POL-S: Staatsanwaltschaft und Polizei Stuttgart geben bekannt: Unbekannte Leiche im Neckar gefunden
18.10.2017 – 15:03
Stuttgart-Bad Cannstatt (ots) - Zeugen haben am Dienstagabend (17.10.2017) oberhalb der Gaisburger Brücke einen im Wasser treibenden weiblichen Leichnam gefunden. Die Zeugen bemerkten den Leichnam gegen 18.10 Uhr und verständigten die Polizei. Nach Absuche durch Feuerwehr und Wasserschutzpolizei bargen die Einsatzkräfte die Leiche der Unbekannten gegen 19.10 Uhr. Zur Identifizierung und zur Klärung der Todesumstände ordnete die Staatsanwaltschaft eine Obduktion an. Die Ermittlungen dauern an, infrage kommende Vermisstenfälle im Raum Stuttgart werden ebenfalls überprüft. Zeugen werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei unter der Rufnummer +4971189905778 zu melden.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Stuttgart Pressestelle Telefon: 0711 / 8990 - 1111 E-Mail: stuttgart.pressestelle@polizei.bwl.de Bürozeiten: Montag bis Freitag 06.30 Uhr bis 18.00 Uhr
POL-S: Staatsanwaltschaft und Polizei Stuttgart geben bekannt: Unbekannte Wasserleiche identifiziert
19.10.2017 – 14:21
Stuttgart-Bad Cannstatt (ots) - Die Frauenleiche, die am Dienstagabend (17.10.2017) im Neckar treibend gefunden wurde (siehe Pressemitteilung vom 18.10.2017), ist am Donnerstag (19.10.2017) als 72 Jahre alte Frau identifiziert worden, die am 10.10.2017 als vermisst gemeldet worden war (siehe Pressemitteilung vom 12.10.2017). Die Leiche wies massive Verstümmelungen auf, die eine Identifizierung durch DNA-Abgleich notwendig machten. Die Untersuchungen zur genauen Todesursache dauern an. Die Kriminalpolizei geht von einem mutmaßlichen Tötungsdelikt aus. Zu weiteren Ermittlungen hat das Polizeipräsidium Stuttgart die Sonderkommission "Ruder" eingerichtet. Personen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei unter der Rufnummer +4971189905778 zu melden.
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Sie wurde offenbar ermordet: Tote aus dem Neckar identifiziert
Von Patrick Hyslop
Stuttgart - Die tote Frau, die am Dienstag im Neckar gefunden wurde (TAG24 berichtete), ist identifiziert.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilen, handelt es sich um eine 72 Jahre alte Frau aus Obertürkheim, die am 10. Oktober als vermisst gemeldet wurde (TAG24 berichtete).
Die Leiche wies massive Verstümmelungen auf, die eine Identifizierung durch DNA-Abgleich notwendig machten. Zur genauen Art der Verletzungen wollte Polizeisprecher Tobias Tomaszewski gegenüber TAG24 keine Angaben machen. Also etwa, ob die Verletzungen durch Schiffspropeller oder etwas Ähnlichem entstanden sein könnten. Auch dazu, woran die Frau starb, kann die Polizei nichts sagen. Nur so viel: "Die Verstümmelungen waren nicht die Todesursache."
Die Kriminalpolizei geht von einem mutmaßlichen Tötungsdelikt aus. Man stehe jedoch noch ganz am Anfang der Ermittlungen, so Tomaszewski. "Wir haben bislang noch keine Spuren, die uns Genaueres verraten - ob es beispielsweise eine Beziehungstat war oder die Tote Opfer eines Raubmords wurde." Auch zum Todeszeitpunkt oder der Zeitdauer, die der Körper im Wasser gelegen habe, gebe es derzeit noch keine Informationen. Zu weiteren Ermittlungen hat das Polizeipräsidium Stuttgart die Sonderkommission "Ruder" eingerichtet.
Personen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 0711/89905778 zu melden.
Tote Frau in Stuttgart Verstümmelt in den Neckar geworfen
Von Wolf-Dieter Obst 19. Oktober 2017 - 18:14 Uhr? ?
Das Rätsel um die Neckarleiche, die am Dienstagabend bei der Gaisburger Brücke gefunden worden war, beginnt sich langsam aufzuklären: Bei der Toten handelt es sich um eine vermisste Frau aus Obertürkheim. Sie wurde offenbar Opfer eines Gewaltverbrechens.
Stuttgart - Die Wasserleiche war übel zugerichtet. Sie war so verstümmelt, dass die Probe eines genetischen Fingerabdrucks notwendig wurde, um sie zu identifizieren. Nun wissen die Ermittler der Stuttgarter Kripo aber, wer da am Dienstagabend im Neckar kurz vor der Gaisburger Brücke gefunden wurde: Die Tote ist Brigitte H., eine 72-Jährige, die zuletzt in Obertürkheim wohnte und am 10. Oktober als vermisst gemeldet worden war. Der DNA-Vergleich der Toten mit einer Probe aus dem Vermisstenfall brachte am Donnerstag die letzte Sicherheit.
