In Niederau im Landkreis Meißen ist ein totes Neugeborenes gefunden worden. Nach Angaben der Polizei hatte ein Auszubildender die Leiche gestern Nachmittag bei der Reparatur eines Zauns auf einem Feld entdeckt. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um einen männlichen Säugling. Die Obduktion ergab, das der Junge lebensfähig war. Die Todesursache ist aber noch nicht geklärt. Die Mordkommission ermittelt gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Totschlags. Der Fokus liegt dabei auf der Suche nach der Mutter. Dabei kamen bereits gestern neben Suchhunden auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Es sei nicht auszuschließen, dass sich die Frau selbst in einer hilflosen Lage befindet, so die Behörden.
Am Fundort des toten Neugeborenen wird die kriminaltechnische Arbeit fortgesetzt. Die Ermittler suchen zudem nach Zeugen, die in den vergangenen Tagen in der Umgebung etwas auffälliges beobachtet haben oder die eine Frau kennen, die schwanger war, aber jetzt kein Neugeborenes hat. Quelle: PM Polizei/kb
Für das laufende Jahr vermeldet das Kinderhilfswerk "Terre des hommes" bereits zehn Kindstötungen - und fordert vom Staat bessere Hilfsangebote für verzweifelte Frauen. Denn auch Babyklappen scheinen nicht zu einer Verbesserung der Situation beizutragen.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden in Deutschland bereits zehn Fälle von Kindstötungen bei Neugeborenen gemeldet. Im gesamten Jahr 2016 wurden mindestens neun Säuglinge nach der Geburt getötet, wie das Kinderhilfswerk "Terre des hommes" in Osnabrück mitteilte. 2015 wurde sogar über 22 tot aufgefundene Babys berichtet.
Die Organisation veröffentlicht regelmäßig anhand von Medienberichten Zahlen zu Kindstötungen sowie nach der Geburt ausgesetzten und lebend gefundenen Neugeborenen. Eine offizielle Statistik gibt es in Deutschland nicht. In den vergangenen zehn Jahren wiesen die Zahlen demnach erhebliche Schwankungen auf. Eine Tendenz, die auf eine allmähliche Abnahme von Kindstötungen hindeutet, ist nach Angaben der Organisation nicht erkennbar.
Der Vorstandsvorsitzende von "Terre des hommes", Jörg Angerstein, forderte vom Staat mehr Unterstützung für in Not geratene Frauen. "Um die Tötung und Aussetzung von Kindern zu bekämpfen, müssen bestehende Beratungs- und Hilfsangebote weiter verbessert werden", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Möglichkeit der anonymen Geburt
"Die wachsende Zahl an Babyklappen, die in den vergangenen Jahren entstanden sind, haben nicht zu einem Rückgang von Kindstötungen in Deutschland geführt", so Angerstein. Nach Auffassung von "Terre des hommes" werden Frauen, die ihr Kind in einer Paniksituation töten, von diesen Angeboten gar nicht erreicht. Zudem fehle es bis heute an einer gesetzlichen Grundlage für Angebote wie Babyklappen und anonyme Geburt. Sie würden von den Behörden geduldet.
Vor drei Jahren wurde mit dem Gesetz über die sogenannte vertrauliche Geburt eine legale Form der Kindsabgabe geschaffen. Die Mutter bekommt Hilfsangebote und bleibt anonym, ihre Identität wird aber in einem sicher aufbewahrten Herkunftsnachweis festgehalten. So kann das Kind seine Abstammung erfahren, wenn es 16 Jahre alt ist. Seit 2014 nutzten nach Angaben des Familienministeriums etwa 335 Frauen die Möglichkeit der vertraulichen Geburt.
Ermittlungen wegen Totschlags Babyleiche in Niederau bei Meißen gefunden
Ein totes Baby ist in Niederau (Landkreis Meißen) entdeckt worden. Ein Zeuge habe das tote Neugeborene am Donnerstag auf einem Feld gefunden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag in Dresden mit. Die Obduktion habe ergeben, dass das Kind lebensfähig gewesen sei.
