Taufkirchen/Landshut - Weil sein Asylantrag abgelehnt worden war, entwickelte ein Iraker Hass auf Deutsche. Der 26-Jährige wurde zu einer tödlichen Gefahr.
Es ist der Horror aller Autofahrer: Plötzlich fliegt bei voller Fahrt ein großer Gegenstand ins Auto – und man ist machtlos. Das ist Ende voriges Jahres unter anderem zwei Insassen eines Kleintransporters passiert, die in Taufkirchen in Richtung Dorfen unterwegs waren.
Wie durch ein Wunder überlebten sie den Einschlag eines großen Steins in die Windschutzscheibe nahezu unversehrt.
Als Tatverdächtiger wurde ein 26 Jahre alter Iraker ermittelt, der zur Tatzeit in Erding lebte. Zwei Monate verbrachte er in Untersuchungshaft. Heute in einer Woche muss er sich vor dem Landgericht Landshut verantworten – wegen versuchten Mordes und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Den Anschlag beging er am Morgen des 29. Dezember. Kripo Erding und Staatsanwaltschaft Landshut ermittelten, dass der 26-Jährige vom Gehweg aus massive Steine gezielt gegen Autos warf. Sie gehen davon aus, dass der 26-Jährige völlig Unbeteiligte töten wollte beziehungsweise deren Tod in Kauf nahm.
Um ein Haar wäre der schreckliche Plan aufgegangen. Gegen 9.30 Uhr traf ein Stein die Scheibe eines Kleintransporters, in dem sich zwei Insassen aus Serbien befanden. Zum Glück hielt das Verbundglas stand und brach nicht. Eine Frau erlitt einen Schock, ernstlich verletzt wurde niemand.
Die Anklage wirft dem Iraker vor, er habe bewusst einen möglichst großen Schaden anrichten wollen. Niemand könne mit einem solchen Anschlag rechnen – und deswegen auch nicht adäquat reagieren.
Nach Informationen unserer Zeitung hatte der junge Mann einen regelrechten Hass auf Deutschland beziehungsweise alle Deutschen entwickelt. Denn der Asylantrag des Irakers war abgelehnt worden. Er hätte in sein Heimatland zurückkehren müssen. Es ist nicht auszuschließen, dass der 26-Jährige das schwere Verbrechen verübt hat, um in Deutschland bleiben zu können – und sei es in einem Gefängnis. Auf versuchten Mord stehen bis zu zehn Jahre Haft.
Für den Prozess am Landgericht Landshut ist nach Angaben von Gerichtssprecher Dr. Rainer Wiedemann vorerst ein Prozesstag angesetzt: Dienstag, 4. Oktober, ab 9 Uhr.