30 Jahre nach brutalem Mord an Deutscher: Zwei Männer in Haft
Loughguile (Nordirland) - Vor 30 Jahren war die Leiche der deutschen Backpackerin Inga Maria Hauser in einem Wald in Nordirland gefunden worden. Die junge Frau war zuvor einem äußerst brutalen Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen.
Nach all den Jahren konnte die Polizei im nordirischen Loughguile im Bezirk County Antrim am frühen Montagmorgen zwei Männer verhaften, die unter Verdacht stehen, mit dem Tod der Deutschen zu tun zu haben. Dies berichtet BBC.
Bei den beiden Männern soll es sich demnach um einen 58-Jährigen sowie einen 61-Jährigen handeln.
Der Fahndungserfolg basiert offenbar zumindest teilweise auf einem erneuten Aufruf der Beamten, die zum traurigen Jahrestag des Mordes einmal mehr nach Zeugen gesucht hatten. Zudem gelang es der Polizei am 1. Mai dieses Jahres, neue Beweise nach DNA-Tests zu Tage zu fördern.
Bei Massenscreenings über mehrere Jahre war die DNA von mehr als 2000 Männern überprüft worden - nun konnten offenbar Treffer verbucht werden.
Das Opfer, das als Backpackerin die Reise aus dem Münchner-Stadtteil Haidhausen angetreten hatte, starb nach Angaben der Polizei durch einen "brutalen und rücksichtslosen Angriff". Sie wurde vergewaltigt und im Anschluss getötet. Ihr Genick war gebrochen.
Hauser war am 6. April des Jahres 1988 im Alter von 18 Jahren in Nordirland verschwunden. Sie hatte zuvor mit einer Fähre aus Schottland übergesetzt. Ihre Leiche wurde zwei Wochen später im Ballypatrick Forest in der Nähe von Ballycastle entdeckt. Erste Ermittlungen blieben jedoch ohne Ergebnis, zuletzt war allerdings Bewegung in den Fall gekommen. Bereits im letzten Jahr hatten die Ermittler der Familie neue Hoffnung auf Gerechtigkeit gemacht.
Mordfall Inga: Beide Verdächtige nach Festnahme wieder frei
Kaum sind die Verdächtigen gefasst, sind sie schon wieder frei. Der 61-jährige Tatverdächtige sei gegen Kaution freigelassen worden, hieß es am Dienstag. Am Abend wurde auch der 58-Jährige entlassen.
Update vom 23.5. 2018: Wie die Polizei in Nordirland via Twitter bekannt gab, ist der 58-Jährige Verdächtige mittlerweile auch aus der Untersuchungshaft entlassen worden.
Ballycastle - Ansonsten hält sich die Polizei in Nordirland derzeit bedeckt. Die Gymnasiastin Inga Maria Hauser aus Haidhausen war wie berichtet am 6. April 1988 nahe Ballycastle in Nordirland vergewaltigt und ermordet worden. Am 20. April 1988 hatte ein Schäfer die Leiche der 18-Jährigen in einem Waldstück entdeckt. Die Polizei konnte am Tatort DNA-Spuren sichern, doch der oder die Mörder wurden 30 Jahre lang nicht gefasst, obwohl bei einem Massengentest die DNA von mehr als 2000 Männern überprüft worden war.
Am 1. Mai dieses Jahres kam wieder Bewegung in den Fall. Die Polizei in Nordirland teilte mit, die Ergebnisse einer neuen DNA-Auswertung mit neuen Methoden lägen vor. „Wir glauben, dass wir sehr nahe an einem Strafverfahren gegen Inga Marias Killer dran sind“, sagte Chefermittler Raymond Murray. Die Polizei startete einen neuen Zeugenaufruf mithilfe eines Briefs, in dem Ingas Schwester Friederike um Hinweise bat, „sonst wird die Seele meiner Schwester nie Ruhe finden“.
