Neue Hinweise zu vermisster Anita aus Raben Steinfeld
Im Juni 1999 verschwand die damals 14 Jahre Schülerin aus der Nähe von Schwerin - am Hochzeitstag ihrer Eltern. Jetzt [2014] nahm das ZDF in einer Sondersendung von "Aktenzeichen XY" den Fall wieder auf.
Schwerin. Die Sondersendung in der ZDF-Reihe "Aktenzeichen XY ... ungelöst" zu vermissten Kindern und Frauen könnte auch in einen Fall aus Raben Steinfeld bei Schwerin neue Bewegung bringen. Dort war im Juni 1999 die damals 14-jährige Anita Richter plötzlich spurlos verschwunden.
Nach der Schilderung des Falls im Fernsehen gingen laut Polizei noch am Mittwochabend 18 Anrufe bei den Behörden ein. "Die Kriminalpolizei geht jedem dieser Hinweise nach und prüft, ob sich neue Ermittlungsansätze ergeben", sagte am Donnerstag eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Rostock. Die Schülerin war am Hochzeitstag ihrer Eltern verschwunden. Seither gibt es keine Spur mehr von ihr.
Aus der Redaktion der Zeitung für die Landeshauptstadt
Zwei junge Frauen spurlos verschwunden – Eltern hoffen auf neue Hinweise
„Aktenzeichen XY... ungelöst – Spezial: Wo ist mein Kind?“ wird über einen Fälle aus Mecklenburg-Vorpommern berichten. Diana Ferch ist seit fast drei Jahren spurlos verschwunden. Die damals 26-Jährige aus Stralsund verabschiedete sich im Juni 2011 telefonisch von ihrer Mutter, weil sie eine Auszeit brauchte und wollte an der Mecklenburgischen Seenplatte wandern. Zur Einschulung ihres sechsjährigen Sohnes sei sie wieder zurück, versprach sie.
Nach den bisherigen Ermittlungen wurde Diana Ferch das letzte Mal in Güstrow am 27. Juni 2011 lebend gesehen. Am Nachmittag unterhielt sie sich mit einem älteren Mann und benutzte dessen Handy für einen Anruf nach Hause. Von Güstrow wollte sie nach Mirow wandern, wo ein Treffen mit Freunden vereinbart war. Die Polizei vermutet inzwischen, dass die junge Mutter damals Opfer eines Verbrechens wurde.
Freitag der 11. Juni 1999. Ein kühler Tag, am Nachmittag hatte es geregnet. In Raben Steinfeld bei Schwerin zieht die 14-jährige Anita Richter ihren Pullover über und geht zur Mutter in die Küche, um sich zu verabschieden. Sie will Freunde in Schwerin besuchen, um 17.12 Uhr fährt der Bus.
Die Mutter sieht vom Fenster aus die Tochter zur etwa 100 Meter entfernten Bushaltestelle auf der Straßenseite gegenüber gehen. Gegen 21 Uhr sollte Anita wieder zu Hause sein.
„Der 11. Juni ist unser Hochzeitstag, mein Mann und ich waren am Abend essen“, erzählte Edelgard Richter später im Gespräch mit unserer Redaktion.
Als das Paar nach dem Essen nach Hause kommt, ist die Tochter nicht da. Edelgard Richter setzt sich ins Auto und fährt die Buslinie ab. Die Nacht telefonieren die Eltern mit Bekannten, Freunden und Verwandten – umsonst. Anita Richter ist verschwunden.
Der 11. Juni 1999 hat das Leben von Edelgard Richter zerrissen in ein Davor und ein Danach. Die Hoffnung hat sie nicht aufgegeben. 15 Jahre später, am Mittwoch kommender Woche, strahlt das ZDF um 20.15 Uhr in der Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst – Spezial: Wo ist mein Kind?“ die Geschichte von Anitas Verschwinden aus. Die Eltern hoffen, dass sich durch die Sendung doch noch Hinweise für den Verbleib des Mädchens ergeben.
Damals bildete die Polizei die Soko „Anita“. Hunderte Polizisten waren im Einsatz. Die Suchbereiche wurden immer weiter ausgedehnt. Erst suchten die Beamten in und um Raben Steinfeld und dem benachbarten Schweriner Stadtteil Mueß, später auf den Inseln Kaninchen- und Ziegelwerder und schließlich in 100 Abrisshäusern im Stadtgebiet. Die Soko „Anita“ ging bis Ende Juli 1999 mehr als 150 Hinweisen nach. Keine konkreten Ergebnisse.
