegeben und „Verpflichtungserklärungen“ ausgefüllt haben.
Echte Pässe an Migranten aus Ghana weitergegeben
Er soll zudem echte Passdokumente von Personen, die bereits in Deutschland lebten, an Einwanderungswillige aus Ghana weitergegeben haben, die anschließend damit nach Deutschland einreisten. Für die Einschleusung soll er jeweils 9.000 Euro verlangt haben.
Den Einwanderern soll er anschließend nicht angemeldete Jobs, etwa im Bereich der Gebäudereinigung, verschafft haben. Große Teile des Lohns habe er einbehalten, damit die Eingeschleusten auf diese Weise ihre Schulden bei ihm abtragen konnten.
Dokumenten- und Visaberater der Bundespolizei, die in Afrika und in der Golfregion eingesetzt wurden, sollen hinter die illegalen Machenschaften des Pastors gekommen sein.
Nun steht auch die deutsche Staatsbürgerschaft des Pastors auf dem Prüfstand. Er soll beim Sprachtest geschummelt haben, indem er einen Landsmann an seiner Stelle hinschickte. Vo
Zitat von Rosenrot im Beitrag #3Für die Einschleusung soll er jeweils 9.000 Euro verlangt haben.
Den Einwanderern soll er anschließend nicht angemeldete Jobs, etwa im Bereich der Gebäudereinigung, verschafft haben. Große Teile des Lohns habe er einbehalten, damit die Eingeschleusten auf diese Weise ihre Schulden bei ihm abtragen konnten.
Na, das nenne ich doch mal "christliche Nächstenliebe". Der Pastor hat den armen Menschen das doppelte vom durchschnittlichen Jahreseinkommen in ihrer Heimat abgeknöpft. Unglaublich! Das würde ca. 120.000 Euro in Deutschland entsprechen. Um die 9.000 Euro abzuarbeiten, hat er seinen Landsleuten Jobs vermittelt. Selbst wenn ich jetzt hier von dem Mindestlohn ausgehe, müssten die Menschen Jahre putzen gehen, um den Vorschuss abzuarbeiten. Pfui Teufel kann ich dazu nur sagen.
Da kommt einiges zusammen: Schleuserei, Menschenhandel, Schwarzarbeit, Passvergehen, ... Ab in den Bus mit ihm und zurück in die Heimat. Und bitte NIE mehr im Namen Jesus Christus sprechen.