Kripo rollt mysteriösen „Cold Case“-Fall um Liselotte Lauer neu auf
Heute, 07.03.2023 | 13:40
Was geschah mit Lieselotte Lauer? Die damals 30-Jährige aus Haundorf bei Gunzenhausen verschwand am 1. Juli 1992 unter mysteriösen Umständen spurlos. Bis heute ist nicht klar, was passiert war. Jetzt hat die Kriminalpolizei den „Cold Case“ neu aufgerollt - und hofft auch auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Es ist ein Fall, der damals ganz Franken bewegte - und der bis heute nicht geklärt ist: Seit dem 01. Juli 1992 wird die damals 30-jährige Lieselotte Lauer, genannt „Lissy“ vermisst . Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Ansbach ermitteln seit Mai 2021 in dem sogenannten „Cold-Case-Fall“ und gehen von einem Tötungsdelikt aus, wie das Bundeskriminalamt (BKA) informiert. Denn die Umstände ihres Verschwindens vor über 30 Jahren sind äußerst mysteriös.
Kripo rollt mysteriösen „Cold Case“-Fall um Liselotte Lauer neu auf
Lieselotte Lauer beendete demnach am Mittwoch, dem 1. Juli 1992 kurz nach Mitternacht ihre Spätschicht und fuhr von ihrer Arbeitsstelle bei der Firma SEL in 91710 Gunzenhausen nach Hause in ihre Wohnung, Am Mehlacker 2 in 91729 Haundorf . „Kurz darauf hatte sie die Wohnung jedoch wieder verlassen. Sie kehrte offensichtlich erst gegen 8 Uhr wieder zurück. Gegen 10.30 Uhr wurde sie in der Innenstadt von Gunzenhausen zum letzten Mal gesehen . Danach verliert sich ihre Spur“, erklärt das BKA.
Ihr Auto, ein orangefarbener Ford Fiesta, amtliches Kennzeichen WUG-AN 438 , sei dann zwei Tage später, am 3. Juli 1992, auf einem Parkplatz am westlichen Stadtrand von Gunzenhausen aufgefunden worden. „Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass Lieselotte Lauer mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist“, heißt es. Darauf deuten laut Polizeipräsidium Mittelfranken „ Ungereimtheiten in Zeugenaussagen und letztendlich die Gesamtfallsituation“ hin. Die Kriminalpolizeiinspektion Ansbach, die Staatsanwaltschaft Ansbach und das BKA bitten die Bevölkerung daher um Mithilfe:
Kriminalpolizei bittet um Hinweise - Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt
Wer hat Hinweise, wo oder mit wem Lieselotte Lauer die Nacht beziehungsweise den Vormittag des 01. Juli 1992 verbracht hat? Kann jemand Angaben zum Ford Fiesta und/oder dessen Fundort machen? Gibt es Personen, die sachdienliche Hinweise zum Verschwinden von „Lissy“ Lauer geben? Die Kripo Ansbach nimmt diese unter 0800/7766320 oder online im Hinweisformular entgegen. Für entscheidende Hinweise, die zu einer Festnahme des Täters führen, ist laut BKA eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
Zitat von wetterfrosch im Beitrag #28Wer hat Hinweise, wo oder mit wem Lieselotte Lauer die Nacht beziehungsweise den Vormittag des 01. Juli 1992 verbracht hat?
Schon erstaunlich, wie sich jemand so bedeckt halten kann, ohne das andere Bescheid wissen.
Zitat„ Ungereimtheiten in Zeugenaussagen
Die ältere Dame im Video (Beitrag 26) - ist mir aufgefallen - spricht vom Täter in der Mehrzahl. Das ist eigentlich ungewöhnlich. Vermutet man hier mehrere Täter? Dazu würden evtl. auch die "Ungereimtheiten" passen.
Ich kann mich aber auch irren und der Frau ist die Aussage bloß so rausgerutscht?
ZitatAußerdem ergab die Untersuchung ihres Fiestas, "daß am Bodenblech größere Abschrammungen vorhanden waren, die bis auf das blanke Blech durchdringen und beim Aufsitzen des Autos auf einen Stein entstanden sein müßten. Abgerieben wurden sowohl Unterbodenschutz als auch ockerfarbener Lack in größerem Umfang".
Sie wohnte seinerzeit in einer kleinen Gemeinde und daher vermute ich, dass ihr "Mörder" aufgrund dessen, sehr wahrscheinlich kein Zufallstäter gewesen ist.
17.07.2023, 11:09 Uhr > Cold Case Lieselotte Lauer: Ermittlungen nach 31 Jahren Cold Case Lieselotte Lauer: Ermittlungen nach 31 Jahren Die Polizei ermittelt immer wieder in sogenannten Cold Cases. Einer davon ist der von Lieselotte Lauer. Die junge Frau aus dem mittelfränkischen Haundorf verschwand vor 31 Jahren spurlos.
