POL-MS: DNA-Spur führt nach 15 Jahren zum Tatverdächtigen - Festnahme in Paris 10.08.2018 – 10:00 Münster (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Münster und des Polizeipräsidiums Münster
Am 16. April 2003 fanden Polizisten im Naherholungsgebiet Bagno in Steinfurt die Leiche einer 37-jährigen Münsteranerin. Die Frau wurde Opfer eines Kapitalverbrechens und ist an den Folgen zahlreicher Stichverletzungen verstorben.
Bereits nach ersten Ermittlungen im Umfeld der getöteten Frau richtete sich der Tatverdacht gegen ihren ehemaligen Lebenspartner. Der damals 32-jährige Mann türkischer Abstammung lebte ebenfalls in Münster, befand sich jedoch nach der Tat auf der Flucht. Die noch im April 2003 initiierte Öffentlichkeitsfahndung blieb erfolglos.
"Ende Juli informierte das Landeskriminalamt die Polizei in Münster über einen Treffer in der DNA Datenbank", erläuterte Oberstaatsanwalt Stefan Lechtape heute (10.8.) in Münster. "Auf der Grundlage der 2003 angelegten Spur mit Angaben zum Tatverdächtigten konnte bei einer aktuellen Spurenanlage in Frankreich die Übereinstimmung festgestellt werden."
Kriminalhauptkommissar Ulrich Bux, Leiter der 2003 eingesetzten Mordkommission, führt auch heute die weiteren Ermittlungen. "Nach der über LKA NRW und BKA veranlassten Zusammenführung von Spur und Spurenleger erfuhren wir, dass der Tatverdächtige seit 10 Jahren unter anderen Personalien in Paris lebt", berichtete der Kriminalbeamte. "Der Mann wurde am 2. August nach einem Messerangriff auf eine Sozialarbeiterin von der französischen Polizei in Paris festgenommen."
"Die Staatsanwaltschaft Münster hat auf der Grundlage des europäischen Haftbefehls bereits das Auslieferungsverfahren für den heute 47 Jahre alten Beschuldigten eingeleitet", erklärte Oberstaatsanwalt Lechtape.
Medienanfragen beantwortet für die Staatsanwaltschaft Münster Oberstaatsanwalt Lechtape unter der Telefonnummer 0251 494-2442.
Burgsteinfurt - Das Verbrechen überschattete seinerzeit das Osterfest in Steinfurt: Im April 2003 wurde im Bagno die Leiche einer 37-jährigen Münsteranerin gefunden. Jetzt wurde der Täter verhaftet – die Polizei war ihm nach einem DNA-Abgleich in Frankreich auf die Spur gekommen.
Das Verbrechen überschattete seinerzeit das Osterfest in Steinfurt: Im April 2003 wurde im Bagno die Leiche einer 37-jährigen Münsteranerin gefunden. Wie die Obduktion seinerzeit ergab, war die Frau an den Folgen zahlreicher Stichverletzungen gestorben. Jetzt hat die Polizei den Täter ermitteln können – dank einer DNA-Auswertung, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Münster hervorgeht.
Bereits nach ersten Ermittlungen der Polizei im Umfeld der getöteten Frau hatte sich ein Tatverdacht gegen den ehemaligen Lebenspartner gerichtet, heißt es in der Mitteilung. Der damals 32-jährige Mann türkischer Abstammung war nach der Tat geflüchtet. Eine Öffentlichkeitsfahndung blieb erfolglos.
Nun kam die Wende in dem Fall, der seinerzeit viel Aufsehen in Steinfurt erregte. „Ende Juli informierte das Landeskriminalamt die Polizei in Münster über einen Treffer in der DNA-Datenbank“, wird Stefan Lechtape von der Oberstaatsanwaltschaft Münster in der Pressemeldung zitiert. „Auf der Grundlage der 2003 angelegten Spur mit Angaben zum Tatverdächtigen konnte bei einer aktuellen Spurenanlage in Frankreich die Übereinstimmung festgestellt werden“, so Lechtape weiter.