Artikel veröffentlicht: 08. Dezember 2017 11:49 Uhr
Dresden
Ein Lehrling hat am Donnerstagnachmittag ein totes Neugeborenes in Niederau (Landkreis Meißen) gefunden. Der junge Mann machte den grausamen Fund gegen 13.30 Uhr während der Reparatur eines Zaunes auf einem Feld nahe der Kirchstraße. Die Polizei leitete daraufhin umgehend umfangreiche Suchmaßnahmen am Fundort ein, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich die Mutter ebenfalls in einer hilflosen Lage im Umfeld befindet.
Doch der Einsatz von Suchhunden und einem Polizeihubschrauber blieb erfolglos. Eine bereits am männlichen Säugling durchgeführte Obduktion ergab, dass er lebensfähig war. Deshalb untersuchen seit Donnerstag nun Kriminologen den Tatort. Es werde wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt.
Die genaue Todesursache des Neugeborenen ist noch unklar. Laut Polizeisprecher Thomas Geithner weiß man noch nicht genau, wann sich der Vorfall ereignet haben soll. Vermutet wird eine Zeitspanne innerhalb der vergangenen drei Tage.
Deshalb suchen Polizei und Staatsanwaltschaft nun nach Zeugen, die bei der Aufklärung des Vorfalls helfen können. Wer eine Frau kennt, die schwanger war, aber nun kein Neugeborenes hat oder weitere Hinweise geben kann, soll sich telefonisch bei der Dresdner Polizei unter der Rufnummer 0351 / 483 22 33 melden.
Mutter von totem Baby ermittelt Sie ließ Jungen unversorgt auf einem Feld zurück
p10.01.18, 12:04 Uhr
Dresden - Knapp einen Monat nach dem Fund eines toten Neugeborenen im sächsischen Niederau haben Ermittler die Mutter identifiziert. Die 30-Jährige sitze inzwischen wegen Totschlagverdachts in Untersuchungshaft, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Dresden mit.
Die Babyleiche war Anfang Dezember auf einem Feld nahe der Ortschaft im Kreis Meißen gefunden worden. Nach Angaben der Beamten ging während der Ermittlungen im Umfeld des Fundorts ein Hinweis auf die Verdächtige ein, die daraufhin eine DNA-Probe abgeben musste und so als Mutter identifiziert wurde.
Nach ihrer vorläufigen Festnahme am Dienstag gestand sie. Demnach brachte sie den Jungen in ihrem Auto nahe dem Fundort zur Welt, wickelte ihn in HandtücherHier finden Sie tolle Möbel! und ließ ihn unversorgt zurück. (afp)
Mutter von totem Baby ermittelt Sie ließ Jungen unversorgt auf einem Feld zurück 10.01.18, 12:04 Uhr
Mit einem Foto eines Frottee-Handtuchs suchte die Polizei nach einer Frau, die ihr Neugeborenes in Niederau abgelegt haben soll.
Dresden - Knapp einen Monat nach dem Fund eines toten Neugeborenen im sächsischen Niederau haben Ermittler die Mutter identifiziert. Die 30-Jährige sitze inzwischen wegen Totschlagverdachts in Untersuchungshaft, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Dresden mit.
Junge lebte bei Geburt Weitere Fotos nach Fund einer Babyleiche veröffentlicht Die Babyleiche war Anfang Dezember auf einem Feld nahe der Ortschaft im Kreis Meißen gefunden worden. Nach Angaben der Beamten ging während der Ermittlungen im Umfeld des Fundorts ein Hinweis auf die Verdächtige ein, die daraufhin eine DNA-Probe abgeben musste und so als Mutter identifiziert wurde.
Nach ihrer vorläufigen Festnahme am Dienstag gestand sie. Demnach brachte sie den Jungen in ihrem Auto nahe dem Fundort zur Welt, wickelte ihn in HandtücherHier finden Sie tolle Möbel! und ließ ihn unversorgt zurück. (afp)