von: T. SCHOLTYSECK und C. LEOPOLD veröffentlicht am 05.03.2014 - 15:33 Uhr
FALL „NICOLE PRENZEL“: Im August 2009 verschwindet die junge Frau (22). Ihre Leiche wird zehn Tage später in einer Klärgrube – mit einem Betonstein beschwert – entdeckt. Seit 4,5 Jahren ungelöst.
Bis vor kurzem hatte ich noch geglaubt, Deutschland sei mit aufgeklärten Kriminalfällen führend in Europa. Wenn man jedoch mit den Recherchen zu ungeklärten Mordfällen beginnt, stellt man schnell fest, daß dem nicht so ist. Die folgende chronologische Aufstellung zeigt in erschreckenden Maße wieviele Mordfälle trotz modernster Methoden wie DNA-Abgleich nicht aufgeklärt sind. Ganz zu schweigen von den vielen unentdeckten Babyleichen, die immer nur per Zufall entdeckt werden. Und wieder einmal habe ich in ein Wespennest gestochen. By the Way, vermisste Personen sind hier nicht aufgeführt. Außerdem habe ich nur Fälle seit den 60er Jahren erwähnt.
Am 22. August 2009 verschwindet Nicole Prenzel (22), die an Epilepsie litt. Ihre Leiche wird zehn Tage später in einer Klärgrube, mit einem Betonstein beschwert, entdeckt. Die Mordkommission wertet das Handy der jungen Frau aus. All ihre Kontakte zu Männern - es sind über 100 eingetragen - werden überprüft. Die Polizei ermittelt einen Verdächtigen. Der Mann, der in der Vergangenheit schon einmal eine Behinderte überfallen und missbraucht hatte, besitzt einen Schäferhund. Haare des Hundes werden auch an der Leiche der jungen Frau entdeckt. Doch dieser Beweis reicht nicht für eine Anklage aus. Denn: Bei Hunden gibt es häufiger DNA-Übereinstimmungen als bei Menschen.