Kriminalhauptkommissar Ulrich Bux, der 2003 die eingesetzten Mordkommission führte und auch aktuell ermittelt, erklärte: „Nach der über das Landeskriminalamt und das Bundeskriminalamt veranlassten Zusammenführung von Spur und Spurenleger erfuhren wir, dass der Tatverdächtige seit zehn Jahren unter anderen Personalien in Paris lebt.“
Der Mann war am Donnerstag vergangener Woche nach einem Messerangriff auf eine Sozialarbeiterin von der französischen Polizei in Paris festgenommen worden.
„Die Staatsanwaltschaft Münster hat auf der Grundlage des europäischen Haftbefehls bereits das Auslieferungsverfahren für den heute 47 Jahre alten Beschuldigten eingeleitet“, erklärte Oberstaatsanwalt Lechtape abschließend.
Bei der Toten handelte es sich um eine 37-jährige Bäckereiverkäuferin. Sie war zuvor bereits mehrere Tage vermisst worden. Kollegen hatten sich Sorgen gemacht, weil die Frau nicht mehr zur Arbeit gekommen war. Spaziergängern war seinerzeit der Wagen der Frau im Bagno aufgefallen. Der Wagen lag in einem Graben. Ihre Leiche wurde schließlich in der Nähe gefunden.
15 Jahre ist es her, da fanden Polizisten eine Frauenleiche im Naherholungsgebiet Bagno in Steinfurt bei Münster. Es stellte sich heraus, dass die 37-jährige Bäckereiverkäuferin mit 66 Stichen getötet wurde.
Bereits Anfang April 2003 war sie vermisst gemeldet worden, nachdem sie nicht zur Arbeit erschienen war. Einen Tag nach ihrem Verschwinden war ihr Wagen in der Nähe des späteren Fundorts entdeckt worden. Zuerst ging die Polizei von einem Unfall aus. Erst bei der Überprüfung des Kennzeichens stießen die Beamten dann auf die Vermisstenmeldung.
Münster: Ex-Freund im Fadenkreuz der Ermittler Schnell galt ihr 32-jähriger Ex-Freund als verdächtig. Eine damals eingeleitete Öffentlichkeitsfahndung blieb erfolglos. Es fehlte jede Spur von dem Mann. Bis jetzt.
Der ehemalige Mann lebte, wie sein Opfer, in Münster. Später floh er wohl nach Paris.
Tötungsdelikt vor 16 Jahren 47-Jähriger schweigt zu Mord-Vorwurf Münster - Im August wurde in Paris ein 47-jähriger Mann festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, vor 16 Jahren eine Münsteranerin umgebracht zu haben. Jetzt reiste ein Polizeibeamter aus Münster nach Frankreich, um den Mann zu befragen. Von Martin Kalitschke Dienstag, 05.02.2019, 09:00 Uhr
16 Jahre nach der Ermordung einer 37-jährigen Münsteranerin war im August ein 47-jähriger Tatverdächtiger in Paris festgenommen worden. DNA-Spuren hatten zu dem ehemaligen Lebensgefährten des Opfers geführt.
Angriff in Paris lenkt Spur auf Mord an Münsteranerin Jetzt ist der Leiter der münsterischen Mordkommission nach Paris gefahren, um den in Untersuchungshaft sitzenden Mann zu vernehmen. Die Dienstreise verlief jedoch aus Sicht des Ermittlers enttäuschend: Der Tatverdächtige zog es vor, zu den Ereignissen vom April 2003 zu schweigen, berichtete am Montag der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Botzenhardt .
Prozesstermin ist noch unklar Unmittelbar nach der Festnahme hatte die Behörde einen Auslieferungsantrag gestellt, der allerdings bislang unbeantwortet geblieben sei. „Es sieht danach aus, dass es gegen den 47-Jährigen zunächst ein Verfahren in Frankreich geben wird“, so Botzenhardt. Dort hatte der Mann im vergangenen Sommer nach Einschätzung der französischen Polizei versucht, eine Sozialarbeiterin zu töten. Wann dem Verdächtigen in Münster der Prozess gemacht wird, ist noch unklar.
