Frau in Maxhütte-Haidhof erschossen Die 59-Jährige wurde offenbar von einem 44-jährigen Mann getötet. Die Polizei stellte den Verdächtigen. Das Motiv ist unklar. Von Simone Grebler, Josef Schaller und André Baumgarten
Von Simone Grebler, André Baumgarten 31. Mai 2016 17:11 Uhr
FAHNDUNG Verfolgungsjagd endete mit Unfall
MAXHÜTTE-HAIDHOF.Ein großer Polizeieinsatz lief am Dienstag in Maxhütte-Haidhof. Nach mittlerweile gesicherten Informationen unserer Zeitung ist eine Frau in Maxhütte erschossen worden.
Die Einsatzzentrale der Polizei wurde am Dienstagmorgen kurz vor 9 Uhr von Anwohnern über eine gewaltsame Auseinandersetzung in der Imigstraße informiert, sagte Albert Brück, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Beamten der PI Burglengenfeld fanden bei Eintreffen in dem Mehrfamilienhaus eine schwerstverletzte 59 Jahre alte Frau vor, die trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen kurz darauf am Einsatzort starb. Es habe sofort Hinweise auf einen tatverdächtigen 44-jährigen Mann gegeben, der mit seinem Auto vom Tatort geflohen sei.
In Burglengenfeld riegelten kurz danach offenbar Polizisten mit schusssicheren Westen und Maschinenpistolen im Anschlag auf der Suche nach dem mutmaßlichen Täter das Parkhaus ab. Wie die Polizei mitteilte, war eine Arztpraxis nahe dem Parkhaus eine der möglichen Anlaufadressen des 44-Jährigen. „Das ist ein übliches Vorgehen unseren Ermittlungen“, sagte Polizeisprecher Brück. Gebäude wurde nach neuesten Informationen unserer Zeitung nicht evakuiert – es gab zu keiner Zeit eine Bedrohungslage in Burglengenfeld, hieß es dazu deutlich. Zeugen hatten in Sozialen Netzwerken von einem Zwischenfall bei einem Arzt in der Nähe des Burglengenfelder Parkhauses berichtet.
30 Streifenfahrzeuge verfolgten den Verdächtigen
Die Einsatzkräfte verfolgten den Verdächtigen mit mehr als 30 Streifenfahrzeugen quer durch den Landkreis Schwandorf. Die Polizei soll den Fahrer mittels Handyortung aufgespürt haben. Nach Auskunft von Werner Schüssel, stv. Leiter des Präsidialbüros und Sprecher des Polizeipräsidiums, wurde das Fahrzeug des 44-Jährigen dann im Rahmen der ausgelösten Ringfahndung von der Besatzung eines Streifenwagens um 9.45 Uhr bei Neunburg entdeckt. Die Beamten versuchten den Flüchtigen zu stellen und den Weg abzuschneiden, woraufhin der Mann wendete und flüchtete.
Die Polizeikräfte – nahezu alle mit schusssicheren Westen ausgestattet – stellten den mutmaßlichen Täter dann um 10.15 Uhr zwischen Thanstein, nahe Neunburg vorm Wald, und Pillmersried (Landkreis Cham). Rund 700 Meter hinter Thanstein, im Ortsteil Hebersdorf, in Fahrtrichtung B22 verlor der Verdächtige auf der Flucht vor der Polizei die Kontrolle über seinen schwarzen VW Polo. Das Fahrzeug schoss quer über die Straße, fuhr in eine Böschung und überschlug sich an einem Wasserdurchlass. Der VW kam massiv beschädigt auf den Rädern zum Liegen. Die Fahrbahn war zu diesem Zeitpunkt regennass.
Nach Angaben der Polizei flüchtete der Mann teils langsamer, teils schneller. Bei der Verfolgungsjagd kam es entgegen erster Berichte auch zu verschiedenen Gefahrensituationen im Straßenverkehr. Verkehrsteilnehmer, die am Dienstagvormittag in diesem Bereich durch einen schwarzen VW Polo gefährdet oder geschädigt wurden, sollen sich mit der Polizei in Verbindung setzen.. Der Fahrer wurde bei dem Unfall nur leicht verletzt – dennoch wurde ein Notarzt per Rettungshubschrauber an den Ort des Geschehens geflogen. Die Rettungsfahrzeuge sind mittlerweile abgerückt. Der Mann ließ sich nach MZ-Informationen ohne Widerstand festnehmen und wurde von der Kripo zur Vernehmung mitgenommen. Eine Schusswaffe wurde im Fahrzeug von der Polizei sichergestellt.
