POL-WI: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Wiesbaden und der Wiesbadener Kriminalpolizei 22.05.2017 – 15:08 Wiesbaden (ots) - Tatverdächtiger Taxifahrer in Untersuchungshaft, Wiesbaden, 19.05.2017
(He)In einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vergewaltigung zum Nachteil einer Discobesucherin am 06.05.2017 konnte nach Erlass eines entsprechenden Haftbefehls am vergangenen Donnerstag ein Tatverdächtiger festgenommen werden.
Es handelt sich um einen 51-jährigen deutschen Staatsangehörigen. Am Freitag wurde der Mann einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete die Untersuchungshaft an. Weitere Angaben zu den Hintergründen können aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht gemacht werden.
Nachrichten Wiesbaden 22.05.2017 Festnahme im Fall der "Taxi-Vergewaltigung" in Wiesbaden: 51 Jahre alter Fahrer in U-Haft
Von Wolfgang Degen WIESBADEN - Ein 51-jähriger Taxifahrer steht unter Verdacht, in der Nacht zum 6. Mai eine US-Soldatin vergewaltigt zu haben. Der Deutsche mit marokkanischen Wurzeln sitzt in Untersuchungshaft. Als Haftgrund gilt Wiederholungsgefahr - der Mann steht nach einer früheren Verurteilung noch unter Bewährung.
Seit November 2015 war eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten rechtskräftig, geahndet wurde eine sexuelle Nötigung. In erster Instanz vor dem Amtsgericht war der Mann noch freigesprochen worden. Bei dem Vorfall aus dem Jahr 2013 war der Mann am 11. Oktober nachts in der Fritz-Kalle-Straße als Taxifahrer übergriffig geworden.
In der Nacht zum 6. Mai soll der Taxifahrer die junge Frau nach deren Angaben erst sexuell belästigt und schließlich im Bereich Erbenheim vergewaltigt haben. Dabei soll er ausgenutzt haben, dass die Frau betrunken war. Sie hatte den Abend in der Diskothek „Europalace“ verbracht und sich gegen 1.30 Uhr auf die Suche nach einem Taxi gemacht. Die Taxen warten unmittelbar an der Diskothek auf Kundschaft.
Nach den Schilderungen der Frau seien mit ihr noch zwei weitere, ihr unbekannte, Fahrgäste in das Taxis eingestiegen. Diese Fahrgäste seien dann unterwegs aber wieder ausgestiegen. Allein mit dem Taxifahrer soll dieser zunächst anzügliche Bemerkungen gemacht und dann gegrapscht haben. Bei Erbenheim sei der Fahrer schließlich in ein unbeleuchtetes Gelände gefahren und dort sei es dann zur Vergewaltigung gekommen sein. Nach der Tat habe der Fahrer die Frau an der Lucius D. Clay Kaserne in Erbenheim, dem Fahrziel, abgesetzt.
Das Opfer hatte nur vage Beschreibungen liefern können, aber ein Hinweis lenkte die Ermittlungen der Polizei auf die Person des 51-Jährigen. Der Verdächtige habe ein Taxi in Form eines Van gefahren. Später wurde dann präzisiert - bei dem Taxi soll es sich um einen Wagen der Mercedes B-Klasse gehandelt haben.
Dem jetzt unter Verdacht stehenden Fahrer blieben die Ermittlungen offenbar nicht verborgen, weil alle in Frage kommenden Fahrzeuge und Fahrer überprüft wurden. Es ließ sich zudem auch ein Zeitfenster rekonstruieren, mit der Ankunft der US-Soldation in der Kaserne. Der Fahrer muss das Gefühl gehabt haben, dass es nur noch eine Frage der Zeit wäre, bis man auf ihn kommen würde. Er wählte den Gang zu einem Rechtsanwalt, der sich bei der Polizei meldete und erklärte, dass einer seiner Mandanten der gesuchte Fahrer aus jener Nacht vom „Europalace“ wäre. Der Vorfall sei aber nicht so gewesen, wie von der Frau geschildert.