Am 1. April 2003 war eine 37-jährige Münsteranerin als vermisst gemeldet worden, nachdem sie nicht zur Arbeit in einer Bäckerei an der Windthorststraße erschienen war. Am 16. April 2003 wurde ihre Leiche im Steinfurter Bagno gefunden. Sie war mit 66 Messerstichen getötet worden. Die Polizei sicherte DNA-Spuren, die mit dem 2018 in Paris festgenommenen Mann übereinstimmten.
DNA-Treffer liefert Hinweis: Mordprozess nach 21 Jahren Stand: 19.11.2024, 06:00 Uhr
21 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer Frau in Steinfurt steht der mutmaßliche Mörder vor dem Landgericht Münster. Eine DNA-Probe in Frankreich gab den entscheidenden Hinweis.
Von Dominik Hamers
Der Angeklagte verbüßt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes derzeit eine zehn Jahre dauernde Haftstrafe in Frankreich. Bei den Ermittlungen zu diesem Fall war seine DNA-Probe genommen worden – sie passt zu den Spuren, die Ermittler bei einem gewaltsamen Todesfall von 2003 in Steinfurt gefunden haben.
Fall sorgte für große Aufmerksamkeit
Jetzt verhandelt das Landgericht Münster gegen ihn wegen eines Femizids, also wegen der Ermordung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts: Vor 21 Jahren soll der Angeklagte seine Ex-Partnerin aus Münster mit zahlreichen Messerstichen getötet und ihre Leiche in der Parkanlage Bagno in Steinfurt vergraben haben.
Wegen der Brutalität hatte der Fall damals für große Aufmerksamkeit gesorgt. Der mutmaßliche Täter soll mit einem Messer 66 Mal auf die Frau eingestochen haben.
Jahrelange Fahndung nach Tatverdächtigem Schnell geriet er ins Visier der Ermittler. Doch er setzte sich – wohl aus Angst vor einer Festnahme – ins Ausland ab. Über die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" im April 2003 hatte die Polizei um Hilfe bei der Fahndung gebeten. Doch erst 15 Jahre später wurde der Mann in Frankreich festgenommen, wo er wohl unter falscher Identität lebte.
Dort soll er versucht haben, eine Sozialarbeiterin zu töten – ebenfalls mit einem Messer. Bei den Ermittlungen zu diesem Fall nahm die französische Polizei eine DNA-Probe von dem Mann. Die wiederum passte zu den Spuren am Fundort der Leiche im Bagno.
Staatsanwaltschaft vermutet Mord aus Rache 2021 verurteilte ihn ein Gericht in Frankreich zu zehn Jahren Gefängnis. Von dort aus wurde er im Oktober 2024 für das Gerichtsverfahren in Münster nach Deutschland überführt. Nach dem Prozess soll der Angeklagte die verbleibende Strafe in Frankreich absitzen.
Im Falle einer Verurteilung durch das Landgericht Münster würde er zunächst zurück nach Frankreich und nach Ende seiner dortigen Haftstrafe wieder nach Deutschland überstellt werden.
Staatsanwaltschaft: Mord aus Rache Bei der Tat im April 2003 handelte es sich laut Staatsanwaltschaft um einen Mord aus Rache. Demnach hat der Angeklagte mit der damals 37-Jährigen eine Liebesbeziehung geführt, die sie schließlich beendet haben soll.
Nach der Trennung habe der Mann demnach den Entschluss gefasst, seine Ex-Partnerin zu töten. Er bestreitet die Tat. Anfang Januar will das Landgericht Münster ein Urteil sprechen.
Unsere Quellen:
Landgericht Münster Staatsanwaltschaft Münster Über dieses Thema berichtet der WDR am 19.11.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Münsterland um 19:30 Uhr.