Vertuschung von Bluttat? Feuerwehr findet tote Frau Aktualisiert: 07.02.17 09:31
Bregenz - Die Feuerwehr wurde am Montag zu einem Brand in einem Bregenzer Wohnhaus gerufen, wo sie eine schwer verletzte Frau mit Stichverletzungen fand. Der Fall wirft Fragen auf.
Bei Löscharbeiten in Bregenz haben Feuerwehrleute eine schwer verletzte 65 Jahre alte Frau entdeckt. Sie habe zahlreiche Stichverletzungen aufgewiesen und sei am Montag noch an Ort und Stelle gestorben, teilte die Polizei am Abend mit. Wenig später sei ein verdächtiger 34-Jähriger festgenommen worden.
Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte waren zu einem Brand in einem Wohnhaus gerufen worden. Praktisch zeitgleich ging auch ein Notruf in der Landesleitzentrale der Polizei ein. In dem Telefonat wurde mitgeteilt, dass sich in dem Haus eine verletzte Frau befinde.
Der genaue Ablauf sowie Motiv und Hintergründe seien noch völlig unklar. Die Ermittler gingen jedoch davon aus, dass das Feuer im Wohnhaus zur Vertuschung der Bluttat gelegt worden sein könnte.
65-Jährige in Bregenz: Opfer und Täter aus Drogenmilieu JUTTA BERGER 7. Februar 2017, 16:00
Das Gewaltverbrechen, dem am Montag eine 65-jährige Bregenzerin zum Opfer fiel, ist aufgeklärt. Ein 34-Jähriger wurde verhaftet Bregenz – Jene Frau, die am Montag am späten Nachmittag in ihrer Wohnung mit schweren Stichverletzungen aufgefunden wurde, war, wie ihr mutmaßlicher Mörder, polizeibekannt.
Die 65-Jährige war als Drogenabhängige und Dealerin "im kleineren Rahmen" aktenkundig, sagte Chefermittler Norbert Schwendinger am Dienstagnachmittag bei einer Pressekonferenz der Polizei.
Bereits eine Stunde nach dem Auffinden der Frau, die am Tatort ihren schweren Verletzungen erlag, wurde wenige Straßen entfernt der Tatverdächtige in seiner Wohnung festgenommen.
Hinweise aus dem Umfeld des Opfers hätten zum 34-jährigen Österreicher geführt. Der Mann, der keiner Beschäftigung nachgeht, ist der Polizei wegen Gewalt-, Einbruchs- und Suchtgiftdelikten bekannt.
Wie das Opfer sei er kokainabhängig. Der Tatverdächtige ist laut Polizei teilgeständig.
Er gab zu, bei der Frau am Montagmorgen Kokain gekauft zu haben. Am Nachmittag wollte er Nachschub holen, es sei zu einem Streit gekommen.
Gegen die Handgreiflichkeiten der Frau habe er sich mit seinem Klappmesser gewehrt.
Weitere Ermittlungen zum Tathergang und -hintergrund sind noch im Gange. (Jutta Berger, 7.2.2017) -
Frau in Bregenz erstochen Feuer-Mord liegt missglückter Drogendeal zugrunde
Der Kriminalfall in Bregenz von Montagabend wird immer dramatischer: Nachdem in einem brennenden Haus eine erstochene Frau gefunden und ein Tatverdächtiger festgenommen wurde, kommt eine weitere Wendung hinzu. Zur Bluttat soll es nach einem missglückten Drogendeal gekommen sein, der Tatverdächtige habe beim Opfer Drogen kaufen wollen.
Kurz vor 17 Uhr wurde am Montag die Feuerwehr zu einem Brand in der Arlbergstraße gerufen. Während der Löscharbeiten entdeckten die Einsatzkräfte eine 65-jährige Schwerverletzte, die zahlreiche Stichwunden aufwies. Trotz schneller medizinischer Betreuung starb die Frau noch vor Ort. Zwei Stunden später wurde ein 34-jähriger Tatverdächtiger in Bregenz festgenommen - es besteht der Verdacht, dass er die Frau erstochen und das Feuer gelegt hat, um Spuren zu verwischen.
