POL-K: 190605-3-K 79-jährige Frau tot aufgefunden - Mordkommission ermittelt
Köln (ots)
Staatsanwaltschaft und Polizei Köln geben bekannt:
Am Mittwochnachmittag (5. Juni) hat ein Angehöriger eine 79-jährige Frau tot in ihrem Haus auf der Frixheimer Straße in Köln-Heimersdorf gefunden. Auf Grund der Verletzungen der Toten geht die Polizei Köln von einer Gewalttat aus. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. (cs)
Tote Frau (79) in Heimersdorf Details bekannt: War der Täter ein Familien-Mitglied?
p06.06.19, 12:09 Uhr
Köln - Am Mittwochnachmittag (5. Juni) hat ein Angehöriger eine 79-jährige Frau tot in ihrem Haus an der Frixheimer Straße in Heimersdorf gefunden. Nun kommen weitere Details ans Licht.
Tote Kölner Rentnerin: Mordkommission ermittelt
Denn die Polizei hat einen Tatverdacht. „Es wurde ein Beschuldigter ermittelt, nach ihm wird derzeit gefahndet“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Ein familiärer Hintergrund der Tat könne nicht ausgeschlossen werden. Ob Wertgegenstände aus der Wohnung an der Frixheimer Straße fehlen, stehe noch nicht abschließend fest. „Es gibt aber bislang zumindest keine Hinweise darauf“, sagte Bremer.
Bei der Obduktion der Leiche hatten Rechtsmediziner festgestellt, dass die 79-Jährige durch „mehrere todesursächliche Stichverletzungen in den Oberkörper“ gestorben war. Es gebe keine Hinweise auf ein „gewaltsames Eindringen“ in die Wohnung, so Bremer. Entweder hatte der Täter also einen Schlüssel, oder die Frau hat ihm die Tür geöffnet. Ihre Leiche war am Mittwochnachmittag vom Sohn gefunden worden, der seine Mutter besuchen wollte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war die Rentnerin da schon seit einigen Stunden tot
Bluttat in Köln Enkel gesteht jetzt Mord an seiner Großmutter
p07.06.19, 16:26 Uhr
Köln - Nachdem ein Angehöriger eine 79-jährige Frau am Mittwochnachmittag (5. Juni) tot in ihrem Haus an der Frixheimer Straße in Heimersdorf aufgefunden hatte, hat die Polizei am Folgetag den 21-jährigen Enkel der Frau festgenommen.
Der Zugriff erfolgte am Donnerstagabend in einem Hotel in München, wie die Polizei am Freitag in einer Pressemitteilung erklärte. In seiner Vernehmung gestand der Mann schließlich die Tat.
Die Staatsanwaltschaft Köln werde gegen den Mann einen Haftbefehl wegen Mordes beantragen.
Tote Kölner Rentnerin: Mordkommission ermittelt
Die Polizei hatte von Anfang an einen Tatverdacht. „Es wurde ein Beschuldigter ermittelt, nach ihm wird derzeit gefahndet“, hatte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer vor der Festnahme gesagt. Ein familiärer Hintergrund der Tat könne nicht ausgeschlossen werden.
Ob Wertgegenstände aus der Wohnung an der Frixheimer Straße fehlen, stehe noch nicht abschließend fest. „Es gibt aber bislang zumindest keine Hinweise darauf“, sagte Bremer.
Bei der Obduktion der Leiche hatten Rechtsmediziner festgestellt, dass die 79-Jährige durch „mehrere todesursächliche Stichverletzungen in den Oberkörper“ gestorben war. Es gebe keine Hinweise auf ein „gewaltsames Eindringen“ in die Wohnung, so Bremer. Entweder hatte der Täter also einen Schlüssel, oder die Frau hat ihm die Tür geöffnet. Ihre Leiche war am Mittwochnachmittag vom Sohn gefunden worden, der seine Mutter besuchen wollte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war die Rentnerin da schon seit einigen Stunden tot
Köln. Maurice H. soll seine Großmutter erstochen haben. Jetzt steht er vor Gericht. Die Richterin versucht sich ein Bild vom Leben des jungen Mannes zu machen. Das Protokoll eines gescheiterten Lebens – ohne viel Hoffnung, ohne jede Liebe.
