Missbraucht und erdrosselt – so fand die Polizei 1983 die Leiche der vermissten Kerstin W. aus Wolfsburg. Jetzt beleuchtet eine TV-Sendung das Verbrechen noch einmal – und erinnert dabei auch an eine vermeintlich ähnliche Tat.
Wolfsburg Der Fernsehsender ZDFinfo greift in seiner Serie „Ermittler“ ein Wolfsburger Verbrechen auf, das 35 Jahre zurückliegt. Damals wurde die 14 Jahre alte Schülerin Kerstin W. in einem Waldstück an der Braunschweiger Straße missbraucht und erwürgt. Am Samstag, 16. Juni, wird das Verbrechen ab 23.15 Uhr beleuchtet.
Der Mord hatte damals viele Fragen aufgeworfen. Klar war, dass die 14-jährige Schülerin aus Heiligendorf am 18. Juli 1983, einem Montag, mit dem Fahrrad in die Innenstadt gefahren war. Zeugen hatten sie in den Kaufhäusern Hertie, C&A sowie Haerder gesehen.
Foto des Opfers Foto des Opfers: Kerstin W. wurde nur 14 Jahre alt. Quelle: Archiv Als sie nicht wieder nach Hause kam, wurde eine Suchaktion gestartet. Einen Tag später der Schock: Das Mädchen wurde missbraucht und erdrosselt in einem Waldstück nahe der Bushaltestelle Raststätte (Fahrtrichtung stadtauswärts) gefunden.
Wolfsburger Ermittler erinnert sich In der ZDFinfo-Sendung erinnert sich der damalige Ermittler Michael Banse: „Das Mädchen war beim Auffinden unbekleidet. Es lag in Bauchlage und hatte erhebliche Verletzungen am Kopf und es waren auch sichtbare Verletzungen am Hals vorhanden.“ Man habe sofort an ein Sexualdelikt gedacht. Eine Obduktion bestätigte den Verdacht.
Die Ermittlungen seien damals äußerst kompliziert gewesen, da der Täter am Tatort keinerlei Spuren hinterlassen habe. Auch das Kleid, das Kerstin W. am Tag ihrer Ermordung trug, bleibt verschwunden. Ein Jahr voller Ermittlungen verging ohne Ergebnis.
„Aktenzeichen XY „Aktenzeichen XY ... ungelöst“: In der Sendung bat Moderator Eduard Zimmermann damals um Hinweise. Quelle: Archiv Doch 1984 verschwand wieder eine junge Frau, die 24-jährige Petra P. aus Braunschweig, mutmaßlich im selben Bereich. Die Ermittler glaubten an einen Serientäter, weil es viele Übereinstimmungen gab – bis auf die Tatsache, dass im zweiten Fall keine Leiche gefunden wurde. Zumindest hier gab es 2016 eine völlig überraschende Wendung. Petra P. tauchte quicklebendig in Nordrhein-Westfalen auf, sie war damals aus freien Stücken untergetaucht.
Der Täter wurde 1985 gefasst und verurteilt Es dauerte bis 1985, ehe der Mörder von Kerstin W. gefasst werden konnte. Er wurde rechtskräftig verurteilt.
Die Sendung „Ermittler“ ist in vier Themen-Blöcke gesplittet. Alle Folgen strahlt ZDFinfo am Samstag aus, Beginn ist um 20 Uhr.
Ein Jahr nach dem Auffinden der Leiche in der Nähe der Bushaltestelle "Raststätte" wurde Petra P. ausgerechnet dort wohl letztmalig gesehen. Zufall oder Teil eines Plans?