Es waren Streifenwagen und Zivilfahrzeuge aus den Landkreisen Schwandorf, Regensburg, Cham sowie von der Bundespolizei im Einsatz. Mehrere Feuerwehren waren zur Absicherung der Unfallstelle vor Ort. Insgesamt dauerte die Verfolgungsjagd rund 30 Minuten und führte über einen Strecke von etwa 40 Kilometern von Neunburg bis nach Rötz, wieder zurück nach Neunburg und dann bis zur Unfallstelle bei Thanstein. Auch dort nahm die Spurensicherung bald ihre Arbeit auf.
Beziehung zwischen Täter und Opfer noch unklar
Großes Polizeiaufgebot in der Imigstraße: Sondereinheiten der Kripo Amberg, ein Einsatzzug des Polizeipräsidiums Oberpfalz und die örtlich zuständige Polizeiinspektion. Foto: Schaller In welcher Beziehung der Tatverdächtige und das Opfer stehen, wollte die Polizei nicht näher erklären. „Das müssen noch die Ermittlungen und Befragen zeigen“; erklärte Brück. Nach MZ-Informationen war die getötete Frau die Ex-Freundin des 44-Jährigen. Ermittler des Einsatzzugs Regensburg, der örtlichen Polizeiinspektionen, der Kripo Amberg, des Fachkommissariats K1 und der Spurensicherung sowie Leitender Oberstaatsanwalt Joachim Diesch waren am Vormittag am Tatort in Maxhütte-Haidhof vor Ort. Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren. Der Leichnam der 59-Jährigen soll noch heute im Institut für Rechtsmedizin Erlangen obduziert werden. Das Ergebnis dieser Untersuchung liegt derzeit noch nicht vor.
Offenbar gestand der Verdächtige die Tat: In einer ersten polizeilichen Vernehmung am Dienstagnachmittag machte der Mann umfangreiche Angaben, die den Tatverdacht gegen ihn weiter erhärteten, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Voraussichtlich wird der polizeibekannte Mann am Mittwoch dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Amberg zur Entscheidung vorgeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt er in polizeilicher Obhut.
31.05.2016 Maxhütte-Haidhof Artikel versenden Artikel drucken Leserbrief schreiben Dramatischer Einsatz Tote 59-Jährige in Maxhütte-Haidhof – Polizei kann Verdächtigen nach Verfolgungsfahrt stellen
Die Kriminalpolizei Amberg führt umfangreiche Ermittlungen gegen einen 44-Jährigen wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes zum Nachteil einer 59-jährigen Frau. Der Tatverdächtigte konnte nach einer Verfolgungsfahrt vorläufig festgenommen werden.
Am Dienstag, 30. Mai, kurz vor 9 Uhr, meldeten Anwohner eines Mehrfamilienhauses in Maxhütte-Haidhof eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen einer Frau und einem Mann. Eine Streife der Polizeiinspektion Burglengenfeld begab sich unmittelbar daraufhin zu der Adresse und fand dort eine schwerstverletzte 59-jährige Anwohnerin auf. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen verstarb die Frau kurz darauf am Einsatzort. Bereits zu diesem Zeitpunkt ergaben sich Anhaltspunkte auf einen gewaltsamen Tod der Frau. Zudem gab es erste Hinweise auf einen 44-jährigen Tatverdächtigen aus Maxhütte-Haidhof und auf einen von ihm benutzten schwarzen VW Polo. Es wurden daraufhin großangelegte Fahndungsmaßnahmen unter Einbindung aller verfügbaren Streifen nach dem Mann bzw. dessen Fahrzeug ausgelöst.
40 Kilometer auf der Flucht Im Rahmen dieser Fahndung konnten Polizeibeamte den VW Polo gegen 9.45 Uhr aufnehmen. Der 44-jährige Fahrer widersetzte sich in der Folge mehrfach den Anhalteaufforderungen der Beamten und flüchtete mit seinem Fahrzeug über eine Strecke von etwa 40 Kilometern durch die Landkreise Schwandorf und Cham. Hierbei kam es auch zu verschiedenen Gefahrensituationen im Straßenverkehr. Verkehrsteilnehmer, die am Dienstagvormittag die in dem Bereich durch einen schwarzen VW Polo gefährdet oder geschädigt wurden, sind dringend aufgefordert, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
Nach einer etwa 30 Minuten andauernden, scheinbar ziellosen Verfolgungsfahrt, an der etwa 20 Streifenwagen und ein Polizeihubschrauber beteiligt waren, verlor der 44-Jährige im Bereich Thanstein gegen 10.15 Uhr die Kontrolle über sein Fahrzeug und schleuderte in eine Böschung. Er konnte daraufhin widerstandslos festgenommen werden. Der Mann verletzte sich durch den Verkehrsunfall leicht und wurde ambulant ärztlich versorgt. Im Fahrzeug des Flüchtigen fanden die Einsatzkräfte eine Schusswaffe, deren Tatrelevanz es nun zu prüfen gilt. Ob der Mann die Waffe berechtigt im Besitz hatte ist nun ebenfalls Teil der polizeilichen Überprüfungen.
