POL-PPKO: Koblenz: Tötungsdelikt in Koblenz - Kripo richtet Soko "Roller" ein 23.02.2018 – 09:36
Koblenz (ots) - Eine Sonderkommission ermittelt derzeit in Koblenz. Hintergrund ist ein Gewaltdelikt, das sich offenbar Anfang/Mitte Dezember 2017 im Koblenzer Stadtteil Neuendorf ereignete.
Eine Hausbewohnerin erstattete am Karnevalsonntag, 11. Februar 2018, eine Vermisstenanzeige bei der Polizei, da sie ihren Nachbarn Servet Kuru, genannt Ozan, seit mehreren Wochen nicht mehr gesehen hatte. Noch am gleichen Tag wurde der 58-Jährige türkische Staatsangehörige tot in seiner Wohnung in der Hochstraße 39 in Koblenz-Neuendorf aufgefunden. Er wurde Opfer eines Gewaltverbrechens.
Herr Kuru, der zu Lebzeiten regelmäßig mit seinem braunen VESPA-Roller mit dem Kennzeichen 125 KMU unterwegs war, hielt sich überwiegend am Netto-Markt und dem Güterbahnhof in Koblenz-Lützel, aber auch im Bereich unterhalb der Balduinbrücke,am REWE-Markt im Koblenzer Rauental und dem Koblenzer Hauptbahnhof auf. Der alleinlebende 58-Jährige wurde letztmalig Anfang/Mitte Dezember 2017 gesehen.
Ersten Ermittlungen zufolge geriet Servet Kuru Anfang/Mitte Dezember 2017 am Lützeler Netto-Markt, Neuendorfer Straße 39, mit anderen Personen in einen lautstarken Streit. Warum es zu diesem Streit kam und wie dieser endete, steht derzeit noch nicht fest.
Auch steht noch nicht fest, wie der braune VESPA-Roller Anfang des Jahres 2018 auf den LIDL-Parkplatz im Wallersheimer Weg kam und wer ihn dort abstellte.
Die Polizei sucht Zeugen und fragt:
- Wer kann Hinweise zu Kontakt- oder Begleitpersonen des Herrn Kuru geben? - Wer kann Angaben zu Streitigkeiten zwischen Herrn Kuru und anderen Personen machen, insbesondere zu einem lautstarken Streit vor dem Netto-Markt in der Neuendorfer Straße Anfang/Mitte Dezember 2017? - Wer kann Angaben zum Verschwinden oder Abstellen des VESPA-Rollers machen? - Wer hat den Roller seit Anfang Dezember 2017 benutzt? - Wurde der Roller zum Kauf angeboten? - Wer kann sonstige sachdienliche Hinweise geben? Hinweise bitte an die Kriminaldirektion Koblenz, Telefon 0261/1031 oder jede andere Polizeidienststelle.
Für Hinweise, die zur Ermittlung des Täters führen, wurde eine Belohnung von 10.000 Euro von staatlicher Stelle ausgelobt.
Hinweis: Über die Zuerkennung und ggf. Verteilung der Belohnung an Berechtigte wird unter Ausschluss des Rechtswegs entschieden. Die Belohnung ist ausschließlich Privatpersonen und nicht für Personen, zu deren Berufspflichten die Verfolgung von Straftaten gehört. Ebenfalls ausgeschlossen sind unmittelbar durch die Tat geschädigte Personen.
In Koblenz ist ein 58-Jähriger tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde der Leichnam bereits am Fastnachtssamstag, 11. Februar, entdeckt. Eine Nachbarin hatte den 58-jährigen Mann als vermisst gemeldet, nachdem sie ihn mehrere Wochen lang nicht mehr gesehen hatte. Nach Polizeiangaben wurde er Opfer eines Gewaltverbrechens.
Der Mann ist laut Polizei regelmäßig mit seinem braunen Roller in Koblenz unterwegs gewesen. Er hielt sich vor allem an einigen Supermärkten, dem Hauptbahnhof und dem Güterbahnhof auf. Gesehen wurde der 58-Jährige letztmalig Anfang/Mitte Dezember. Nach Polizeiangaben geriet der Mann damals an einem Supermarkt mit weiteren Beteiligten in einen lautstarken Streit. Warum es zu dem Streit kam und wie dieser endete, steht noch nicht fest. Der braune Roller wurde zu Beginn des Jahres auf einem Supermarkt-Parkplatz entdeckt.
Tötungsdelikt in Koblenz-Neuendorf im Dezember 2017
Erstmitteilung - 2010 Js 14949/ -
Aufgrund der intensiven und engagierten Ermittlungen der Kriminalpolizei Koblenz ist es gelungen, in dem Verfahren wegen der Tötung des in Koblenz-Neuendorf lebenden türkischen Staatsangehörigen Servet Kuru einen Beschuldigten zu ermitteln, gegen den dringender Tatverdacht besteht.
