ZitatDrei Verletzte nach Messerattacke in der Schanzenstraße Gießen
Ein 19-jähriger Gießener ist in der Nacht zum Samstag in der Schanzenstraße durch einen Messerangriff schwer verletzt worden. Auch zwei weitere Männer wurden verwundet.
Der junge Mann schwebt nicht in Lebensgefahr. Seine beiden gleichaltrigen Begleiter wurden leicht verletzt. Gegen 3.25 Uhr kam es in der Schanzenstraße gegenüber der Diskothek Haarlem zu dem Zwischenfall. Die drei 19-Jährigen hielten sich nach dem Besuch der Diskothek auf dem gegenüberliegenden Gehweg auf, als sie von zwei anderen männlichen Personen zunächst angesprochen, dann attackiert wurden.
Einer der Täter zog dabei ein Messer und verletzte ein Opfer schwer im Halsbereich, ein Begleiter trug Schnittverletzungen am Handgelenk davon. Über die Verletzungen des dritten Opfers ist nichts bekannt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um eine zufällige Begegnung handelte, die Angreifer waren zuvor laut Polizei nicht in der Diskothek. Die Täter sind flüchtig, eine direkt eingeleitete Fahndung verlief bislang ergebnislos. Eine Personenbeschreibung liegt nicht vor. Nur so viel: Einer der Angreifer soll Rastalocken haben.
Neue Erkenntnisse könnte die Videoaufzeichnung der Diskothek bringen. Betreiber Lutz Geipert war schon am Samstagmorgen in Kontakt mit der Polizei und wird die Aufnahmen des Außenbereichs zur Verfügung stellen. Ob die Täter sich vorher dort haben sehen lassen, ist allerdings offen. „Auch wenn dieser Vorfall im Grunde nichts mit unserer Diskothek zu tun hat, zerbrechen wir uns den Kopf, was wir noch verbessern können, um auch einen sicheren Nachhauseweg zu garantieren. Im Keller ist noch nie etwas passiert. Wir prüfen jetzt trotzdem eine Kooperation mit einem Minicar-Unternehmen und werden auch im Außenbereich einen Sicherheitsmitarbeiter beschäftigen“, sagte Geipert in einer ersten Reaktion auf die Vorkommnisse.
Die Polizei sucht Zeugen. Wer in der Nacht auf Samstag etwas von dem Zwischenfall mitbekommen oder zwei Männer gesehen hat, die sich gegen 3.30 Uhr in der Mühlstraße oder der Westanlage auffällig verhalten haben, möge sich unter der Telefonnummer 0641/70062555 melden.
Zitat Bei den beiden Tätern soll es sich um Nordafrikaner bzw. Araber handeln. Einer von ihnen soll sehr auffällige lockige Haare, ähnlich einer "Afrolook-Frisur", haben. Die zweite Person soll 175 bis 180 Zentimeter groß und schlank sein. Er soll kurze dunkle Haare, die an den Seiten sehr kurz sind, haben. Er soll einen grauen Kapuzenpulli und eine schwarze Weste getragen haben. https://www.presseportal.de/blaulicht
Ich gehe mittlerweile davon aus, dass alle eins in der Tasche haben! Inzwischen hört man schon jeden Tag von solchen Messerangriffen.
Verbot von Hieb- und Stichwaffen Starker Anstieg von Gewalttaten am Kölner Hauptbahnhof – jetzt soll Waffenverbot helfen
Der nordrhein-westfälischen Bundespolizei zufolge ist die Zahl der registrierten Gewalttaten rund um den Kölner Hauptbahnhof stark angestiegen: Im vergangenen Jahr um 23,3 Prozent im Vergleich zum Jahr davor.
Insgesamt kam es 2017 auch zu 66 gefährlichen Körperverletzungen. Von Januar bis Juni 2018 registrierte die Polizei 44 Fälle, bei denen Waffen wie Messer oder Schlagringe mitgeführt wurden. Helfen soll nun eine Waffenverbotszone.
„Gefährliche Werkzeuge“ am Dortmunder Bahnhof verboten Was bedeutet das konkret? Am 27. und 28. Juli dürfen im Kölner Hauptbahnhof von 18 Uhr bis 6 Uhr keine „gefährlichen Werkzeuge“ getragen werden, schreibt die Bundespolizei. Darunter fallen beispielsweise Stichwaffen wie Messer oder Hiebwaffen wie Baseballschläger. Sollte jemand trotz Verbots etwa mit einem Messer erwischt werden, droht eine Strafe von 100 Euro.