Ermittlungen wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes Die Kriminalpolizeiinspektion Amberg übernahm noch in den Vormittagsstunden die Ermittlungen wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes zum Nachteil der 59-Jährigen. In dem Tatortanwesen fand dazu eine detaillierte Spurensicherung statt, zudem führten die Beamten erste Befragungen und Vernehmungen im Umfeld und bei Kontaktpersonen durch. Am Tatanwesen fand sich zudem der Leiter der Staatsanwaltschaft Amberg ein, um sich ein Bild von den Geschehnissen zu machen und die erforderlichen Maßnahmen zu koordinieren. In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Amberg wurde noch am Dienstagnachmittag eine Obduktion des Leichnams der Frau im Institut für Rechtsmedizin Erlangen angeordnet. Das Ergebnis dieser Untersuchung liegt derzeit noch nicht vor.
In einer ersten polizeilichen Vernehmung am Dienstagnachmittag machte der Mann umfangreiche Angaben, die den Tatverdacht gegen ihn weiter erhärteten. Angaben zu Hintergründen oder dem genauen Tatablauf können derzeit, auch mit Blick auf das laufende Ermittlungsverfahren, nicht gemacht werden. Der Tatverdächtige und das Opfer kannten sich bereits. In welcher Beziehung sie zueinander standen, ist nun ebenfalls Teil der polizeilichen Ermittlungsarbeit. In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Amberg wird nun auch die Haftfrage hinsichtlich des Tatverdächtigen geklärt. Voraussichtlich wird der polizeibekannte Mann am Mittwoch dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Amberg zur Entscheidung vorgeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt er in polizeilicher Obhut.
Frau in Maxhütte-Haidhof wurde erschossen Haftbefehl gegen 44-Jährigen beantragt
Die Frau, deren Leiche am Dienstag in Maxhütte-Haidhof gefunden wurde, ist erschossen worden. Das habe die Obduktion ergeben, teilte die Polizei mit. Der tatverdächtige 44-Jährige, der nach einer Verfolgungsjagd geschnappt wurde, soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden.
Von: Michael Buchner Stand: 01.06.2016
Nach derzeitigem Kenntnisstand waren das 59 Jahre alte Opfer und der Tatverdächtige in einem Wohnhaus in Maxhütte-Haidhof (Lkr. Schwandorf) in Streit geraten. Dann fielen die tödlichen Schüsse. Anwohner hatten die Polizei alarmiert. Als die Beamten eintrafen, fanden sie die 59-Jährige schwer verletzt - sie starb noch am Tatort.
"Wir gehen von einem Tötungsdelikt aus." Polizeisprecher Albert Brück.
Es habe im Anschluss darauf Hinweise auf einen 44 Jahre alten Tatverdächtigen und ein Fahrzeug gegeben, mit dem dieser geflohen sei. Bei einer Großfahndung konnte dieser ermittelt werden.
Mutmaßlicher Täter verunglückte bei der Flucht. Im Zuge einer anschließenden Verfolgungsjagd mit mindesten 20 Einsatzfahrzeugen der Polizei, verursachte der Verdächtige bei Thanstein im Landkreis Schwandorf einen Unfall. Er kam mit seinem Wagen ins Schleudern und überschlug sich. Er konnte von Beamten dadurch gestellt werden. Bei dem Unfall wurde der 44-Jährige verletzt. Er war jedoch nach seiner Festnahme ansprechbar.
Im Fahrzeug wurde eine Schusswaffe aufgefunden. Ob die Frau damit erschossen wurde, muss noch geklärt werden, so die Polizei. Eine Berechtigung für den Besitz oder zum Führen dieser Schusswaffe kann der 44-jährige Mann nicht vorweisen.
Täter und Opfer kannten sich Der Tatverdächtige und das Opfer hätten sich gekannt, hieß es von der Polizei. In welcher Beziehung sie zueinander standen, müsse nun ermittelt werden. In einer ersten polizeilichen Vernehmung machte der Mann laut Polizei umfangreiche Angaben, die den Tatverdacht gegen ihn erhärteten. Einzelheiten wollten die Ermittler nicht mitteilen.