Der polizeibekannte Verdächtige ist laut Polizei geständig. Er gab an, dass ein Suchtgift-Deal mit dem ebenfalls polizeibekannten Opfer aus dem Ruder gelaufen sei. Am Montagmorgen habe er Drogen bei der 65-Jährigen gekauft, die er tagsüber konsumierte. Am späten nachmittag kam er wegen Drogennachschub zur Adresse zurück. Bei einem handgreiflichen Streit habe er dann ein Klappmesser gezückt und zugestochen. Der Verdächtige soll von "Notwehr" gesprochen haben. Das Feuer will er nicht gelegt haben.
Hintergründe des Frauenmordes in Bregenz inzwischen großteils geklärt.
BREGENZ. Mit zahlreichen Messerstichen fügte der 34-jährige Mann einer 65-jährigen Bregenzerin am vergangenen Montagabend in ihrer Wohnung in der Arlbergstraße so schwere Verletzungen zu, dass sie noch am Tatort verstarb (die VN berichteten).
Danach flüchtete der mutmaßliche Täter, laut Polizei ein Österreicher mit Migrationshintergrund, in seine nahegelegene Wohnung. Dort klickten schon kurz darauf die Handschellen. „Sofortige Ermittlungsmaßnahmen“ der Polizei hatten zu seiner umgehenden Ausforschung geführt, informierte am Dienstag Michael Beyrer, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts.
Es herrschten zwischen den beiden Unstimmigkeiten im Rahmen eines Suchtgiftmittelkaufs. MICHAEL BEYRER
Großteils geständig Erst die Einvernahme des großteils geständigen Verdächtigen fügte dann schließlich das Puzzle zusammen, aus dem die Ermittler ein Bild über Motiv und Hintergrund der Tat gewinnen konnten. Beyrer formulierte es so: „Es herrschten zwischen den beiden Unstimmigkeiten im Rahmen eines Suchtgiftmittelkaufs.“ Also ein Verbrechen im Drogenmilieu.
In der Tat war das 65-jährige weibliche Opfer bei der Polizei bereits amtsbekannt als Drogendealerin „in kleinerem Umfang“ und selbst süchtig. Auch der 34-jährige mutmaßliche Täter war den Fahndern kein Unbekannter und ebenfalls Konsument. Es ging dabei hauptsächlich um Kokain, sagte Chefermittler Norbert Schwendinger.
So gestand der Tatverdächtige, seinem späteren Opfer bereits am Montagmorgen einen Besuch abgestattet zu haben. Er erwarb bei der Frau Drogen und konsumierte sie tagsüber. Am späten Nachmittag benötigte er dann weiteren Nachschub. Er begab sich erneut zur 65-Jährigen, doch diesmal kam es zu keinem Deal, sondern zu einer tödlichen Auseinandersetzung.
„Nur gewehrt“ Zunächst entflammte ein Streit zwischen den beiden, der schließlich eskalieren sollte. Der 34-Jährige griff zu einem Klappmesser und stach damit mehrmals auf die Frau ein. Er behauptete bei der Einvernahme, dass er von seinem Opfer angegriffen worden sei und sich eigentlich nur gewehrt habe. Jedenfalls scheint klar zu sein, dass er die Tat im Drogenrausch beging. Auch bei seiner Einvernahme am Tag danach war er laut Schwendinger sogar noch spürbar beeinträchtigt.
Keine Erklärung für Brand
Wie berichtet, hatte der Mann nach der Tat in der Wohnung einen Kleinbrand gelegt. Doch warum er das tat, dafür habe er bei seiner Einvernahme laut Schwendinger keine Erklärung gehabt. Der Brand war von einem Hausbewohner bemerkt, mit einem Feuerlöscher bekämpft und anschließend von der Feuerwehr gelöscht worden.
Die Einvernahme des mutmaßlichen Täters ist noch im Gange. Die Obduktion des Opfers findet am heutigen Mittwoch in Innsbruck statt. Über die Untersuchungshaft werden nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Ermittlungen die Staatsanwaltschaft Feldkirch und das Landesgericht entscheiden.
Obduktionsergebnis liegt vor Feuer-Mord: Opfer erwürgt und dann mit Messer traktiert
Der missglückte Drogendeal in Bregenz, bei dem eine 65-jährige Dealerin starb, bringt grausige Details zu Tage: Das Opfer starb durch mehrere Messerstiche und wurde vom Täter gewürgt, bevor er ein Feuer legte.