Nun ermittelt die Sonderkommission Ruder. Für die Ermittler ist dies ein naheliegender Name: „Es waren Ruderer im Neckar, die am Dienstag gegen 18.20 Uhr die Leiche im Neckar gefunden hatten“, sagt Polizeisprecher Tobias Tomaszewski. Mit dem Schiffsverkehr dürften der Zustand der Toten allerdings nichts zu tun haben: Die Verstümmelungen der Leiche, das ergab auch die Obduktion eines Gerichtsmediziners, konnten unmöglich von einer Schiffsschraube stammen. Damit steht fest: Brigitte H. wurde das Opfer eines Gewaltverbrechens. Wie sie genau getötet wurde, wird derzeit noch untersucht.
Das Opfer wurde offenbar von wenigen vermisst
Seit Donnerstag ermitteln die Beamten der Sonderkommission verstärkt im Umfeld der Toten. Denn auch schon beim Vermisstenfall hatte es Auffälligkeiten gegeben. Ein Angehöriger der 72-Jährigen hatte am 10.?Oktober Vermisstenanzeige erstattet, nachdem er schon lange nichts mehr von Brigitte H. gehört hatte. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass sie noch viel länger verschwunden war: Ein Bekannter gab an, sie am 26. September das letzte Mal gesehen zu haben.
Und dann wurde Brigitte H. in diesen 13 Tagen von niemandem vermisst? Der Angehörige, der schließlich zur Polizei ging, hatte offenbar einen nicht so engen Kontakt, als dass ihm das aufgefallen wäre, heißt es. Der Bekannte des Opfers aus der Region Stuttgart, der ihr Ende September zum letzten Mal begegnete, wird für die Mordkommission zu einem wichtigen Zeugen. Weitere Hinweise werden von der Kripo unter der Rufnummer 07?11?/ 89?90?- 57?78 erbeten.
Kripo sucht den eigentlichen Tatort
Wo aber ist der Tatort? Obertürkheim, der letzte Wohnort der 72-Jährigen, liegt vier Kilometer Luftlinie vom Fundort im Neckar entfernt. Wo der Täter die Frau tötete und massiv verstümmelte, ist aber unklar. Es gilt als wahrscheinlich, dass er die Leiche am Neckar lediglich entsorgte – er muss sie vom noch unbekannten Tatort zum Ufer transportiert haben. Von einem Sack oder einem Transportbehältnis fehlt aber bisher jede Spur: Die Ruderer fanden die im Wasser treibende Leiche jedenfalls ohne Verpackung vor.
Der Bezirk Obertürkheim ist aber nicht der einzige Lebensmittelpunkt von Brigitte H. gewesen. Nach Informationen unserer Zeitung war sie Anfang der 1990er Jahre unter der Berufsbezeichnung Versicherungskauffrau im Asemwald gemeldet. Später war sie als Finanzkauffrau beruflich tätig, wohnte gut 20 Jahre in Plieningen, wo sie im östlichen Stadtteil nahe am Körschtal noch bis 2016 gemeldet war.
Ob ihre einstige berufliche Tätigkeit mit der Gewalttat in Zusammenhang steht, ist unklar. „Jetzt, nachdem die Identität geklärt ist, laufen intensiv Umfeldermittlungen“, sagt Polizeisprecher Tomaszewski. In Polizeikreisen ist klar: Wer eine Leiche so zurichtet, dass eine Identifizierung nur noch mit DNA-Probe möglich ist – der muss sein Opfer mit großem Hass getötet haben. Oder der Täter wollte eiskalt alle Spuren vernichten.
Stuttgart - Beamte der Sonderkommission "Ruder" haben am Freitagnachmittag einen 76 Jahre alten Mann festgenommen, der im Verdacht steht, eine 72 Jahre alte Frau getötet, verstümmelt und die Leiche in den Neckar geworfen zu haben. (TAG24 berichtete)
Die Ermittler hatten den 76-jährigen Bekannten der Frau am Freitag vernommen. Dabei verwickelte sich der Tatverdächtige in Widersprüche.
In seiner Wohnung in Esslingen-Mettingen fanden die Beamten der Spurensicherung mehrere Stellen, bei denen es sich vermutlich um Blut handeln könnte.
Daraufhin nahmen sie den Mann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft fest. Der 76-Jährige räumte die Tat bislang nicht ein. Die Ermittlungen im persönlichen Umfeld des Opfers und des Tatverdächtigen dauern an. Die Frau wurde am 10. Oktober als vermisst gemeldet. (TAG24 berichtete)
Der deutsche Tatverdächtige wurde am Samstag dem zuständigen Richter vorgeführt, der Haftbefehl erließ.
PROZESS Verstümmelte Frauenleiche im Neckar - 76-Jähriger vor Gericht
Stuttgart / lsw 22.05.2018 Mehr als sieben Monate nach dem Fund einer Frauenleiche im Neckar in Stuttgart muss sich am Mittwoch (09.15 Uhr) ein 76-Jähriger wegen Totschlags vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. Laut Anklage soll der Deutsche am 26. September 2017 in seiner Wohnung in Esslingen seine 72 Jahre alte Lebensgefährtin getötet, zerteilt und die Leichenteile in den Neckar geworfen haben. Die Frau war am 10. Oktober vermisst gemeldet worden, ihre verstümmelte Leiche wurde Tage später aus dem Neckar gezogen. Nur eine DNA-Untersuchung konnte die Identität klären. Wenig später wurde der Mann vernommen, verstrickte sich laut Polizei in Widersprüche und wurde unter dringendem Tatverdacht festgenommen.