Murnau in Bayern Frau erfindet Vergewaltigung - Gericht verhängt Geldstrafe
Eine 35-Jährige aus Murnau berichtete ihrer Tochter von einer angeblichen Vergewaltigung, diese warnte im Internet vor dem Täter. Nun ist klar: Das Verbrechen hat es nicht gegeben.
Im Januar war die Frau laut Anklage alkoholisiert auf dem Heimweg von einem Nachtlokal gestürzt und hatte sich Verletzungen zugezogen, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit. Die Tochter der Frau habe gefragt, woher diese kämen. Daraufhin habe die 35-Jährige von der angeblichen Vergewaltigung berichtet.
Die 16-jährige Tochter veröffentlichte daraufhin eine Warnung in einem sozialen Netzwerk: "Aufgepasst! In Murnau läuft ein Vergewaltiger herum, er hat meine Mama gestern vergewaltigt", schrieb sie. Die Polizei sei durch dieses Schreiben auf die angebliche Tat aufmerksam geworden und habe die Frau vernommen, sagte die Sprecherin. Daraufhin habe die 35-Jährige detailreich eine Vergewaltigung durch einen Mann geschildert.
Im Laufe der Ermittlungen sei es zu Zweifeln an dem Bericht der Frau gekommen. "Man hat Stück für Stück gemerkt, dass das alles nicht zusammenpasst", sagte die Sprecherin. Die Frau sei jedoch bei ihrer Version geblieben.
Vor Gericht verweigerte die 35-Jährige laut dem Gerichtssprecher zunächst die Aussage. Erst als der Richter sie darauf hingewiesen habe, dass ihr gegebenenfalls auch eine Freiheitsstrafe drohe, habe sie "in letzter Sekunde noch Einsicht gezeigt" und eingeräumt, sich die Tat nur ausgedacht zu haben. Das Geständnis sei strafmildernd berücksichtigt worden. Die hohe Geldstrafe von insgesamt 9000 Euro wurde laut Gericht unter anderem mit dem hohen Ermittlungsaufwand der Polizei begründet.
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