Von Vera Held Vera Held Lieselotte "Lissy" Lauer ist 30 Jahre alt, als sie spurlos verschwindet. Die junge Frau beendet an einem Abend im Juli 1992 ihre Spätschicht in einer Firma in Gunzenhausen. Sie fährt zu ihrer Wohnung ins rund sieben Kilometer entfernte Haundorf. Aber die verlässt sie kurz darauf wieder, heißt es damals in den Zeugenaussagen. Angeblich sei sie noch einmal nach Haundorf zurückgekehrt. Das hat die Polizei aber mittlerweile widerlegt. "Wir sind in der Zusammenarbeit mit der operativen Fallanalyse zu dem Entschluss gekommen, dass Lissy an dem Tag ihres Verschwindens nicht mehr nach Hause gekommen ist", sagt Kriminalhauptkommissar Marcus Islinger von der Kriminalpolizei Ansbach.
Keine Hinweise auf einen Täter Lissy Lauer sei zu einem Treffen gefahren und von diesem nicht mehr zurückgekommen, ist die Polizei überzeugt. Lissy Lauers Auto, ein oranger Ford Fiesta, wird zwei Tage nach ihrem Verschwinden auf einem Parkplatz bei Gunzenhausen gefunden. Aber auch diese Spur führt ins Leere. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. Hinweise auf einen Täter gibt es bis heute keine.
Leichensuche mit einem Archäologiehund Im November 2021 sucht die Polizei erneut nach der Leiche von Lieselotte Lauer – mit einem Archäologiehund. Der kann Knochen auch unter der Erde riechen. Die Ermittler gehen einer Spur nach. Denn seit Jahren hält sich hartnäckig das Gerücht in der Bevölkerung, Lieselotte Lauers Leiche sei beim Bau einer Umgehungsstraße von Gunzenhausen vergraben worden, berichtet Kriminalhauptkommissar Islinger. "Wir haben beim Straßenbauamt recherchiert und haben dort Luftbildaufnahmen gefunden, die kurz zuvor gefertigt wurden. Anhand von diesen haben wir festgestellt, dass der Straßenbelag schon teilweise auf der Straße war. Somit war klar, wenn dann kann der Leichnam nur im Bankett der Straße vergraben sein", berichtet Islinger von den Ermittlungen. Mehrfach war der Hund im Einsatz – ohne Erfolg.
Ermittler: "Wir wollen Gewissheit für die Familie" Aktuell gibt es allein in Mittelfranken 63 sogenannte Cold Cases. Die Ermittlungen in diesen Fällen sind schwer. Im Fall Lissy Lauer hat die Polizei noch einmal alle Akten durchgelesen. Außerdem wurden Zeugen von damals erneut befragt. "Man hört immer wieder von den Zeugen: Sie könnten sich nicht mehr daran erinnern. Oder: 'Wenn wir die Frage vor 30 Jahren gestellt bekommen hätten, hätte man dazu vielleicht was sagen können'", so Islinger. Trotzdem suchen die Beamten immer weiter nach Opfern und Tätern. "Wir wollen Gewissheit für die Familie. Und wollen einfach, dass der Fall geklärt wird", erklärt der Kriminalhauptkommissar.
10.000 Euro Belohnung Mord verjährt nicht, sagt Islinger. Im Gegensatz zu fahrlässiger Tötung. Wäre Lissy Lauer bei einem Unfall ums Leben gekommen, wäre die Tat mittlerweile verjährt, erklärt der Kriminalhauptkommissar. Solange es aber keinen Täter gebe, werde die Akte nicht geschlossen.
Wer Angaben zum Fall Lieselotte Lauer machen kann, soll sich beim Kriminaldauerdienst unter 0911 / 211 2333 oder bei einer Polizeidienststelle melden. Für entscheidende Hinweise, die zu einer Festnahme des Täters führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt, steht im Fahndungsaufruf des Bundeskriminalamtes.
Der Täter könnte seinerzeit durchaus seinen Ankerpunkt in dieser Region gehabt haben.
1992 - kein Internet und Mobiltelefon - persönliche Kommunikationen entstanden sehr oft spontan in Lokalitäten oder durch private Kontaktanzeigen in den regionalen Tageszeitungen.
Schade, dass Bekannte und Freunde von Frau Lauer, keine Aussagen zu ihrem Verschwinden beitragen können.
Lieselotte Lauer: "An so einen Fall erinnert man sich"
VonIsabel-Marie Köppel
17.11.2021, 05:56 Uhr
Mehrfach berichtete der Altmühl-Bote 1992 und 1993 über das Verschwinden von Lieselotte Lauer – hier zu sehen ein Artikel vom Montag, 30. November 1992.