Drama in Frechen Mann (51) wollte Nachbarin (31) helfen – im Hausflur getötet 13.05.17, 10:19 Uhr
Frechen - Ein heftiger Streit ist am Freitagabend in Frechen eskaliert: Dabei wurde ein 51-jähriger Mann getötet.
Ein Tatverdächtiger (34) wurde noch in der Nacht festgenommen. Die Polizei Köln hat die Ermittlungen aufgenommen.
Der 34-Jährige war gegen 21.20 Uhr vor der Wohnung seiner Ex-Freundin (31) in der Burgstraße erschienen und hatte dort randaliert. Alarmierte Polizeibeamte erteilten ihm einen Platzverweis – der Mann machte sich erstmal aus dem Staub.
Etwa eine Stunde später erschien der 34-Jährige jedoch erneut vor der Wohnung und wollte hereingelassen werden. Als die 31-Jährige vom Balkon aus um Hilfe schrie, kam ein Nachbar aus der darunterliegenden Etage die Treppe hochgelaufen.
Streit im Hausflur
Im Hausflur kam es zu einer körperliche Auseinandersetzung zwischen den Männern. Dabei erlitt der 51-Jährige massive Kopfverletzungen, denen er noch vor Ort erlag.
Der Täter flüchtete zunächst zu Fuß in unbekannte Richtung, wurde jedoch gegen 1.15 Uhr beim Verlassen einer Straßenbahn in Frechen festgenommen.
Der Festgenommene soll wegen Totschlags dem Haftrichter vorgeführt werden.
Es ist wirklich unglaublich! Am besten man macht seine Schotten dicht und ruft die Polizei. Seine Hilfsbereitschaft hat der Mann nun mit seinem Leben bezahlt. Wenn der Täter randaliert hat, hätte die Polizei ihn doch auch gleich mit aufs Revier nehmen können und es gäbe vielleicht einen Toten weniger.
Die können nicht so einfach jemand mitnehmen. Ausser zu randalieren hat er nichts gemacht.
Hätte er die Frau geschlagen oder sonstiges, hätten sie ihn wahrscheinlich mitnehmen dürfen.
Mir persönlich ist ein Fall bekannt, wo ein Exmann massiv an der Wohnungstür seiner Ex-Frau randaliert hat. Die Frau dachte, das er jeden Moment die Tür einschlägt oder tritt.
Daraufhin rief sie die Polizei an. Schilderte den Sachverhalt und bekam zur Antwort, das die Polizei da nichts machen könnte.
Erst dann, wenn sie persönlich angegriffen würde.
Super...... das hätte die Frau aber auch ihr Leben kosten können.
Unsere Gesetze kann man leider oft vergessen.
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle
Zitat von ChristineDie können nicht so einfach jemand mitnehmen. Ausser zu randalieren hat er nichts gemacht.
Ich habs mir schon gedacht. Nur, wenn ich sowas lese - vieles könnte verhindert werden, wenn anders eingegriffen würde. Im Grunde hat er nicht nur die Frau sondern auch andere Bewohner des Hauses mit seiner Randaliererei in Angst und Schrecken versetzt. Ein Platzverweis ist doch läppisch, wenn derjenige sich nicht daran hält und nach 1 Stunde wieder auf der Matte steht.
Frechen - Der weiße Häuserblock in Frechen zählt seit Jahren zu den sozialen Brennpunkten.
Freitagabend musste hier die Kölner Mordkommission anrücken. Todesopfer war ein 51 Jahre alter Nachbar, der eigentlich nur schlichten und helfen wollte (EXPRESS berichtete).
Jetzt gibt es neue Details in der blutigen Tragödie.
Notruf gegen 21.20 Uhr
Angefangen hatte der Einsatz mit einem Notruf gegen 21.20 Uhr. Ein 34-Jähriger war in der Wohnung seiner 31 Jahre alten Ex-Freundin erschienen. Es gab einen verbalen Streit, der eskalierte.
Die Beamten griffen ein und erteilten dem 34-Jährigen einen Platzverweis. Zunächst schien der Einsatz erledigt. Die Frau konnte beruhigt werden, der Mann verließ das Haus, die Beamten fuhren zur Wache.
Doch gegen 23 Uhr kam der 34-Jährige zurück. Er soll im Treppenhaus gebrüllt, mehrfach in einer der oberen Etagen gegen die Wohnungstür seiner Ex-Freundin getreten haben.
Nachbar wollte Randalierer beruhigen
Die 31-Jährige wusste sich nicht mehr anders zu helfen, als vom Balkon aus laut um Hilfe zu rufen. Derweil wurde erneut die Polizei gerufen.
Die Hilfeschreie hörte ein 51 Jahre alter Nachbar, der ins Treppenhaus lief und den 34-Jährigen beruhigen wollte.
Dabei kam es zum Handgemenge zwischen dem Nachbarn und dem Randalierer. Mit einem „stumpfen Gegenstand“, so hieß es in Polizeikreisen, soll der 34-Jährige dann auf den 51-Jährigen eingeschlagen haben.
Helfer (†51) fiel die Treppe herunter
Der Nachbar verlor im Kampf das Gleichgewicht, fiel die Treppe herunter und soll dann mit dem Schädel hart auf den Boden aufgeschlagen sein.
Nach wenigen Minuten waren die Polizei und der Notarzt an der Einsatzstelle. Die Rettungskräfte konnten nur noch seinen Tod feststellen.
Vom Täter fehlte da jede Spur. Zwischenzeitlich hatten sich zahlreiche Anwohner in und vor dem Wohnkomplex versammelt.
