21.12.18 Warnung vor Terroranschlag Polizei erhöht Alarmstufe an deutschen Flughäfen Der marokkanische Geheimdienst warnt vor einem Anschlag auf Flughäfen im deutsch-französischen Grenzgebiet. Vier Verdächtige sollen den Airport in Stuttgart ausgespäht haben. Die Polizei verschärft die Kontrollen massiv.
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Terrorwarnung für Flughäfen: Durchsuchungen im Raum Aachen
Wohnungen in NRW durchsucht Ermittler befürchten Anschläge Vater und Sohn im Visier
Nach den Ausspähversuchen mutmaßlicher Islamisten an den Flughäfen Stuttgart und Paris sind im Raum Aachen zwei Wohnungen durchsucht worden. Das teilte die zuständige Staatsanwaltschaft Stuttgart am Freitag (21.12.2018) mit.
In Baden-Württemberg gab es eine weitere Durchsuchung, insgesamt wird gegen vier Personen wegen Verdachts auf Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt.
Verdächtiger Transporter
Den Angaben zufolge war vergangene Woche am Pariser Airport Charles de Gaulle ein Transporter mit Aachener Kennzeichen aufgefallen. Das Auto soll einem polizeibekannten Salafisten gehören. Er konnte offenbar fliehen, bevor ihn die französische Polizei befragen konnte.
Sohn des Verdächtigen erkannt
An der Ausspähaktion am Flughafen Stuttgart, von der es Video-Aufnahmen gibt, war demnach ein Sohn des Aachener Salafisten beteiligt. Durchsuchung Hörn
Die Polizei durchsuchte das Haus in Aachen
Dies soll einem Beamten der NRW-Polizei bei der Auswertung aufgefallen sein. Den Sicherheitsbehörden liegen dem Vernehmen nach auch Chat-Protokolle von Kommunikation vor, an der die Verdächtigen beteiligt waren. Keine Hinweise auf konkrete Bedrohung
Die Bundespolizei in NRW widersprach am Freitag gegenüber dem WDR Medienberichten, wonach auch an NRW-Flughäfen und -Bahnhöfen ein "Sicherheitsalarm" ausgelöst wurde. Es gebe derzeit keine Hinweise auf eine konkrete Bedrohung der Flughäfen im Land, sagte ein Behördensprecher in Sankt Augustin.
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Polizei sucht Verdächtige nach Ausspähversuch am Stuttgarter Airport
Die Polizei sucht im Zusammenhang mit einem möglicherweise geplanten Anschlag auf einen Flughafen im Südwesten Deutschlands vier Personen. Das bestätigten Sicherheitskreise der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag, zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) berichtet.
Mindestens einer der Verdächtigen gehört nach dpa-Informationen zum radikalislamischen Milieu. Nach Hinweisen auf Ausspähversuche am Stuttgarter Flughafen hatte die Polizei die Sicherheitsvorkehrungen an mehreren Airports in der Region erhöht.
Zwei der Gesuchten seien Vater und Sohn und stammten aus Nordrhein-Westfalen, hieß es. Sie seien bereits vergangene Woche der französischen Polizei aufgefallen, als sie am Pariser Flughafen Charles de Gaulle Fotos machten. Das waren laut dem SWR-Bericht auch die beiden Männer, die am Stuttgarter Flughafen gesichtet wurden. Sie konnten demnach anhand von Videoaufzeichnungen identifiziert werden.
Auf die Spur gekommen sind die Ermittler den Männern laut "SWR"-Informationen auch durch Hinweise marokkanischer Sicherheitsbehörden. Diese hätten verdächtige Chats abgefangen und deutschen Behörden übermittelt. Darin sei von einem Anschlag auf einen Flughafen im deutsch-französischen Grenzgebiet als Rache für die westliche Politik die Rede: "Sie führen Krieg gegen den Islam, meine Brüder und ich sind hier, um sie zu bekämpfen" stehe unter anderem in den Chats. "Werde ich alleine sein?", fragt demnach eine Person. "Nein, wir sind mehrere!", lautete demnach die Antwort.
Marokkanische Behörden nennen die Verdächtigen "Islamonauten", damit seien kampfbereite Islamisten gemeint, wie die "tagesschau" berichtet. Auch Anis Amri, der Attentäter vom Breitscheidplatz, wurde damals als so genannter "Islamonaut" bezeichnet.
Einsatzkräfte "sensibilisiert" Das zuständige Polizeipräsidium in Reutlingen wollte den SWR-Bericht nicht kommentieren. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart äußerte sich am Donnerstag auf Anfrage nicht, ebenso wenig die Bundesanwaltschaft.
Die Bundespolizei "sensibilisierte" Einsatzkräfte an allen Verkehrsflughäfen in ihrem Zuständigkeitsbereich, wie ein Sprecher mitteilte.
Nach Hinweisen französischer Behörden wurden bereits am Mittwochabend in Stuttgart sowie dann auch an den Flughäfen Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden und Mannheim die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Das baden-württembergische Innenministerium hat nach eigenen Angaben aber keine Erkenntnisse zu einer konkreten Gefährdung der Flughäfen in dem Bundesland.
"Reine Vorsichtsmaßnahme" Schwer bewaffnete Polizisten waren in Schutzausrüstung auf Streife unterwegs. Polizisten kontrollierten auch Fahrzeuge an den Zufahrtstraßen zum Stuttgarter Flughafen. Betroffen sind auch Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden und Mannheim, teilte das für den Stuttgarter Airport zuständige Polizeipräsidium Reutlingen am Donnerstag mit. Wie lange die Maßnahmen geplant sind war zunächst unklar. Der Flugbetrieb lief normal weiter und wurde nicht beeinträchtigt.
Die Maßnahmen an den baden-württembergischen Flughäfen seien eine "reine Vorsichtsmaßnahme", teilte die Polizei mit. "Derartige Hinweise oder Vorkommnisse gibt es immer wieder, vor allem um die Weihnachtszeit." Gerade nach der schrecklichen Tat in Straßburg müsse man weiter wachsam sein. Bei dem Anschlag in der Stadt im Elsass waren fünf Menschen ums Leben gekommen.
Auch am Pariser Flughafen fielen Männer auf Vergangene Woche und am Mittwoch seien am Stuttgarter Aiport junge Männer von einer Überwachungskamera gefilmt worden, berichtete der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Personen hätten sich an der Sicherheitsschleuse aufgehalten, ohne einen Flug antreten zu wollen und ohne Reisegepäck. Vor diesem Hintergrund habe die Bundespolizei die Spezialeinheit BFE plus am Flughafen eingesetzt, um einem Anschlag vorzubeugen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
Auch am Pariser Flughafen Charles de Gaulle waren vergangene Woche zwei Männer aufgefallen. Französische Polizeikreise bestätigten auf dpa-Anfrage Informationen der Zeitung "Journal du Dimanche", wonach einer der Männer in einem Flughafenterminal Fotos gemacht haben soll. Ihr Auto, ein Mercedes-Sprinter, hatte demnach ein deutsches Kennzeichen.
Der 48 Jahre alte Autobesitzer stand nach laut "JDD" in der deutschen Behördenliste mit "Gefährdern". Auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, dies habe eine Kennzeichenabfrage ergeben.