Die Eltern der in Südafrika ermordeten Schweizerin (16): «Franziskas Mörder soll im Knast verrotten»
KAPSTADT – SÜDAFRIKA - In einem Wald in der Nähe von Kapstadt wurde die Schweizerin Franziska B. (16) tot aufgefunden. Im April wollte sie für mehrere Monate in die Schweiz reisen. Die Eltern bitten nun die Bevölkerung um Mithilfe.
Sie wollte im April für drei Monate für einen Schüleraustausch in die Schweiz reisen. Jetzt ist Franziska B.* (16) tot. Die Leiche der Tochter des Schweizers Florian B. und seiner südafrikanischen Gattin Shireen wurde am Montagnachmittag in Kapstadt aufgefunden.
Franziska B. wollte an diesem Nachmittag nur eine kurze Joggingrunde im Tokai-Wald machen und sich dann mit ihrer Mutter und ihrer Schwester (11) treffen.
Franziskas iPhone fehlte Als sie auch nach 45 Minuten noch nicht zurück war, begannen die Eltern, im Wald nach ihrer Tochter zu suchen. Ohne Erfolg. Erst die Polizei fand später mit einem Grossaufgebot von 50 Polizisten die Leiche des Mädchens, wie IOL News berichtet.
Die Leiche des Teenagers wurde nur 150 Meter von ihrem vereinbarten Treffpunkt mit ihrer Mutter aufgefunden. Sie soll erwürgt worden sein, Genaueres soll eine Obduktion zeigen. Dem Opfer wurde das iPhone und eine Trackinguhr gestohlen.
«Wir dachten, sie lebt noch»
Als der Körper der Tochter gefunden wurde, rechnete Shireen B. gar nicht damit, dass ihre Tochter tot sein könnte. «Wir dachten, sie lebt noch, vielleicht verletzt oder sonst etwas. Wir haben nie daran gedacht, dass sie bereits tot sein könnte.»
In einem emotionalen Video bitten die Eltern die Bevölkerung nun um Mithilfe: «Wir wollen ihn im Gefängnis verrotten sehen. Wir appellieren an die Öffentlichkeit, uns zu helfen, diese Person zu finden. Er verdient es nicht, in dieser Gesellschaft zu leben. Wenn er das machte, was er unsere Tochter angetan hatte, stellt euch vor, was er dann auch anderen Müttern, Schwestern und Töchtern antun kann.»
Der Vater sprach eine Belohnung für diejenigen aus, welche Hinweise auf den Mörder liefern können.
Polizei befragt drei Verdächtige Wie ein Sprecher der «Western Cape Police» sagt, sind drei Tatverdächtige zwischen 22 und 27 Jahren zu dem Fall befragt worden. «Die polizeilichen Ermittlungen sind noch am Laufen», sagte er zu Eyewitness News. Eine Anklage wurde noch nicht erhoben. (lz)
*Name der Redaktion bekannt
Publiziert am 10.03.2016 | Aktualisiert um 16:15 Uhr
Schweizerin in Südafrika vergewaltigt und getötet Mörder von Franziska B. (†16) vor Gericht
In Kapstadt hat diese Woche der Prozess gegen den mutmasslichen Mörder der Schweizerin Franziska B. begonnen. Die 16-Jährige war im März 2016 in Südafrika vergewaltigt und getötet worden.
Im Gerichtssaal in Kapstadt durchleben die Eltern von Franziska B.* (†16) die wohl schlimmsten Stunden ihres Lebens derzeit ein zweites Mal. Ihre Tochter war vor gut einem Jahr auf einer Jogging-Tour im Wald überfallen, vergewaltigt und getötet worden. Nun wird dem mutmasslichen Mörder der schweizerisch-südafrikanischen Doppelbürgerin, die mit ihrer Familie in Südafrika lebte, der Prozess gemacht.
Vater Florian B. stammt aus der Schweiz und wanderte nach Südafrika aus. Seine Tochter Franziska B. ist im afrikanischen Land aufgewachsen. ZVG. Als erste Zeugin sagte Mutter Shireen diese Woche vor Gericht aus. Nur mit Mühe habe sie die Tränen zurückhalten können, berichtet das südafrikanische Nachrichtenportal news24.com. Es sei Franziskas Idee gewesen, noch rasch eine Joggingrunde zu machen, sagte Shireen B. vor Gericht. Kurz bevor es für einen mehrmonatigen Austausch in die Schweiz gehen sollte, habe ihre Tochter noch ein bisschen trainieren wollen.
Mutter dachte sich nichts Böses Mutter Shireen ging derweil mit dem Hund im Wald spazieren. Als Franziska zur vereinbarten Zeit nicht beim Auto erschien und sie ihre Tochter telefonisch nicht erreichen konnte, habe sie sich nichts Böses gedacht. Die Mutter ging davon aus, dass der Akku von Franziskas Handy den Geist aufgegeben hatte, ihre Tochter sich den Knöchel verstaucht hatte oder sich vielleicht entschlossen hatte, statt zu rennen doch nur zu spazieren.