Der Busfahrer der Linie 6 konnte sich nicht an das blonde Mädchen mit der Zahnspange erinnern. Auch andere Insassen gaben an, das Mädchen nicht im Bus nach Schwerin gesehen zu haben. Dagegen meldete sich ein Zeuge, der Anita an der Endhaltestelle in der Von-Stauffenberg-Straße in Schwerin gesehen haben will. Sie sei zur Straßenbahnhaltestelle gegangen und vermutlich in Richtung Innenstadt gefahren. Diese Angaben waren genauso vage wie ein Zeugenhinweis, wonach sich das Mädchen angeblich in der Hamburger Drogenszene aufgehalten haben soll. Darüber berichtete zwar das „Hamburger Abendblatt“ am 4. August 1999. Aber auch diese Aussage konnte durch Nachforschungen nicht bestätigt werden. Seit 15 Jahren gibt es kein Lebenszeichen von Anita Richter.
"Wo ist mein Kind?" - in seiner Serie "Aktenzeichen XY ... ungelöst" am Mittwoch Abend beschäftige sich das ZDF auch mit zwei Vermissten-Fällen aus Mecklenburg-Vorpommern. Zu beiden erreichte die Redaktion noch während der Sendung zweckdienliche Hinweise.
Anita verschwand vor 15 Jahren spurlos
Die damals 14-jährige Anita Richter verschwand am 11. Juni 1999. Die Achtklässlerin hatte an dem Freitag mit dem Bus von Raben Steinfeld in die Schweriner Innenstadt fahren wollen. Seither fehlt von ihr jedes Lebenszeichen. In der Sendung berichteten ihre Angehörigen, dass Anita aus Liebeskummer Trost bei älteren Jungen suchte. Diesen Freundeskreis hielt sie vor den Eltern geheim. Der Polizei, die damals die Soko „Anita“ bildete, suchte unter anderen nach diesen neuen Freunden, ohne Erfolg.
Oft suchte Anita Richter innere Ruhe in verlassenen Gebäuden. Die Polizei-Beamten fahndeten in und um Raben Steinfeld und dem benachbarten Schweriner Stadtteil Mueß, später auf den Inseln Kaninchen- und Ziegelwerder und schließlich in 100 Abrisshäusern im Stadtgebiet. Ohne Erfolg. Anitas dreißigster Geburtstag steht bevor. Und die Eltern wünschen sich nichts mehr als Klarheit, denn: "Die Ungewissheit ist das Schlimmste."
Am Ende der Sendung meldeten sich Zahnärzte beim ZDF, die darauf hinwiesen, dass die Zahnspange Anitas in dem Alter unbedingt vom Fachmann nachjustiert werden musste. Hier sind neue Ermittlungsansätze möglich. Unter Umständen wurde Anita auch nach ihrem Verschwinden noch gesehen.
Anita Richter war 14, fast 15, Jahre alt und lebte mit ihren Eltern in Raben Steinfeld, 10 km von Schwerin entfernt. Sie besuchte die 8. Klasse der Realschule, malte gerne und hatte einen festen Freund. Vor ihrem Verschwinden erschien sie sehr bedrückt.
Am 11.06.1999 verabredete sie sich mit einem jungen Mann, obwohl ihre Eltern Hochzeitstag feierten. Sie nahm um 17:12 Uhr die Buslinie 6 von Raben Steinfeld nach Schwerin und wurde gegen 18 Uhr zuletzt an der Straßenbahnhaltestelle Stauffenbergstraße gesehen. Um 21 Uhr sollte sie zurück sein, doch ihre Eltern warteten umsonst.
Drei Jugendliche, keine Spur: Unterwegs verschwunden
Kathrin (13 Jahre) wollte zur Schule fahren, Jan (16) verließ mit dem Fahrrad das Praktikum und Anita (14) wollte mit dem Bus zum Freund
Die 14-Jährige Anita Richter geht am 11. Juni 1999 von ihrem Elternhaus in Raben Steinfeld bei Schwerin zur etwa 100 Meter entfernten Bushaltestelle. Sie will sich in der Schweriner Innenstadt mit einem Freund treffen – und gegen 21 Uhr wieder zu Hause sein. Unklar ist bis heute, ob sie tatsächlich mit dem Bus um 17.12 Uhr fährt.