Nachdem in einem brennenden Haus eine Frauenleiche voller Messerstiche gefunden und ein Tatverdächtiger festgenommen wurde, gestand der Mann, dass es wegen eines missglückten Drogendeals zu einem Streit gekommen war. Eine Obduktion der Leiche hatte nun schauriges ergeben: Die Frau war zunächst erwürgt worden, danach stach der Täter mehrmals mit einem Messer auf ihre Leiche an.
Kurz vor 17 Uhr war am Montag die Feuerwehr zu einem Brand in der Arlbergstraße gerufen worden. Während der Löscharbeiten entdeckten die Einsatzkräfte eine 65-jährige Schwerverletzte, die zahlreiche Stichwunden aufwies. Zwei Stunden später wurde ein 34-jähriger Tatverdächtiger in Bregenz festgenommen - es besteht der Verdacht, dass er das Feuer gelegt hat, um Spuren zu verwischen.
Verdächtiger geständig Der polizeibekannte Verdächtige ist laut Polizei geständig. Er gab an, dass ein Suchtgift-Deal mit dem ebenfalls polizeibekannten Opfer aus dem Ruder gelaufen sei. Am Montagmorgen habe er Drogen bei der 65-Jährigen gekauft, die er tagsüber konsumierte. Am späten Nachmittag kam er wegen Drogennachschub zur Adresse zurück. Es kam zu einem Streit, der Verdächtige soll von "Notwehr" gesprochen haben. Das Feuer will er nicht gelegt haben.
Dealerin erstochen: Schuldspruch wegen Mordes, Freispruch von versuchter Brandstiftung 32 KOMMENTARE 11.10.2017 18:30 (Akt. 11.10.2017 18:30)
Es war keine leichte Entscheidung und die Fragen waren juristisch kompliziert. Nach zwei Stunden waren die Geschworenen dennoch so weit. Sie befanden den 35-Jährigen einstimmig des Mordes für schuldig.
Als Strafe wurden 18 Jahre ausgemessen, plus offenen alten Bewährungsstrafen kommt der Mann allerdings auf 20 Jahre und neun Monate.
Täter ist zurechnungsfähig, Geschworenen beraten
Mordprozess am Landesgericht
Den Hinterbliebenen schuldet er Beerdigungskosten und Trauerschmerzengeld in der Höhe von über 3000 Euro. Eine Summe, die er allerdings nie bezahlen wird können. Dass der Mann den Brand in der Wohnung des Opfers gelegt hat, steht für die Geschworenen nicht fest, hier erging ein Freispruch. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Mann soll seine 65-jährige Drogendealerin mit 85 Messerstichen getötet haben.
Haller: Angeklagter voll zurechnungsfähig Zum Abschluss des Prozesstages erläuterten die Sachverständigen Primar Reinhard Haller und Gerichtsmediziner Walter Rabl ihre Gutachten. Haller bestätigte nocheinmal, dass der Angeklagte voll zurechnungsfähig sei. Er sei keinesfalls geisteskrank, aber eine Persönlichkeitsstörung sei wahrscheinlich. Der Drogenkonsum des 35-Jährigen habe ihn flacher, stumpfer und weniger stressresistent werden lassen. Danach hielten Staatsanwältin Konstanze Manhart und Verfahrenshilfeverteidiger Martin Ulmer ihre Plädoyers. Darin plädierte die öffentliche Anklägerin, eine hohe Strafe für Mordversuch und versuchte Brandstiftung zu verhängen. Immerhin habe der Angeklagte bereits einmal ein ganz ähnliches Delikt begangen und insgesamt acht Vorstrafen. Alleine an Bewährungsstrafen sind 2 Jahre und neun Monate offen.
Gegenseite plädiert für Milde Rechtsanwalt Martin Ulmer betonte nochmals, dass sein Mandant regelrecht „zugedröhnt“ gewesen sei. Der Angeklagte sei knapp an einer Überdosis gewesen, so Ulmer. Der 35-Jährige sei geständig, habe gesagt, was er heute noch sagen kann. Bei der Polizei habe der Mann immer wieder geweint, das sei sicher keine Show gewesen, so Ulmer.