Mord an Großmutter Therapeuten sagen vor Gericht aus – „Mutter muss ihn gehasst haben“
Von Hariett Drack p04.12.19, 15:26 Uhr
Köln - Wie schwierig es für Maurice H. war, von frühester Kindheit an mit Zurückweisung und Ablehnung in der eigenen Familie klarzukommen, belegen Aussagen von Kinder- und Jugendtherapeuten, die im Prozess gegen den 22-Jährigen gehört werden. Maurice H. hatte im Juni dieses Jahres seine Großmutter getötet, weil die 79-Jährige am Tattag damit gedroht hatte, ihn mit Hilfe der Polizei vor die Tür zu setzen. Jetzt muss er sich wegen Mordes verantworten.
„Seine Mutter muss ihn gehasst haben“, entfährt es einem Therapeuten, zu dem H. in die Sitzung kam, als er als Jugendlicher in einer betreuten Wohngruppe untergebracht war. Der Psychologe hatte mit der Mutter lediglich telefoniert und das Gespräch noch gut in Erinnerung. „Der macht mir das Leben zur Hölle und nur Ärger“, habe die Frau über das Verhältnis zu ihrem Erstgeborenen gesagt und hinzugefügt: „Der war immer schon schlimm.“ Das Gespräch habe „eine Menge Abwertung“ des Jungen beinhaltet und mit dem Ausspruch geendet: „Ich bin froh, dass er weg ist.“
Mord an Großmutter: „Schwierige familiäre Vorgeschichte“
„Die Mutter zeigte keinerlei Kooperationsbereitschaft“, merkte auch der Arzt eines sozialpädagogischen Zentrums an, in dem Maurice H. wegen des Verdachts auf Autismus zur Untersuchung vorgestellt wurde. Die dafür erforderlichen Fragebögen habe man der Mutter mit der Bitte um Komplettierung zukommen lassen – doch die habe überhaupt nicht reagiert. Der Patient habe bedrückt gewirkt, still, ruhig, zurückgezogen – so wie er auch von der übrigen Verwandtschaft im Gerichtssaal beschrieben wurde.
Der Arzt hatte den damals 17-Jährigen als „empathisch, humorvoll, einfühlsam und hilfsbereit“ erlebt. Für die Diagnose Autismus habe es keinerlei Anhaltspunkte ergeben. Auffällig allerdings sei die „schwierige familiäre Vorgeschichte mit dem belastenden, schlechten Verhältnis zur Mutter“. Die Erziehung des Jungen sei „geprägt gewesen von Gewalt und Nichtbeachtung“. Daraus habe sich eine emotionale Störung entwickelt mit schizoid-zwanghaftem Verhalten, beispielsweise einem ausgeprägten Waschzwang.
Die verbale Herabsetzung durch die Mutter sei ein „Riesenproblem“ für Maurice H. gewesen, stellte auch der Psychologe fest. Auf die Frage, was am Tattag in ihm vorgegangen sei, lautete die Erklärung des Fachmanns: „Das war ein Angst-Szenario“. Die Androhung des Opfers, ihn erneut obdachlos werden zu lassen, habe bei Maurice H. „eine Kette von Angst und Panik ausgelöst“. Er habe sich „attackiert gefühlt und keinen anderen Ausweg mehr gesehen“.
Köln. Einen „faulen Hund“ soll die Oma ihren Enkel genannt haben. Darüber soll sich der 22-Jährige derart geärgert haben, dass er sie gewürgt und anschließend mit einem Messer erstochen haben soll. In dem Fall wird nun ein Urteil am Landgericht Köln erwartet.
Nach dem Mord an einer Großmutter wird im Prozess gegen ihren geständigen Enkel am Freitag (12 Uhr) am Landgericht Köln ein Urteil erwartet. Angeblich hatte die 79-Jährige den Lebenswandel des 22-Jährigen kritisiert und ihn einen „faulen Hund“ genannt.
Das habe ihn so verärgert, dass er die Frau von hinten attackiert und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt habe, so die Vorwürfe. Anschließend soll er sie mit acht Messerstichen in die Brust getötet haben. Der Angeklagte hat die Tat vor Gericht gestanden. Der Mord hatte sich im Juni im Kölner Stadtteil Heimersdorf ereignet.
Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von neun Jahren wegen heimtückischen Mordes sowie die Unterbringung des Deutschen in einem psychiatrischen Krankenhaus. Zwei Gutachter hatten dem Angeklagten eine seltene Persönlichkeitsstörung in Form einer Gefühlsblindheit attestiert.
Fauler Hund Die traurige Geschichte eines Kölner Mannes, der seine Großmutter ermordete Von Helmut Frangenberg 03.02.2024, 06:00 Uhr Lesezeit 3 Minuten
Ein 21-Jähriger tötet seine Großmutter. Ist er ein eiskalter Mörder? „True Crime Köln“ berichtet über den Fall mit überraschender Wendung.
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Drucken Die Rentnerin war für ihre Gutmütigkeit und Herzlichkeit bekannt. Sie bezahlt für ihre Hilfsbereitschaft mit dem Tod. So sieht es die Richterin am Landgericht, die über die Tat eines 21-Jährigen urteilen soll. Der junge Mann tötete seine Großmutter brutal, die ihn zuvor in ihrem Haus aufgenommen hatte. Was wie die Tat eines eiskalten Mörders aussieht, entpuppt sich vor Gericht als traurige Geschichte eines jungen Mannes.
Die neue Folge von „True Crime Köln“ berichtet von einem Mord in Heimersdorf, der im Sommer 2019 für nur wenige Schlagzeilen sorgte. Eine Gewalttat innerhalb einer Familie, bei der schon nach kurzer Zeit feststand, wer der Täter war – das schien ein unspektakulärer Fall zu werden, den das Landgericht in kürzester Zeit abschließen können sollte. Doch schon in dem Moment, als der Angeklagte den Gerichtssaal betrat, nahm der Fall eine unerwartete Wendung.
Die neue Folge von „True Crime Köln“ hören:
„Ich sah einen verlorenen, verstörten, in sich versunkenen, leichenblassen Jungen. In dem Moment war klar: Da steckt was anderes dahinter.“ So erinnert sich die langjährige Gerichtsreporterin des „Kölner Stadt-Anzeiger“, Hariett Drack im Gespräch bei „True Crime Köln“ an den Fall. Es sei eine „eine furchtbare Geschichte“ gewesen. Selbst die Staatsanwaltschaft habe am Ende Verständnis für die Tat und Mitleid mit dem Täter gehabt.
Jugendamt und Therapeuten versagen Nach und nach wird vor Gericht nicht nur die Lebensgeschichte eines vernachlässigten, seelisch und psychisch stark beeinträchtigen Menschen deutlich. Klar werde auch, so Drack, dass der Tod der Seniorin vermeidbar gewesen wäre, „wenn Familie, Therapeuten und das Jugendamt ihre Arbeit richtig gemacht hätten“. Während des Prozesses habe sich die öffentliche Meinung über den Täter geändert. Viele hätten ihm helfen wollen. Hariett Drack hat bis heute regelmäßigen Kontakt zu dem Verurteilten, der in Porz in der Forensik einsitzt.
Der Fall ist einer von vielen, über die die Journalistin in ihrem gerade erschienenen Buch „Saal 210 – Wenn Menschen morden“ berichtet. Drack hat 40 Jahre lang über Verbrechen in Köln und der Region geschrieben. In ihrem Buch erzählt sie einige „Fälle aus dem Schwurgericht“, so der Untertitel. Hinzu kommen einige Episoden aus dem Alltag des Amtsgerichts. Dem Fall um die Eskalationen des tödlichen Streits zwischen dem Enkel und seiner Großmutter in Heimersdorf hat sie die Überschrift „Fauler Hund“ gegeben. So hatte die Großmutter ihren Enkel beschimpft, als sie ihm mit dem Rauswurf drohte. Danach tötete der junge Mann den einzigen Menschen aus seiner Familie, der sich um ihn gekümmert hatte.
Die neue Folge von „True Crime Köln“ kann man über die Homepage des Kölner Stadt-Anzeiger im Netz oder überall, wo es Podcasts gibt, hören.