30 Anrufe erhielten die Fahnder. Die Ermittler teilten mit, dass vermutlich mehrere Personen am Mord oder an der Verschleierung der Tat beteiligt seien. Am Pfingstmontag schlugen die Fahnder zu und verhafteten zwei 58 und 61 Jahre alte Verdächtige in Loughguile, einer Ortschaft etwa 18 Kilometer vom Fundort entfernt. Beide Männer wurden verhört. Mittlerweile ist der 61-Jährige auf Kaution entlassen worden. Warum, sagte die Polizei von Nordirland nicht. Der 58-Jährige sitzt weiter in Haft.
Die Familie der ermordeten Rucksacktouristin Inga-Maria Hauser bedankte sich bei denjenigen, die anlässlich ihres 31. Todesjahres an einer Zeremonie teilgenommen hatten.
Eine Gruppe von Menschen aus ganz Nordirland versammelte sich an einem einsamen Ort im Ballypatrick Forest, wo die Überreste des 18-jährigen deutschen Touristen vor mehr als drei Jahrzehnten entdeckt wurden.
Frau Hauser aus München wurde vermisst, nachdem sie am 6. April 1988 auf einer Fähre aus Stranraer in Schottland in Larne angekommen war.
Ihre Leiche wurde zwei Wochen später gefunden. Es wird angenommen, dass sie ermordet wurde und ihre Leiche Stunden nach ihrer Ankunft in Nordirland abgeladen wurde.
Eine Kampagne, um ihren Mörder vor Gericht zu stellen, hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und es wurde versucht, der Familie Hauser zu demonstrieren, dass der vielgeliebte und talentierte Teenager von der Gemeinde, die vor ihrem blutigen Mord vor 31 Jahren so entsetzt war, nicht vergessen wurde.
Nach der Zeremonie am Samstag sagte Frau Hausers einzige Schwester, Fredericke,: "Was für ein wunderbares Geschenk an Inga-Maria. Vielen Dank, dass Sie ihre Gedenkstätte besucht haben. Dieser Tag macht mich jedes Jahr traurig, sogar jeden 29. März, den Tag, an dem sie gegangen ist. "
SDLP MLA John Dallat, der an der Spitze der Bemühungen um die Aufdeckung der Wahrheit über den Mord stand, sagte, dass die Menschen hier niemals die Suche nach Gerechtigkeit aufgeben werden.
Die Iren haben sogar einen Gedenkstein für Inga Maria Hauser aufgestellt. Zu sehen ist er im Link.
07.04.18 Inga Maria Hauser: Denkmal für ermordete Backpacker enthüllt
Im Wald von Co Antrim wurde ein MEMORIAL enthüllt, in dem vor 30 Jahren die Leiche eines ermordeten deutschen Rucksacktouristen gefunden wurde.
Die Münchnerin Inga Maria Hauser wurde zuletzt in Larne beim Aussteigen von einer Fähre gesehen. Die Leiche des 18-Jährigen wurde zwei Wochen später - am 20. April 1988 - in einem abgelegenen Teil des Ballypatrick-Waldes am Stadtrand von Ballycastle entdeckt.
Ein Gedenkstein wurde gestern im Wald während eines Ereignisses enthüllt, um sich an den Teenager zu erinnern.
Niemand wurde jemals wegen Mordes an Frau Hauser verurteilt.
Die Polizei führt eine zweiwöchige Sensibilisierungskampagne durch, um die endgültigen Beweise zu sammeln.
PSNI Detective Chief Superintendent Raymond Murray hat die Verantwortlichen gewarnt, dass er nur ein paar Beweisstücke benötigt, um sie vor Gericht zu stellen.
Kurz nach dem Mord wurde ein Mann in einem ländlichen Gebiet östlich von Ballymoney, Co Antrim, mit Kratzern im Gesicht gesehen, was in der Gemeinde, in die er verwickelt war, Besorgnis auslöste.
Detektive sind nach Schottland gereist, um die letzten Sätze von Frau Hauser zusammenzusetzen.
Die Ermittler glauben, dass die Gemeinden in Schottland möglicherweise wichtige Informationen über die Bewegungen von Frau Hauser während ihres zweitägigen Besuchs vor ihrer Einschiffung auf die Fähre von Stranraer nach Larne haben.
Ein Team von Detectives verteilte gestern Flugblätter an die Passagiere an Bord und sprach mit den Wartenden in den Terminals in Belfast und Cairnryan.