Pflegebedürftige Ehefrau des Opfers
Tragisch: Besondere Hilfe brauchte die Ehefrau des Opfers. Sie soll pflegebedürftig sein, war auf die Hilfe ihres Mannes angewiesen.
Die Polizei sperrte den Tatort ab, fahndete nach dem Flüchtigen. Noch während die Mordkommission in der Nacht Spuren im Treppenhaus sicherte, hatten Ermittler den Gesuchten bereits im Visier.
Festnahme an der Haltestelle
Um 1.15 Uhr stieg der 34-Jährige in Frechen an einer Haltestelle aus der Straßenbahn. Die Beamten griffen zu, legten ihm Handschellen an, bevor er sich wehren konnte und brachten ihn zur Wache. Der zuständige Richter erließ Haftbefehl. Seit Samstag sitzt der 34-Jährige in Untersuchungshaft.
Mann (35) gesteht Bluttat nach Streit mit seiner Ex
Kölner Express
Donnerstag, 02.11.2017, 13:48
Geständnis im Totschlag-Prozess zum brutalen Tod des Frecheners Hans-Josef K. (†51) . Der wegen Totschlags angeklagte Ahmet D. (35) hat zugegeben, den Tod von K. verursacht zu haben.
Von Adnan Akyüz
Sein Anwalt Ingo Lindemann verlaß beim Prozessauftakt vor dem Kölner Landgericht eine entsprechende Erklärung seines Mandanten. „Er trägt schwer an seiner Schuld und stellt sich dieser“, erklärte der Anwalt. Eine ausführliche Aussage soll noch im Laufe der Verhandlung folgen. Gesicht vollständig zertrümmert
Laut Anklage hatte Ahmet D. am 12. Mai nach einem Streit mit seiner Ex-Freundin Nadine K. (Name geändert) den zur Hilfe eilenden Nachbarn brutal zusammengeschlagen, so dass er seinen Verletzungen noch im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses in der Burgstraße erlag. Das Opfer hatte zuvor die Hilferufe vom Balkon gehört. Durch mehrere Schläge soll D. dem Mann das gesamte Gesicht zertrümmert haben. Auch soll er noch wie von Sinnen weiter zugeschlagen haben, als das Opfer wehrlos auf dem Boden lag.
Der 51-Jährige war daraufhin durch verschlucken einer großen Menge Blut und durch die Blockierung seiner Atemwege, in denen sich seine zertrümmerte Zahnprothese festgesetzt hatte, erstickt.
An der Bahn-Haltestelle festgenommen
„Wir waren schon öfter wegen häuslicher Gewalt in diese Wohnung gerufen worden. Wir erteilten dem Mann einen Platzverweis, weil sonst nichts vorgefallen war. Eine Stunde später erhielten wir einen Notruf mit dem Hinweis verletzte Person im Hausflur”, sagte eine Polizistin (41) aus, die am Tatort im Einsatz war.
„Der Mann war nach der Tat mit der Bahn nach Köln gefahren. Seiner Ex-Freundin schrieb er per Whatsapp eine Nachricht, dass er in Kürze zurück in Frechen sein werde. An der Haltestelle konnten wir ihn dann festnehmen.”
Witwe fordert Schmerzensgeld
Die Witwe des Opfers nimmt als Nebenklägern am Prozess teil. Sie beantragte ein Schmerzensgeld, da sie als Rollstuhlfahrerin auf die Hilfe ihres verstorbenen Ehemanns angewiesen war. Ihr Anwalt forderte mindestens 25.000 Euro.
Bei einer Verurteilung wegen Totschlags drohen dem Angeklagten bis zu 15 Jahre Haft.
Mildes Urteil für Täter Frechener (†51) starb, weil er seiner Nachbarin helfen wollte 28.11.17, 10:27 Uhr
Den Nachbarn seiner Lebensgefährtin verprügelt – dabei wollte der nur helfen. Die 11. Große Strafkammer des Kölner Landgerichts sprach den Angeklagten am Montag wegen Totschlags schuldig. Das spätere Opfer Hans-Josef K. (†51) war seiner Nachbarin im Mai zur Hilfe gekommen, als der Angeklagte an ihrer Wohnung in Frechen randaliert hatte, stellte das Gericht am Montag in seinem Urteil fest. Seine Zivilcourage wurde dem Mann letztlich zum Verhängnis.
„Sie sind ausgerastet“
Ahmet D. habe mehrmals auf den Nachbarn eingeschlagen, weil dieser sich in den Beziehungsstreit einschaltete, so das Gericht. „Sie sind nicht angegriffen worden, sie sind ausgerastet“, sagte der Richter zum Angeklagten, der offenbar von einer Art Notwehr gesprochen hatte.
Laut Anklage hatte Ahmet D. den zur Hilfe eilenden Nachbarn so brutal zusammengeschlagen, dass dieser seinen Verletzungen noch im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses in der Burgstraße erlag.
Hilferufe gehört
Das Opfer hatte zuvor die Hilferufe vom Balkon gehört. Durch mehrere Schläge soll D. dem Mann das gesamte Gesicht zertrümmert haben. Der 51-Jährige war daraufhin durch das Verschlucken einer großen Menge Blut und durch die Blockierung seiner Atemwege, in denen sich seine zertrümmerte Zahnprothese festgesetzt hatte, erstickt.
„Mein Mandant trägt schwer an seiner Schuld und stellt sich dieser“, hatte Verteidiger Ingo Lindemann beim Prozessauftakt erklärt.
Mit den sechs Jahren Haft sprach der Richter ein vergleichsweise mildes Urteil. Dem Angeklagten hatten 15 Jahre Knast gedroht. Ahmet D. (35) soll laut Urteil auch 25.000 Euro Schmerzensgeld an die Witwe des Opfers zahlen.