– Eine 60 Jahre alte Frau ist tot in ihrer Wohnung in Fürstenfeldbruck gefunden worden. Wie die Polizei mitteilte, wies der Leichnam Stichverletzungen auf, weshalb die Beamten von einem Gewaltverbrechen ausgingen. Die daraufhin in München durchgeführte Obduktion bestätigte, dass die Frau umgebracht wurde. Eine Kollegin von ihr hatte die Polizei verständigt, da die 60-Jährige nicht zur Arbeit erschienen war. Daraufhin fuhren die Beamten zur Wohnung der Frau und fand
Fürstenfeldbruck - Eine Frau wurde am Samstag von Beamten der Polizei tot in ihrer Wohnung in Fürstenfeldbruck aufgefunden. Die 60-Jährige wurde offenbar ermordet. Von ihrem Ehemann fehlt jede Spur.
Die Nachbarn wunderten sich nur über den Rolladen, der schon seit Tagen heruntergelassen war. „Der war sonst nie unten“, sagen sie. Seit Samstagnachmittag haben sie eine Erklärung: Möglicherweise sollten sie ihre Nachbarin Bettina P. (60) nicht sehen, die tot in ihrer Wohnung am Geschwister-Scholl-Platz im Fürstenfeldbrucker Ortsteil Buchenau lag. Eine Obduktion am Institut für Rechtsmedizin ergab: Die fleißige Hirmer-Verkäuferin ist erstochen worden. Vom Täter, so die Polizei, fehlt angeblich noch jede Spur!
Die gelernte Herren-Schneiderin lag wohl schon mehrere Tage in ihrer liebevoll eingerichteten Wohnung. Jedenfalls warteten ihre Kollegen bei Hirmer seit vergangenem Dienstag vergeblich auf die 60-Jährige. Als sie am Samstag noch immer nicht in die Arbeit kam, alarmierten sie die Polizei. Nachdem die Feuerwehr die Wohnungstür aufgebrochen hatte, fanden Polizisten Bettina P. tot in der Wohnung. „Ihr Körper wies Stichverletzungen auf, so dass wir von einem Gewaltverbrechen ausgehen müssen“, sagt Michaela Grob vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord.
Einer, der den Mordermittlern bestimmt weiterhelfen könnte, ist Bettinas Lebensgefährte, mit dem sie zusammen in der Wohnung lebte. Doch weder die Nachbarn noch seine Kameraden vom Männerchor haben den Mitsechziger die vergangenen Tage gesehen. „Er geht nicht ans Telefon und hat auch keine E-Mails beantwortet“, so ein Bekannter laut tz. Eigentlich nicht seine Art, wie die Chorfreunde versichern. „Unser 1. Vorsitzender ist eigentlich äußerst engagiert und zuverlässig.“
Erst vor kurzer Zeit war Bettina P. beruflich kürzer getreten, arbeitete nur noch Teilzeit – um sich mehr ihrer Leidenschaft, dem Entwerfen und Nähen von Kleidern, widmen zu können. „Es ist so wundervoll, wenn man sich ausdrücken kann“, schreibt die gebürtige Dresdnerin auf ihrer gemeinsamen Internetseite mit ihrem Lebensgefährten. „Mit meinen Handarbeiten ein Lächeln zu zaubern – das ist es, was mich letztendlich glücklich macht.“ Ihre Freude am Nähen gab Bettina P. gern an andere weiter. Auch ihre Enkelkinder schauten begeistert zu, wenn Oma an der Nähmaschine saß und aus einem unscheinbaren Stück Stoff ein tolles Kleid zauberte.
Nach dem grausigen Fund herrscht jetzt große Angst unter den Nachbarn in der neuen Wohnanlage neben dem Amper-Einkaufs-Zentrum. „Hoffentlich wird der Möder schnell gefasst.“
Mord in Fürstenfeldbruck: Mann verhaftet Eine 60-Jährige war am Samstag tot in ihrer Wohnung gefunden worden. Nun wurde der Lebensgefährte der Frau in Baden-Württemberg gefasst.
25. April 2013 10:17 Uhr
FÜRSTENFELDBRUCK. Nach dem gewaltsamen Tod einer Frau in Fürstenfeldbruck hat sich deren tatverdächtiger Lebensgefährte gestellt. Der mit Haftbefehl gesuchte 66-Jährige ging am frühen Donnerstagmorgen in Freiburg (Baden-Württemberg) zur Polizei. Er soll noch am selben Tag in Bayern vernommen werden, wie die Polizei mitteilte. Erst danach steht die Entscheidung über den Vollzug des Haftbefehls an. Die 60 Jahre alte Lebensgefährtin des Mannes war am Samstag tot in der gemeinsamen Wohnung des Paares gefunden worden. Die Leiche wies mehrere Stichverletzungen auf.
Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) wurde das Fluchtfahrzeug des 66-Jährigen inzwischen am Dortmunder Flughafen sichergestellt. Der Tatverdächtige wurde im Laufe des Tages nach Fürstenfeldbruck gebracht, wo die Vernehmung durch Staatsanwaltschaft und Kripo geplant war. Vom Ergebnis der Befragung hing die Entscheidung über die Untersuchungshaft des Mannes ab. Die Ermittler gingen jedoch davon aus, dass der 66-Jährige sich zu dem Tatvorwurf äußert, nachdem er freiwillig zur Polizei ging.
Der Mann war nach Bekanntwerden des Gewaltverbrechens zunächst spurlos verschwunden. Den dringenden Tatverdacht gegen den Lebensgefährten des Opfers begründete die Kripo mit der Tatortauswertung. In der Wohnung der Modeverkäuferin wurde ein blutverschmiertes Küchenmesser gefunden. Die Frau wurde womöglich schon mehrere Tage vor dem Auffinden der Leiche umgebracht. Sie war nicht mehr an ihrem Arbeitsplatz in einem Münchner Herrenmodenhaus erschienen. Das Tatmotiv lag weiterhin im Dunkeln. Eine Beziehungstat oder Raubmord erschien den Ermittlern aber zunächst unwahrscheinlich. (dpa)