Doch Franziska tauchte nicht auf. Später stiess eine Spaziergängerin auf die Leiche der 16-Jährigen. Franziska war erwürgt und missbraucht worden. Zudem waren das Handy und die Tracking-Uhr des Teenagers weg.
Angeklagter bekennt sich nur teilweise schuldig Beim Dieb handelt es sich um den 28-jährigen Howard O.* Er war bereits kurz nach der Tat zusammen mit drei weiteren Verdächtigen verhaftet worden. O. gibt zu, Franziska bestohlen zu haben. Mit der Vergewaltigung und dem Mord habe er allerdings nichts zu tun, beteuerte er diese Woche vor Gericht. Stattdessen beschuldigte er einen inzwischen wieder freigelassenen Mann der Tat.
Auf der Anklagebank erzählte er, wie es zum Überfall kam. Er sei in den Wald gegangen, um Mandrax zu rauchen – die Droge Nummer eins in vielen Teilen Südafrikas. Dabei habe er Franziska im Wald gesehen und sie verfolgt, zitiert die Nachrichtenplattform Eyewitness News den jungen Mann. Er habe das Mädchen von hinten gepackt und in den Würgegriff genommen. Als er Franziska das iPhone abnehmen wollte, habe sie heftige Gegenwehr geleistet. Dabei seien die beiden zu Boden gegangen.
Franziska sei beim Kampf ohnmächtig geworden, sagt O. Er habe sie mit ihren Schuhbändeln gefesselt, nahm Handy und Uhr und machte sich davon. Das Mädchen habe zu diesem Zeitpunkt ganz sicher noch gelebt, sagte O.
Noch hat das Gericht im Fall des Mordes an Franziska B. kein Urteil gesprochen. Die Verhandlung am Gericht in Kapstadt geht kommende Woche weiter. (lha) *Namen der Redaktion bekannt
Publiziert am 13.05.2017 | Aktualisiert um 21:32 Uhr
KAPSTADT: Südafrikaner wegen Mord an Schweizerin verurteilt Der Mörder einer jungen Schweizerin erhält lebenslänglich. Die Familie leidet noch immer. 7.6.2017, 22:11 Uhr
«Wie ein Wolf über ein Lamm» sei der Täter über das Mädchen hergefallen, urteilte der Richter im Mordfall einer jungen Schweizerin in Südafrika. Am Donnerstag wurde der Mörder von Franziska B. in Kapstadt zu zwei lebenslangen Haftstrafen und zusätzlich 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte für den Mörder eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert.
Das Schicksal der 16-jährigen Franziska B. beschäftigte in den letzten Wochen ganz Südafrika. Beinahe täglich berichtete die lokale Presse aus dem Gerichtssaal, wo sich Howard O. wegen Diebstahl, Vergewaltigung und Mord verantworten musste. Im März vergangenen Jahres war Franziska B. mit ihrer südafrikanischen Mutter und dem Familienhund im Tokai Forest, einem Wald bei Kapstadt, unterwegs gewesen. Als sie vorauslief, witterte der 28-Jährige seine Chance auf schnelles Geld, mit dem er die Krippengebühren seiner Kinder abbezahlen wollte.
Ein Jahr lang beharrte O., er habe das Mobiltelefon samt Headset, einen Ring und die Uhr des Mädchens gestohlen. Mit dem Mord an der Doppelstaatsbürgerin habe er nichts zu tun. Mitte Mai dann die Wende: O.’s Anwalt legt «aus ethischen Gründen» sein Mandat nieder. Kurz danach gesteht der Angeklagte unter Tränen, Franziska B. in die Büsche verschleppt, vergewaltigt und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt zu haben. «So hätte es nicht enden sollen. Ich wollte nur ihr Handy. Keine Ahnung, welcher böse Geist mich hier befallen hat», sagte O. durch seinen Anwalt.
Franziskas schweizerischer Vater und die südafrikanische Mutter sind immer noch geschockt. «Zu wissen, dass dein Kind dich gebraucht hat und du nicht bei ihm warst, ist niederschmetternd.» In einem emotionalen Brief beschrieben die Eltern dem Gericht ihr Leben ein Jahr nach dem Mord. «Wir sind umgezogen, haben die Schule gewechselt, erlitten Albträume und Schlaflosigkeit, kämpften mit unserer Ehe und unseren Schuldgefühlen, unser Glaube an Gott wurde auf die Probe gestellt. Auch unsere Tochter Sophia hat täglich mit dem Verlust ihrer Schwester zu kämpfen», so die Eltern. Schmerz, Traurigkeit und Kummer seien ständige Begleiter. Den grausamen Tod ihrer Tochter zu akzeptieren, sei am schwierigsten.