Lusines Leiche lag am Tiergarten: Ihr Tod ist noch ungesühnt Abendzeitung, 22.04.2010 20:58 Uhr
Die hübsche Studentin wurde erwürgt, unter Laub verscharrt – und erst nach Wochen gefunden. Acht Jahre nach ihrem Tod ermitteln die Profis von der MK 3
NÜRNBERG Die Mordkommission 3 (MK 3) im Nürnberger Polizeipräsidium hat sich die alten Akten vorgenommen. Die so genannten Cold Cases, die „kalten“ Fälle, die ungeklärten Morde. 44 gibt es davon seit 1949 in Mittelfranken. Die Mörder und Totschläger von Säuglingen, Männern und Frauen, Alten und Jungen sind noch immer nicht gefasst. Mit der MK 3 sollen diese Verbrechen nun geklärt werden. Einer der 44 Fälle sorgte am 30. Dezember 2003 für Aufsehen: Am Tiergarten wurde nachts in einem Waldstück die hübsche Studentin Lusine Margaryan gefunden. Die 33-Jährige wurde erwürgt.
Spaziergänger machten den grausigen Fund: Zehn Meter neben dem Fußweg am Tiergarten auf Höhe der Akademie für Bildende Künste lag die junge Frau unter Laub verscharrt. Vermisst wurde sie bereits seit dem 1. Dezember.
Die Armenierin stammt aus einer angesehenen Familie. Sie hatte ihr Studium (Soziologie, Mathematik) in Eriwan erfolgreich abgeschlossen. Im März 2002 kam sie nach Nürnberg, wohnte bei ihrer Cousine in Gostenhof. In Erlangen wollte sie ihren Doktor machen. Sie lernte gerade für ihre Sprachprüfung in Deutsch, besuchte Seminare und Vorlesungen. Später wollte sie sich mit gesellschaftlichen Entwicklungsprognosen befassen. Doch dazu kam es nicht mehr. Ihr Professor damals geschockt zur AZ: „Sie war eine offene, intelligente, pfiffige Person, die wusste, was sie wollte und die zielstrebig gearbeitet hat.“
Mit ihrem Bekannten Fillip verbrachte sie ihre letzte Nacht In der Tatnacht am 1. Dezember ging Lusine aus. Sie machte sich fein: schwarzer Stoffmantel, weiße Bluse, schwarze Jeans, schwarze Schuhe. Als ihre Leiche gefunden wurde, fehlten Mantel, Schuhe und Bluse.
Wenige Wochen vorher hatte sie in der Disco „Marylin“ in der Luitpoldstraße einen Mann namens „Fillip“ kennengelernt. Auch der wollte in dieser Nacht in die Disco kommen. Knapp vier Wochen suchte die Kripo nach Fillip – und wurde endlich fündig. Jedoch hatten sie mit ihm nicht den Mörder gefunden. Fillip galt weiterhin als Zeuge. Und wurde sofort festgenommen: Denn der 23-jährige Kosovare lebte als abgelehnter Asylbewerber illegal in Deutschland. Was er über die Nacht mit Lusine sagte, bleibt vorerst noch das Geheimnis der Kripo. Die Ermittlungsergebnisse mussten mit anderen Zeugenaussagen verglichen werden.
Viele Fragen sind noch offen: Kannte Lusine Margaryan ihren Mörder? War er mit ihr zum Schmusen ins Wäldchen gefahren? Wurde er zudringlich, hat sie sich gewehrt – und er drehte durch? Oder wurde die 33-Jährige an einem anderen Ort ermordet und ihre Leiche am Tiergarten nur verscharrt? Fragen, die sich die MK 3 erneut stellt. sw
POL-MFR: NÜRNBERG/SCHWABACH: (6) Frauenleiche aller Wahrscheinlichkeit nach identifiziert - hier: Fahndungsaufruf mit Bildveröffentlichung
02.01.2003 – 14:29
NÜRNBERG/SCHWABACH (ots) - Wie berichtet, machte ein Paar aus Nürnberg am 30.12.2002, gegen 16.00 Uhr, beim Spaziergang mit dem Hund im Waldgebiet am Tiergarten Nürnberg, ca. 10 m abseits eines Fußweges, der von der Bingstraße am Tiergarten in Höhe der Akademie für Bildende Künste in Richtung Osten führt (Betriebshof Tiergarten), eine schreckliche Entdeckung. Unter einem Laubhaufen fanden sie zusammen mit der verständigten Polizei eine Frauenleiche, deren Identität zunächst unbekannt war. Der Tatort befindet sich im Gebiet des Landkreises Nürnberger Land.