Der Busfahrer der Linie 6 kann sich jedenfalls nicht an das blonde Mädchen mit der Zahnspange erinnern. Auch andere Bus-Insassen geben an, das Mädchen nicht in dem Bus nach Schwerin gesehen zu haben.
In der Vergangenheit suchte Anita Richter oft innere Ruhe in verlassenen Gebäuden. Die Polizei fahndet deshalb an solchen Stellen nach ihr: in und um Raben Steinfeld, im benachbarten Schweriner Stadtteil Mueß, später auch auf den Inseln Kaninchen- und Ziegelwerder sowie schließlich in 100 Abrisshäusern im Stadtgebiet.
Die 13-jährige Kathrin Jarosch will am 21. Januar 1989 mit dem Fahrrad vom Hof der Oma in Sandkrug bei Lübz (heute Landkreis Ludwigslust-Parchim) nach Karbow zur Schule fahren. Dort kommt die Schülerin jedoch nicht an. Seitdem gilt sie als vermisst.
Kathrin fährt den Weg gewöhnlich mit ihrer Cousine, die ebenfalls in Sandhof wohnt. Doch an diesem Tag wartet die Cousine vergeblich auf die 13-jährige.
Später wird Kathrins Rad nur 700 Meter vom Haus der Oma entfernt gefunden, Schultasche und Sportbeutel liegen verscharrt im Wald. Alles deutet auf ein Gewaltverbrechen hin. Hundertschaften der Volkspolizei mit Suchhunden sind tagelang im Einsatz, doch eine Leiche wird bis heute nicht gefunden. Ein junger Bursche aus der Region gerät ins Visier der Ermittler: Er war wegen sexueller Belästigung vorbestraft. Der Verdacht erhärtet sich jedoch nicht.
Der 16-Jährige Jan Erstling absolviert am 15. Dezember 2000 seinen letzten Praktikumstag in einer Gaststätte in Ueckermünde (heute Landkreis Vorpommern-Greifswald). Er ist dabei, im Berufsförderzentrum Torgelow seinen Hauptschulabschluss nachzuholen. Von dem Restaurant – nur zehn Fahrrad-Minuten vom Haus der Eltern entfernt – war er nicht zurück gekommen. Gegen 20 Uhr habe sie die Gaststätte angerufen, berichtet später seine Mutter. Dabei erfährt sie jedoch nur, dass Jan um 17.50 Uhr Feierabend gemacht hatte und mit seinem Fahrrad weggefahren sei. Ob Jan sich am Abend noch mit jemanden treffen wollte, ist unklar. Hinweise führen die Ermittler später in ein Sumpfgelände sowie in verlassene Bunker. Jans Familie stellt selbstständig Nachforschungen an, sie stößt jedoch bei Jans Bekannten auf eine Mauer des Schweigens.
Anita Richter ist ein Mädchen, das am 11. Juni 1999 in Schwerin vermisst wurde.
Fehlt für 23 Jahre
Ort Schwerin, Deutschland
Alter 14
Alter jetzt 37
Rennen Weiß
Sex Weiblich
Höhe 5'3
Klassifikation Gefährdete Vermisste
Fall
Am 11. Juni 1999 hatte Anita mit einer Freundin in Schwerin Pläne und lief von ihrem Elternhaus in Raben Steinfeld zur etwa 100 Meter entfernten Bushaltestelle. Es ist nicht bekannt, ob sie den Bus genommen hat, da sich der Busfahrer nicht an sie erinnert.
Anita war nicht zu Hause, als ihre Eltern nach Hause kamen, und von ihr hat man nie wieder gehört.
Anita hatte sich vor ihrem Verschwinden anders verhalten. Sie war ruhiger und zurückhaltender. Ihre Freunde sagten, sie habe den Kontakt zu älteren Freunden gesucht, andere Kleidung getragen, sei ab und zu per Anhalter gefahren, habe dunkle Bilder gemalt und einen Freund gehabt. Anitas Freundin sagte ihr, sie wolle über "etwas Großes" sprechen, aber es ist unbekannt, was das war.
Charakteristisch
Feste Zahnspangen.
Langes, mittelblondes Haar.
Blaue Augen.
Kleidung Dunkelblaue Jeans.
Weiße Bluse.
Schwarz-grün melierter Pullover mit römischem Kragen.