Das Verfahren richtet sich gegen einen 49 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen aus Koblenz. Dieser soll bei seinem späteren Tatopfer regelmäßig sogenannte Kräutermischungen erworben haben. Aufgrund der hierdurch entstandenen Kontakte soll ihm bekannt gewesen sein, dass das spätere Opfer über Wertgegenstände und Bargeld verfügt hat. Um diese an sich zu bringen, soll er den Geschädigten in der Zeit zwischen dem 08.12.2017 und 09.12.2017 getötet haben. Der Tatverdacht gegen den Beschuldigten ergibt sich u.a. aus Verbindungen, die zwischen ihm und den entwendeten Gegenständen hergestellt werden konnten, die er in Pfandhäusern versetzt haben soll. Der Beschuldigte bestreitet die Tat.
Wegen des sich aus den bisherigen Ermittlungen gegen den Beschuldigten ergebenden dringenden Tatverdachts und dem bestehenden Haftgrund der Fluchtgefahr hat die Ermittlungsrichterin am heutigen Tag Haftbefehl wegen des Vorwurfs des Mordes und des Raubes mit Todesfolge erlassen, der nunmehr vollstreckt wird.
Das Verfahren richtet sich gegen einen weiteren, 53 Jahre alten Beschuldigten, bei dem heute ebenfalls durchsucht worden ist. Nachdem sich der gegen ihn bestehende Tatverdacht jedoch nicht weiter bestätigt hat, ist der Beschuldigte aus dem vorläufigen Polizeigewahrsam entlassen worden.
Weitergehende Angaben zu dem nach dem bisherigen Ermittlungsstand festgestellten Tatabläufen und Beweismitteln können derzeit wegen der dadurch möglichen Gefährdung der Ermittlungen nicht mitgeteilt werden. Hierfür bitte ich um Verständnis.
Rechtliche Hinweise:
Wegen Mordes macht sich u.a. strafbar, wer einen Menschen heimtückisch oder aus Habgier tötet. Die Tat ist mit lebenslanger Haft bedroht.
Wegen Raubes mit Todesfolge macht sich strafbar, wer mit Gewalt gegen eine Person eine fremde bewegliche Sache in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen und dadurch wenigstens leichtfertig den Tod eines Menschen verursacht.
Ein Haftbefehl ergeht, wenn gegen einen Beschuldigten ein dringender Tatverdacht und ein Haftgrund bestehen. Der Umstand, dass ein Haftbefehl erlassen worden ist, bedeutet jedoch nicht, dass der Beschuldigte überführt ist. Für den Beschuldigten gilt daher bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung in vollem Umfang die Unschuldsvermutung.
gez. Kruse, Leitender Oberstaatsanwalt
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle
Tatverdächtiger in Koblenz wegen Mordes festgenommen
KOBLENZ. Nach intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizei Koblenz ist es gelungen einen Tatverdächtigen im Fall des getöteten Servet Kuru festzunehmen. Der in Koblenz-Neuendorf lebende Türke wurde am 11. Februar tot in seiner Wohnung aufgefunden.
Das Verfahren richte sich gegen einen 49- Jahre alten Deutschen aus Koblenz, gab der leitende Oberstaatsanwalt Harald Kruse in einer Mitteilung an die Presse bekannt. Der Festgenommene soll bei seinem späteren Opfer regelmäßig sogenannte Kräutermischungen erworben haben. Aufgrund der hierdurch entstandenen Kontakte soll dem Beschuldigten bekannt gewesen sein, dass Kuru – genannt Ozan, über Wertgegenstände und Bargeld verfügt hat.
Um diese an sich zu bringen, soll der Tatverdächtige Kuru zwischen dem 8. und 9. Dezember getötet haben. Wie der Oberstaatsanwalt in seiner Mitteilung erklärte, ergibt sich der Tatverdacht gegen den Koblenzer aus der Verbindungen, die zwischen ihm und den entwendeten Gegenständen hergestellt werden konnten. Die soll er in Pfandhäusern versetzt haben.
Der Beschuldigte bestreitet die Tat jedoch.
Aufgrund der Ermittlungen und des dringenden Tatverdachts erließ die zuständige Ermittlungsrichterin heute Haftbefehl wegen Mordes und Raubes mit Todesfolge.
Darüber hinaus wurde gegen einen weiteren, 53 Jahre alten Beschuldigten ermittelt, bei dem eine Durchsuchung durchgeführt wurde. Nachdem sich der Tatverdacht gegen ihn jedoch nicht weiter bestätigt hatte, wurde er aus dem vorläufigen Polizeigewahrsam entlassen.
