Viertes Jahr in Folge Mehr Ermittlungen wegen Sexualstraftaten in Hamburg
30.05.19, 11:24 Uhr
n Hamburg ist im vierten Jahr in Folge die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen Sexualdelikten gestiegen.
Im Dezember 2015 ermittelte die Staatsanwaltschaft in 1803 Fällen gegen bekannte und unbekannte Beschuldigte, wie eine Sprecherin der Behörde auf Nachfrage der Deutschen-Presse-Agentur mitteilte. 2016 waren es im selben Monat schon 2395, wieder ein Jahr später sogar 2444 Verfahren. Ein Anstieg von mehr als 35 Prozent!
Zwar gebe es für 2018 noch keine abschließende Zahl, so Liddy Oechtering, Erste Staatsanwältin. Dennoch sei davon auszugehen, dass es einen weiteren Anstieg gegeben habe. „Im Oktober 2018 wurden bereits 2058 Verfahren gezählt", so Oechtering.
Zu den Gründen hinter der massiven Zunahme wollte sich die Behörde nicht äußern. Die Kollegen der Münchner Staatsanwaltschaft erklärten eine ähnliche Entwicklung ihrerseits mit der „MeToo"-Debatte: Das habe das Bewusstsein für derartige Straftaten gestärkt, so ein Sprecher. Außerdem sei das Sexualstrafrecht 2016 verschärft worden. Seither steht auch sexuelle Belästigung unter Strafe.
In Hamburg könnten die Silvesterereignisse zur Jahreswende 2015/2016 für den Anstieg maßgeblich verantwortlich sein: Damals waren mehr als 400 Frauen im Bereich der Großen Freiheit (St. Pauli) und am Jungfernstieg (Neustadt) Opfer sexueller Übergriffe geworden. Die Staatsanwaltschaft leitete anschließend 250 Ermittlungsverfahren ein.
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