Sorgerechtsstreit als Auslöser Prozess um filmreife Schießerei in München Es waren Szenen wie aus einem Fernsehkrimi: In der Münchner Maxvorstadt kam es vergangenen April zu einer Schießerei, erst nach drei Stunden konnte die Polizei den Täter überwältigen. Ab Donnerstag steht er nun wegen versuchten Mordes vor Gericht.
Von: Birgit Grundner Stand: 16.03.2017 Auslöser für die Tat war damals wohl eine schon länger schwelende Auseinandersetzung zwischen dem 41-jährigen gebürtigen Iraker, seiner Frau und deren neuem Freund.
Die Eheleute stritten um das Sorgerecht für die beiden Kinder, am 19. April 2016 hatte die Mutter dann einen Termin mit einer Gutachterin. Währenddessen eskalierte die Lage vor dem Haus offenbar: Der Ehemann soll ohne Vorwarnung fünfmal auf den neuen Freund geschossen und ihn lebensgefährlich verletzt haben. Dann soll er sich auf ihn gekniet und die - zum Glück nicht mehr geladene - Waffe an der Stirn erneut abgedrückt haben. Sein Opfer konnte fliehen, doch der Schütze hat laut Staatsanwaltschaft nachgeladen und die Verfolgung aufgenommen, obwohl er zu dem Zeitpunkt selbst bereits von der Polizei angeschossen worden war. Schließlich drohte er sich umzubringen. Spezialeinsatzkräfte konnten ihn überwältigen.
Für den Prozess sind acht Tage angesetzt, ein Urteil soll es erst im Juni geben.
Mann schoss auf Nebenbuhler Maxvorstadt-Schießerei: Neuneinhalb Jahre Haft! AZ , 16.05.2017 - 12:00 Uhr
Mitte April des letzten Jahres schoss ein 40-jähriger Mann auf den neuen Freund seiner Ehefrau und verletzte ihn.
Am Dienstag fiel das Urteil in München: Hassan A. muss für neun Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.
Maxvorstadt - Der Mann, der am 19. April 2016 auf seinen Nebenbuhler schoss, muss für neuneinhalb Jahre wegen versuchten Totschlags ins Gefängnis. Das berichtet Ann-Kathrin Gerke, Gerichtsreporterin der BILD, via Twitter.
Ann-Kathrin Gerke @AKGerke #Prozess um #Schießerei in der Maxvorstadt: Schütze Hassan A. (41) muss 9 Jahre und 6 Monate in Haft wegen versuchten Totschlags.
10:05 - 16. Mai 2017
So lief die Schießerei ab Der Vorfall ereignete sich damals in der Zentnerstraße. Auslöser für die Schießerei war ein Sorgerechtsstreit zwischen drei Personen. Beteiligt waren ein 40-jähriger Iraker, seine 24 Jahre alte Ehefrau aus Syrien, die mittlerweile getrennt von ihm lebte sowie ein ebenfalls 24-jähriger Syrer, der ihr neuer Lebensgefährte ist. Sowohl der 40-Jährige als auch das Paar hatten wegen eines Sorgerechtstreits jeweils Termine bei einer Gutachterin – in der Maxvorstadt trafen sie sich dann zufällig.
Nach einem Streitgespräch eskalierte die Situation: Hassan A. zog eine Waffe und schoss auf den neuen Freund seiner Ehefrau. Schon zuvor alarmierte die 24-Jährige die Polizei, da sie sich stark bedrohlt fühlte. Die Beamten versuchten den Streit zu schlichten, doch plötzlich zog der Iraker eine Pistole und schoss auf den anderen Mann – daraufhin eröffnete auch die Polizei das Feuer, um den Schützen zu stoppen.
Wie die Polizei damals auf der Pressekonferenz erklärte, seien fünfzehn Schüsse durch die beiden anwesenden Beamten abgegeben worden. Eine Kugel der Polizei traf Hassan A. am Oberschenkel, woraufhin er verletzt zusammenbrach. Später konnte die Polizei den Verletzten überwältigen und festnehmen. Ein Querschläger oder ein direkter Schuss aus einer Dienstwaffe trafen den 24-jährigen Syrer – mit schweren Verletzungen an Arm und Oberkörper kam er ins Krankenhaus, wurde ins künstliche Koma versetzt.