58-jähriger Mann aus Koblenz wegen Mordes vor Gericht
Prozess beginnt: Wer hat Servet Kuru ermordet?
30.08.2018 - 09:28
Koblenz. Ein 49-jähriger Mann aus Koblenz muss sich heute vor dem Landgericht Koblenz wegen Mordes und des Raubes mit Todesfolge verantworten. Anfang des Jahres soll er den 58-jährigen Servet Kuru mit dem Messer erstochen haben. Die Staatsanwaltschaft spricht von mehrfachen Stichen auf den Brust-, Hals- und Gesichtsbereich des Opfers. Hintergrund der Tat war laut Anklage zufolge um an Schmuck, Bargeld und andere Vermögenswerte zu gelangen. Der Angeklagte sitzt seit 8. März in Untersuchungshaft. Bisher wurden Verhandlungstermine bis zum 19. Oktober diesen Jahres für den Prozess angesetzt.
Hintergrund
Am 11. Februar 2018 wurde der 58-jährige Servet Kuru in seiner Wohnung in Koblenz-Neuendorf tot aufgefunden. Am 8. März konnte die Polizei in dem Mordfall einen 49-jährigen Mann aus Koblenz als Tatverdächtigen festnehmen. Der mutmaßliche Mörder hatte laut Polizei desöfteren Kräutermischungen bei Servet Kuru gekauft. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hatte im Juli Anklage gegen den 49-jährigen Koblenzer erhoben.
Vor dem Koblenzer Landgericht hat am Donnerstag der Prozess gegen einen Mann aus Koblenz begonnen. Ihm wird vorgeworfen, einen 58 Jahre alten Mann in Neuendorf erstochen zu haben.
Zum Prozessauftakt machte der Angeklagte von seinem Schweigerecht Gebrauch. Laut Staatsanwaltschaft soll der 49-Jährige das Opfer im Dezember 2017 in dessen Wohnung getötet haben, um an Schmuck und Bargeld zu kommen.
Wann genau der Angeklagte den 58-jährigen Vater von drei Kindern tötete, konnten die Ermittler nicht klären. Die Leiche des Opfers war erst circa zwei Monate nach der Tat - an Fastnachtssonntag dieses Jahres - gefunden worden. Eine Nachbarin hatte den Mann als vermisst gemeldet. Daraufhin brachen Beamte die Wohnungstür auf und fanden den Mann tot.
Die Tat hatte für Aufsehen gesorgt
Laut Staatsanwaltschaft stach der Beschuldigte mit einem Messer mehrfach auf das Opfer ein. Der Mann war daraufhin verblutet. Der Angeklagte soll bei ihm regelmäßig drogenähnliche Kräutermischungen gekauft haben, deshalb habe er auch gewusst, dass es in der Wohnung Bargeld und Wertgegenstände gegeben habe. Der Beschuldigte bestreitet die Vorwürfe. Die Tat in Neuendorf hatte für Aufsehen gesorgt.
Polizisten fanden Leiche
Am ersten Verhandlungstag sagten zunächst zwei Polizisten als Zeugen aus. Sie schilderten den Anruf der Nachbarin. Die beiden Polizisten waren daraufhin nach Neuendorf gefahren, drückten dort ein Fenster in der Erdgeschosswohnung auf und fanden schließlich den schon stark verwesten Leichnam. Unter dem Kühlschrank entdeckten die Beamten nach eigenen Angaben die abgebrochene Klinge des Messers, das sie in der Nähe ebenfalls gefunden hatten.
Prozess im Mordfall "Ozan": Warum eine Nachbarin misstrauisch wurde Jan Lindner 03.09.2018, 17:21 Uhraktualisiert: 03.09.2018, 17:27 Uhr
Zwei Monate lang ist sie Tag für Tag an der Wohnung im Erdgeschoss des Hauses in Neuendorf vorbeigegangen. Ohne zu ahnen, dass dessen Bewohner nicht im Türkeiurlaub ist, wie sie denkt. Doch Servet Kuru liegt direkt hinter der Wohnungstür in einer Blutlache auf dem Boden – von 14 Messerstichen und -schnitten niedergestreckt.......
Michael K. gesteht im Mordfall "Ozan": "Ich habe ihn erstochen"
Jan Lindner 10.09.2018, 17:36 Uhraktualisiert: 10.09.2018, 18:22 Uhr
Der dritte Verhandlungstag im Ozan-Mordprozess am Landgericht beginnt mit einem Geständnis: Michael K. gibt zu, Servet „Ozan“ Kuru in dessen Neuendorfer Wohnung erstochen zu haben. Er habe unbedingt Drogen gebraucht, aber kein Geld gehabt, lässt der 49-Jährige K. durch seinen Verteidiger verlesen.......