POL-E: Essen: Gemeinsame Presseerklärung der StA Essen Polizei Essen - Vermisster in Schonnebeck tot aufgefunden
16.10.2017 – 10:53
Essen (ots) - 45309 E.-Schonnebeck: In den Nachmittagsstunden des 13. Oktober 2017 wurde in dem Keller eines Wohnhauses in Essen-Schonnebeck der Leichnam einer männlichen Person aufgefunden. Hierbei handelt es sich um den am 18. September 2017 als vermisst gemeldeten 60 Jahre alten Essener, der mit seinem Hund spurlos verschwunden war - wir berichteten. Der 60-Jährige wurde nach jetzigem Ermittlungsstand Opfer einer Straftat. In diesem Zusammenhang wurde am Freitag ein 25 Jahre alter Mann vorläufig festgenommen. Gegen ihn wurde am 14. Oktober 2017 ein Haftbefehl erlassen. Eine Mordkommission wurde zur Aufklärung der weiteren Tatumstände eingesetzt.
Rückfragen bitte an: Polizei Essen/ Mülheim an der Ruhr Pressestelle Telefon: 0201-829 1065 (außerhalb der Bürodienstzeit 0201-829 7230) Fax: 0201-829 1069 E-Mail: pressestelle.essen@polizei.nrw.de
Tatverdächtiger und Peter S. kannten sich von Spaziergängen 16.10.2017 - 11:09 Uhr
Die Polizei hat den vermissten Peter S. tot in einem Essener Keller gefunden. Tatverdächtiger kannte den 60-Jährigen von Hundespaziergängen. Die Vermisstensache Peter S. hat ein schreckliches Ende genommen und ist jetzt ein Fall für die Mordkommission: Sechs Wochen nach dem Verschwinden des 60-Jährigen aus dem Südostviertel wurde seine Leiche in einem Keller in Schonnebeck entdeckt. Mischlingshund „Woody“, der ebenso wie vom Erdboden verschluckt zu sein schien, lag tot neben seinem Herrchen.
Die Polizei fasste einen Verdächtigen: Ein 25-Jähriger Bewohner des Tat-Hauses sitzt seit dem Wochenende wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft. Der polizeilich bislang unauffällige Mann, der bis zu seiner Festnahme am Freitag mit seiner Familie in dem bürgerlich wirkenden Viertel nördlich des Hallo-Parks wohnte, soll Peter S. umgebracht haben, indem er ihm massive Verletzungen an Hals und Kopf zufügte, sagte Oberstaatsanwältin Birgit Jürgens nach der Obduktion der Leiche in der Essener Rechtsmedizin. Eine Tatwaffe wurde offenbar sichergestellt. Um welchen Gegenstand es sich dabei handelt, wollte die Oberstaatsanwältin nicht sagen.
Hat sich der Tatverdächtige Geld von Peter S. geliehen?
Das Opfer und der mutmaßliche Täter haben sich von gemeinsamen Spaziergängen gekannt, sagte Jürgens. Schulden könnten das Motiv für die Bluttat gewesen sein. Gegenstand der Ermittlungen sei der Verdacht, dass sich der 25-Jährige Geld von Peter S. geliehen haben könnte. Es soll sich um 5000 Euro gehandelt haben. „Wir wissen noch nicht, ob das definitiv stimmt“, sagte Jürgens.
Wochenlang hatte die Polizei nach dem vermissten Peter S. gesucht, dessen Spur sich am 7. September verlor. Der Tierheim-Mitarbeiter hatte sich an diesem Abend von einer Kollegin mit der Ankündigung verabschiedet, am nächsten Tag wiederkommen zu wollen. Doch nach dem Abschied verlor sich die Spur des 60-Jährigen. Er schien wie vom Erdboden verschluckt.