Eine am Dienstag, 31.12.2002, durchgeführte Obduktion ergab, dass die Frau erwürgt worden ist. Anhaltspunkte für vollendete sexuelle Handlungen haben sich nicht ergeben. Der Todeszeitpunkt dürfte in den frühen Morgenstunden des 1. Dezember 2002 gewesen sein.
Zwischenzeitlich konnte die Tote mit großer Wahrscheinlichkeit identifiziert werden. Letzte Gewissheit kann jedoch erst ein DNA-Gutachen erbringen, dessen Ergebnis noch aussteht. Demnach dürfte es sich bei der Frauenleiche um die seit 01.12.2002 vermisste 33-jährige armenische Staatsangehörige Lusine Margaryan aus Nürnberg handeln (siehe Vermisstenfahndung vom 20.12.2002, OTS Nr. 2316).
Die Frau, die 160 cm groß ist, braune, große Augen, blonde, mittellange, glatte Haare hat, war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens bekleidet mit schwarzem Stoffmantel, weißer Bluse, schwarzer Jeans und schwarzen Schuhen. Der schwarze Stoffmantel, die schwarzen Schuhe und die weiße Bluse fehlten beim Auffinden der Toten.
Die Soziologiestudentin, die bei ihrer Cousine im Stadtgebiet Nürnberg wohnte, wurde zuletzt am 01.12.2002, gegen 01.30 Uhr, gesehen, wie sie eine Diskothek in der Nürnberger Innenstadt verließ. Ab diesem Zeitpunkt verlor sich ihre Spur. Ob ihr Tod damit zusammenhängt, dass sie einige Wochen vorher in der Diskothek einen jungen Mann namens Fillip (phonetisch) kennen lernte, der vermutlich Jugoslawe ist, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Ermittlungen nicht gesagt werden.
Die Mordkommission der Nürnberger Kriminalpolizei, bei der der Vermisstenfall bearbeitet wurde, hat deshalb zwischenzeitlich mit personeller Unterstützung der Kriminalpolizei Schwabach federführend die Gesamtermittlungen übernommen. Die Ergebnisse werden in der Ermittlungskommission "Lisa" zusammengeführt.
Im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt hat die Mordkommission folgende Fragen an die Bevölkerung:
Wer hat Lusine Margaryan nach ihrem Weggang aus der Diskothek und gegebenenfalls in welcher Begleitung noch gesehen?
Wer kann Angaben über den Bekanntenkreis der Toten machen?
Wer hat in den Morgenstunden des 1. Dezember 2002 in der Umgebung des Auffindeortes verdächtige Wahrnehmungen gemacht oder möglicherweise Hilferufe gehört?
Wer kann Hinweise zu den fehlenden Kleidungsstücken geben?
Wer kennt eine Person namens Fillip, der der mögliche Bekannte der Frau gewesen sein soll?
Wer kann sonst sachdienliche Hinweise geben?
Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst in Nürnberg unter der Telefonnummer (0911) 211-3333 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Nürnberg (ots) - Seit 01.12.2002 wird die 33-jährige armenische Staatsangehörige Lusine Margaryan aus Nürnberg vermisst. Die Studentin wurde zuletzt gegen 01.30 Uhr gesehen, wie sie eine Diskothek in der Nürnberger Innenstadt verließ. Inwieweit ihr Verschwinden damit zusammenhängt, dass sie einige Wochen vorher in der Diskothek einen jungen Mann namens Fillip (phonetisch) kennen lernte, der vermutlich Jugoslawe ist, ist fraglich.
Beschreibung der Lusine Margaryan: Scheinbares Alter: ca. 30 Jahre, 160 cm groß, braune, große Augen, blonde, mittellange, glatte Haare, zuletzt bekleidet mit schwarzem Stoffmantel, weißer Bluse, schwarzer Jeans und schwarzen Schuhen.
Von "Fillip" ist bekannt: ca. 28 Jahre alt, etwa 180 cm groß, kurze, lockige, schwarze Haare, gebräunter Teint, Macho-Gehabe.
ð Wer weiß, wo sich die Vermisste bzw. "Fillip" aufhält? ð Wer hat der Frau eventuell Unterkunft gewährt oder vermittelt? ð Wer kann sonst sachdienliche Angaben machen?
Hinweise bitte an den Kriminaldauerdienst in Nürnberg unter der Telefonnummer (0911) 211-3333.