Auch an anderen Bahnhöfen wurden bereits temporäre Waffenverbotszonen eingerichtet. Jörg Radek, Stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, nennt als weitere Verbotsorte Dortmund und Berlin.
Radek zählt im Gespräch mit FOCUS Online die bei den Kontrollen am 29. und 30. Juni im Dortmunder Hauptbahnhof sichergestellten Gegenstände auf: Die Beamten hätten bei insgesamt 391 kontrollierten Personen fünf Messer, einen Teleskopschlagstock und ein nicht zugelassenes Pfefferspray sichergestellt. „Ich frage mich: Wer fährt mit der Bahn und braucht dabei einen Teleskopschlagstock?“, so der Gewerkschafter.
Radek: „Wir gehen gegen diese Bedrohung vor“ Doch bringen diese Waffenverbotszonen etwas? Der Gewerkschafter ist sich sicher: Ja. „Angesichts der Messerstechereien senden wir den Bürgern ein Signal: Wir als Polizei nehmen die Sorgen der Reisenden ernst!“, sagt er. „Wir reagieren durch diese Kontrollen an Bahnhöfen auf eine Gefährdung. Wir zeigen Präsenz und gehen gegen diese Bedrohung vor.“
Auch abseits der Bahnhöfe werden Waffenverbotszonen in deutschen Städten eingeführt oder diskutiert. Der Gesetzgeber erlaubt es den Landesregierungen seit 2007, das Mitführen von Waffen auf bestimmten öffentlichen Plätzen oder Straßen zu beschränken beziehungsweise zu verbieten. In den Waffenverbotszonen darf die Polizei verdachtsunabhängige Kontrollen durchführen. Als erstes Bundesland hat Hamburg Ende 2007 eine solche Zone auf der Reeperbahn eingeführt. Dass Waffenverbotszonen durchaus wirksam sind, zeigt das Beispiel der Kieler Bergstraße.
Kieler Bergstraße als Erfolgsmodell Seit 2013 dürfen auf der Partymeile der Stadt in der Nacht keine Waffen getragen werden. Darunter fallen auch Messer. Vor dem Verbot kam es immer wieder zu Zwischenfällen und Auseinandersetzungen. Doch das änderte sich – das Verbot zeigte Wirkung. „Der Trend bei Gewaltstraftaten in der Nähe der Bergstraße ist rückläufig“, sagt Matthias Felsch, Sprecher der Polizeidirektion Kiel, im Gespräch mit FOCUS Online.
Die Zahlen belegen das: Während laut einer Statistik der Kieler Polizei im Bereich in der und um die Bergstraße 2015 noch 189 Rohheitsdelikte, also Körperverletzungen und Raubdelikte, gezählt wurden, waren es ein Jahr später nur noch 148. Diese Zahl sank im nächsten Jahr noch weiter, bis Anfang Dezember 2017 notierte die Polizei 70 Taten.
Polizeisprecher: „Leute sind sich des Verbots bewusst“ „Die Leute sind sich des Verbots bewusst und halten sich auch daran. Das freut uns sehr“, sagt Felsch. Kiel scheint vom Erfolg der Waffenverbotszone überzeugt: Die Stadt hat die Maßnahme, die Anfang des Jahres ausgelaufen war, verlängert.
Seit Mitte 2017 können auch in Sachsen Waffenverbote für bestimmte öffentliche Plätze und Kriminalitätsschwerpunkte ausgesprochen werden. Hessen und das Saarland haben ebenfalls schon über diesen Ansatz diskutiert, in Hamburg und Bremen sind solche Zonen schon seit Jahren möglich.
„Ich kann mir gut vorstellen, dass andere Bundesländer das auch machen werden“, sagt Polizei-Gewerkschafter Radek. Doch Waffenverbotszonen sind kein Allheilmittel. So könnten sich die Schwerpunkte der Gewalt schlicht in Gebiete verlagern, in denen keine Kontrollen durchgeführt werden. Doch das Beispiel der Kieler Bergstraße zeigt, dass durch diese Maßnahme die Gewaltverbrechen an bestimmten öffentlichen Plätzen eingedämmt werden können. Ob das auch an Bahnhöfen gelingt, müssen weitere Tests zeigen.