Wie lange Peter S. tot ist, ist unklar
Die Polizei durchforstete den Hallo-Park und das Umfeld des Parkfriedhofs ab, nachdem sie erfahren hatte, dass der kräftige Mann aus dem Südostviertel dort gerne mit seinem geliebten Mischlingshund „Woody“ spazieren ging, der ebenso verschwunden blieb wie zunächst auch der VW Golf von Peter S.. Nachdem das Auto eher durch einen Zufall am Baldeneysee entdeckt worden war, weil sich ein Mitarbeiter eines Abschleppunternehmens sich das zur Fahndung ausgeschriebene Kennzeichen gemerkt hatte, suchte die Polizei das Gewässer und die Uferregionen mit Leichenspürhunden ab. Ohne Erfolg.
Denn zum Zeitpunkt der Suchaktionen dürfte die Leiche von Peter S. bereits in dem Keller in Schonnbeck gelegen haben, auch wenn die Ermittler noch nicht den genauen Zeitpunkt seines gewaltsamen Todes kennen. Unklar ist auch, ob der 60-Jährige oder sein Peiniger den VW am Baldeneysee abgestellt hat, heißt es bei der Staatsanwaltschaft.
21.12.2017 06:30 Die Polizei hat einen zweiten Mann festgenommen, der an der Tötung eines vermissten Mannes aus dem Südostviertel beteiligt sein soll.
Die Polizei hat einen zweiten Mann festgenommen, der an der Tötung eines vermissten Mannes aus dem Südostviertel beteiligt sein soll. Es handelt sich um einen Freund des ersten mutmaßlichen Täters. Den hatte die Polizei schon im Oktober festgenommen. Der jetzt festgenommene Mann hat schon gestanden, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Beide Männer sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Der tote 60-jährige Mann galt wochenlang als vermisst. Die Polizei fand die Leiche im Keller eines Wohnhauses in Schonnebeck.
PROZESS Schonnebeck-Mord: Angeklagter „ein ganz normaler Typ“ Stefan Wette
15.05.2018 - 17:31 Uhr
ESSEN. Eigentlich sei er ein ganz normaler Typ. Im Prozess um den Mord in Essen-Schonnebeck erzählt eine gute Bekannte über den Angeklagten Alexander H.
Geldnot soll das Motiv für den Mord in Essen-Schonnebeck gewesen sein. Laut Anklage hat der Essener Alexander H. (26) seinen Bekannten Peter S. (60) am 7. September 2017 mit Hammer und Messer getötet, weil dieser ein Darlehen über 5500 Euro zurückgefordert habe. Geldnot? Vor dem Essener Schwurgericht erzählt eine gute Bekannte des Angeklagten, er habe sich ihr gegenüber als erfolgreicher Geschäftsmann ausgegeben.
Die 27 Jahre alte Designerin und Alexander H. hatten sich 2016 im Hallo-Park über ihre Hunde kennengelernt. Er sei nett gewesen, „eigentlich ein ganz normaler Typ“, erzählt die junge Frau. Beide freundeten sich an, gingen abends auch schon mal privat aus. „Es hätte eine Beziehung werden können“, sagt sie.
Er prahlte mit seinen erfolgreichen Geschäften Aber er prahlte. Gerade Alexander H., der neben den 5500 Euro auch seinem wegen Mordes mitangeklagten Freund Wolfgang N. (26) 12 500 Euro geschuldet haben soll. Ihr habe er erzählt, dass er seinen nicht ganz seriösen Schlüsseldienst verkauft habe und nun als Immobilienmakler arbeite. In Rüttenscheid habe er schon ein Büro angemietet.
Er habe sich gerne reden gehört, sei eher extrovertiert. Sie hätten viel Spaß miteinander gehabt und gelacht, aber an 20 Prozent der Tage habe er geprahlt. Die 27-Jährige: „Ich mochte das nicht und habe ihm das auch gesagt.“
Angeklagter will angegriffen worden sein Alexander H. und sein Freund Wolfgang N. müssen sich seit fünf Verhandlungstagen für gemeinschaftlichen Mord vor dem Schwurgericht verantworten. Sie sollen Peter S. vorgespiegelt haben, das Darlehen zurückzuzahlen. Tatsächlich soll zunächst Wolfgang N. mit einem Gummihammer Peter S. zu Boden geschlagen haben. Anschließend, so die Anklage, schlug Alexander H. mehrfach mit einem Hammer zu und stach mit einem Messer auf den 60-Jährigen ein. Die Leiche blieb wochenlang im Keller, bis die Polizei sie am 13. Oktober entdeckte.
