POL-BI: Gemeinsame Presseerklärung der Polizei Bielefeld und der Staatsanwaltschaft Bielefeld: Mordkommission wegen Tötungsdelikt in Bad Oeynhausen eingerichtet
18.11.2017 – 17:35
Bielefeld (ots) - SR/ Bielefeld/ Bad Oeynhausen - Am Samstag, 18.11.2017, kam es in einem Mehrfamilienhaus an der Bahnhofstraße in Bad Oeynhausen zu einem Tötungsdelikt. Das Polizeipräsidium Bielefeld richtete mit Unterstützung der Polizei Minden eine neunköpfige Mordkommission "Flur" unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Markus Mertens ein.
Gegen 11.20 Uhr informierte ein zehnjähriges Kind die Polizei über Notruf 110. In dem Haus fand die Polizei die 35-jährige Mutter des Kindes mit Stich- und Schnittverletzungen im Hausflur tot auf. Ein 36-jähriger Mann, der sich neben zwei weiteren Kindern in dem Haus befand, wurde wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts vorläufig festgenommen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand handelt es sich bei dem Festgenommenen um den Lebenspartner, der der Vater eines der drei Kinder des Opfers ist. Die drei Kinder befinden sich in familiärer Betreuung.
Die Hintergründe zur Tat sind derzeit noch unklar. Die Ermittlungen dauern an.
Tödliche Attacke auf Mutter: War es ihr Lebensgefährte?
Bad Oeynhausen (dpa/lnw) - Im Fall der getöteten Mutter aus Bad Oeynhausen sind die Hintergründe der Tat weiter unklar. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten erst am Montag weitere Angaben machen, hieß es am Sonntag.
Eine Mordkommission habe die Ermittlungen aufgenommen. Das zehn Jahre alte Kind der Toten hatte am Samstagmorgen die Polizei alarmiert. Es wählte den Notruf 110 (TAG24 berichtete).
Die Polizei fand die 35-jährige Mutter mit Stich- und Schnittverletzungen im Hausflur eines Mehrfamilienhauses. Sie nahm den 36-jährigen Lebenspartner, der mit zwei weiteren Kindern im Haus war, wegen Verdachts eines Tötungsdelikts vorläufig fest.
Der Tatverdächtige ist nach ersten Erkenntnissen der Vater eines der drei Kinder.
MORDVERDÄCHTIGER ERHÄNGT SICH IN ZELLE: ER SOLL SEINE FREUNDIN ERSTOCHEN HABEN
Bad Oeynhausen - Was in einem Mehrfamilienhaus an der Bahnhofstraße in Bad Oeynhausen am 18. November passiert ist, ist nahezu unvorstellbar. Die 35-jährige Anett J. wurde von ihrem Lebenspartner (36), Adam E., mit 17 Messerstichen grausam ermordet.
Eins der drei Kinder musste seine Mutter sterben sehen. Die anderen beiden (10 und 6 Jahre alt) sollen zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend gewesen sein.
Entgegen ersten Meldungen, dass der zehnjährige Sohn den Notruf wählte, soll der 36-Jährige, der der Vater eines der Kinder sein soll, selbst bei der Polizei angerufen haben.
Schnell geriet er in den Fokus der Ermittler. Ein Haftbefehl wurde erlassen: "Im Haftbefehl ist auch das Motiv der Heimtücke enthalten", erklärte Oberstaatsanwalt Udo Vennewald im November (TAG24 berichtete).
Bei einem Verhör zeigte sich der Tatverdächtige schließlich geständig. Das Paar sei in Streit geraten. Das gemeinsame Kind und der Umgang mit ihm sei Auslöser gewesen, hieß es.
Der 36-Jährige saß seitdem in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Bielefeld-Brackwede. In der Nacht zum Montag soll er in seiner Zelle Selbstmord begangen haben, wie die Neue Westfälische berichtet.
Demnach bestätigte JVA-Leiter Uwe Nelle-Cornelsen, dass Adam E. bei der "Frühkostausgabe" um 5.55 Uhr tot aufgefunden wurde. Mit einem Gürtel soll er sich am Heizkörper erhängt haben.
Staatsanwaltschaft, Aufsichtsbehörden und Anstaltsbeirat wurden bereits über den Suizid informiert. Ein Fremdverschulden wird ausgeschlossen.
Bereits kurz nach der Inhaftierung des 36-Jährigen soll es Hinweise auf Suizidgefahr gegeben haben. Dementsprechend habe es laut Nelle-Cornelsen spezielle Sicherungsmaßnahmen gegeben.
Dazu habe gehört, dass der Gefangene in regelmäßigen Abständen in seiner Zelle überprüft wird. Anfang Dezember stellte man die Maßnahmen allerdings ein, nachdem ein Psychologe mit dem Mordverdächtigen sprach.
"Der Gefangene hatte keine Anzeichen einer Krise mehr gezeigt", so der Leiter des Gefängnisses. "Er ging arbeiten, blieb ruhig, verhielt sich insgesamt unauffällig." Ein Trugschluss, wie sich jetzt herausstellte.
Normalerweise zieht die Redaktion es vor, nicht über Suizide zu berichten. Da sich der Vorfall aber im öffentlichen Raum abgespielt hat, hat sich die Redaktion entschieden, es zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, bei der Telefonseelsorge findet Ihr rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 0800/1110111 oder 0800/1110222 oder 0800/1110116123.