Stalking-Prozess in Stuttgart In den Tod getrieben?
Ein 47-jähriger Mann steht seit Dienstag wegen Stalkings vor Gericht. Er soll seiner früheren Freundin massiv nachgestellt haben, bis diese wohl nur noch einen tragischen Ausweg sah.
Ein halbes Jahr waren die beiden zusammen. Danach soll er sie ein dreiviertel Jahr lang terrorisiert haben, heißt es bei der Staatsanwaltschaft.
Nicht nur Textnachrichten So habe der Mann seine frühere Freundin mit Text- und Sprachnachrichten überschüttet, habe sie beleidigt und bedroht. Allein in einer Nacht schickte er der Frau 111 Nachrichten aufs Handy. Außerdem habe er versucht, in die Wohnung der Frau zu gelangen, ihr Auto zerkratzt und die Reifen zerstochen.
Sogar die Reifen am Auto ihres Vaters und an dem einer Mitbewohnerin habe der Angeklagte zerstört. Die Nachstellung sei so massiv gewesen, dass die psychisch zuvor unauffällige Frau im März 2015 einen ersten Suizid-Versuch unternahm. Dieser scheiterte. Selbst danach schickte ihr der Personalsachbearbeiter bedrohliche Nachrichten. Im November erhängte sich die Frau in ihrer Wohnung in Filderstadt (Kreis Esslingen).
Stalking Stalking bezeichnet das Verfolgen, Auflauern und Terrorisieren von Menschen (durch unablässige Liebesbriefe, Telefonanrufe, Drohungen u. Ä.) aufgrund nicht erwiderter Liebe, aus Rache und anderem. (Brockhaus)