Am dritten Verhandlungstag gestand Alexander H. die Tat zwar. Er will aber von dem auf Rückzahlung pochenden Peter S. angegriffen worden sein und sich im Grunde nur gewehrt haben. Er habe zum Hammer gegriffen, an ein Messer habe er keine Erinnerung.
Essener im Keller ermordet – 26-Jähriger muss ins Gefängnis Stefan Wette
28.06.2018 - 14:36 Uhr
ESSEN. Ein 26-Jähriger muss lebenslang wegen Mordes in Gefängnis. Er hat seinen Freund und Geldgeber erschlagen und wochenlang im Keller liegen gelassen.
Der 26 Jahre alte Alexander H. aus Essen-Schonnebeck, der seinen Freund und Geldgeber Peter S. (60) erschlagen hatte und wochenlang im Keller liegenließ, muss wegen Mordes lebenslang ins Gefängnis. Das entschied am Donnerstag das Essener Schwurgericht. Seinen Komplizen Wolfgang N. (26) verurteilte es zu acht Jahren Haft wegen Mordes durch Unterlassen. Er hatte durch sein Geständnis entscheidend geholfen, die Tat aufzuklären.
Für den Hauptangeklagten Alexander H. wird es schwierig, bereits nach frühest möglichen 15 Jahren Gefängnis frei zu kommen. Denn das Gericht bescheinigte ihm zusätzlich die besondere Schwere der Schuld. Richter Jörg Schmitt sprach von einer schrecklichen Tat und einer brutalen Tatausführung. Der Mord sei durch die besonderen Merkmale der Heimtücke, Habgier und Verdeckung einer Straftat gekennzeichnet.
Er lockte sein Opfer in den Keller und streckte es mit einem Gummihammer zu Boden MORDPROZESS Ein Essener soll seinen Bekannten getötet und die Leiche über einen Monat lang im Keller versteckt haben. Dafür soll er lebenslang ins Gefängnis. Essener im Keller erschlagen – Anklage fordert lebenslang Der im Leben erfolglose Alexander H. hatte sich vom späteren Mordopfer Peter S. 5000 Euro geliehen, außerdem von seinem Komplizen Wolfgang N. 12.000 Euro. Als beide das Geld im September 2017 zurück verlangten, soll Alexander H. den Plan gefasst haben, Peter S. zu töten und anschließend dessen Wohnung nach Geld zu durchsuchen.
Er lockte sein Opfer am 7. September in den Keller des Hauses, in dem Alexander H. wohnte. Dort wartete bereits Wolfgang N., der den 60-Jährigen mit einem Gummihammer zu Boden streckte. Anschließend schlug Alexander H. mit einem schweren Hammer zu und tötete den Mann. Im hinteren Teil des Kellers versteckten sie die Leiche.
Erst Wochen später entdeckte die Polizei die Leiche im Keller Seine Wohnung durchsuchten sie kurz darauf, fanden aber kein Geld. Das Auto des 60-Jährigen fuhren sie zum Baldeneysee, möglicherweise um einen Selbstmord vorzutäuschen. Erst Wochen später entdeckten Polizeibeamte am 13. Oktober die stark verweste Leiche im Kellerversteck.
Richter Schmitt begründete im Urteil die relativ milde Strafe für Wolfgang N.: „Dass Alexander H. seiner gerechten Strafe zugeführt wird, ist Ihnen zu verdanken.“ Denn N. hatte den Hauptangeklagten schwer belastet. Schmitt: „Ohne Ihre Aussage wäre der genaue Tatablauf schwierig zu rekonstruieren.“
Die Tatausführung habe das Schwurgericht zeitweise sprachlos gemacht. Schmitt richtete das Wort direkt an Alexander H.: „Sie haben einen sehr, sehr guten Freund unter Ausnutzung seiner Gutgläubigkeit brutal getötet.“