POL-MFR: (129) Tötungsdelikt Lusine Margaryan - hier: Ermittlungsstand 27.01.2003 - Suche nach dem Zeugen Fillip erfolgreich
27.01.2003 – 12:37
Nürnberg (ots) - Die Fahndung der Nürnberger Kriminalpolizei nach dem im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt Lusine Margaryan dringend gesuchten Zeugen Fillim BYTYQI (Rufname Fillip) war erfolgreich.
Der Gesuchte konnte Ende der vergangenen Woche nach umfangreichen Ermittlungen von Beamten der Nürnberger Mordkommission in einer Wohnung im Stadtgebiet Nürnberg angetroffen und anschließend als Zeuge vernommen werden. Von der Auswertung dieser Vernehmung erhoffen sich die Fahnder weitere Ermittlungsansätze, die zur Klärung des Tötungsdeliktes führen könnten.
Fillip hält sich als abgelehnter Asylbewerber illegal in Deutschland auf. Er wurde deshalb in Abschiebehaft genommen.
Im Januar informierten deutsche Zeitungen über Lusine Margaryan, die in Nürnberg erwürgt wurde, ein Bürger von Armenien und ein Student der Universität Erlangen. Sie verschwand am 30. November 2002. Ihre Leiche wurde einen Monat später zufällig von einem Fußgänger gefunden, der mit seinem Hund spazieren ging .
Lusine Margaryan war 33 Jahre alt, verheiratet und im August nach Deutschland gegangen. Ihre Mutter, Eleonora Kocharyan, kümmert sich jetzt um ihre 4-jährigen und 6-jährigen Kinder .
Frau Eleonora sagt offiziell, sie habe nur ein Dokument über den Tod ihrer Tochter erhalten - von der armenischen Interpol . Das Dokument besagt, dass eine Untersuchung in Lusine Margaryan durchgeführt wird. Es gibt keine anderen Informationen .
Eleonora Kocharyan schafft keine richtigen Informationen über die Untersuchung, die Versionen sind möglich. Ein außergewöhnlicher Unfall ereignete sich, ein armenischer Bürger wurde in Deutschland barbarisch getötet .
Lusines Mutter ist mit den Schritten des Staates nicht zufrieden. Sie hält Kontakte mit der Konsularabteilung des Außenministeriums, kann jedoch keine neuen Umstände klären.
Gestern machte Eleonora Kocharyan einen gewöhnlichen Versuch, neue Informationen über Lusines Tod zu erhalten. Sie konnte einen Brief an Robert Kotscharyan übermitteln, der im Januar zu einem offiziellen Besuch in Deutschland war .
Die Frau, die ihre Tochter verloren hat, gesteht, dass sie an die Massenmedien appellieren wird, wenn sie keine konkrete offizielle Antwort erhält.
Seit dem 1. Dezember 2002 wurde die 30jährige armenische Studentin Lusine vermisst. Die Armenierin, die aus einer wohlhabenden Familie stammte, war erst Anfang 2002 nach Deutschland gekommen.
Vier Wochen später wurde ihre Leiche im Reichswald beim Tiergarten Nürnberg entdeckt - erwürgt. Zeugen hatten sie zuletzt in einer Discothek in Begleitung eines jungen Mannes gesehen. In der Tatnacht am 1. Dezember ging Lusine aus. Wenige Wochen vorher hatte sie in einer Disco einen Mann namens "Fillip" kennen gelernt. Vier Wochen lang suchte die Kripo nach Fillip - doch als sie endlich fündig wurde, hatte sie keinen Täter, sondern nur einen wichtigen Zeugen, denn er war in der Tatnacht wohl der Letzte vor dem Mörder, der Lusine gesehen hatte. Die Suche geht weiter, und viele Fragen sind offen:
Kannte Lusine Margaryan ihren Mörder? War er mit ihr in das Wäldchen gefahren? Wurde er zudringlich, hat sie sich gewehrt - drehte er durch?
Ihm konnte der Mord nicht nachgewiesen werden.
Wie berichtet, war die armenische Studentin am 30.12.2002 gegen 16.00 Uhr erwürgt im Waldgebiet am Tiergarten Nürnberg aufgefunden worden. Die Getötete war zuletzt in der Nacht vom 30.11.2002 auf 01.12.2002 in einer Diskothek in der Luitpoldstraße in Nürnberg gesehen worden. Danach verlor sich ihre Spur.
Mehr als 200 Spuren und Hinweise aus der Bevölkerung wurde nachgegangen, brachten aber bislang nicht die entscheidende "heiße Spur" zur Fallaufklärung.
Hinweise nimmt das Polizeipräsidium Miitelfranken oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.