14-jähriges Mädchen nach Messerstecherei in Lebensgefahr
Gewaltverbrechen in Ahlhorn: Tatverdächtiger gefasst 29.11.15
Ahlhorn - Nach der Messerstecherei am Sonnabend in Ahlhorn wurde um 4.10 Uhr ein 21-jähriger Tatverdächtiger von der Polizei in Bremen in Gewahrsam genommen. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg beantragte Haftbefehl. Über diesen wird am Montag der Richter entscheiden.
Unterdessen verdichten sich die Hinweise, dass es sich bei dem Opfer um ein 14-jähriges Mädchen handelt, das in akuter Lebensgefahr schwebt. Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus.
Zu dem Gewaltverbrechen war es um 17 Uhr in einem Mehrfamilienhaus an der Mozartstraße in Ahlhorn gekommen. Die Feuerwehr Ahlhorn war zu einer Türenöffnung gerufen worden. In dem Haus oder vor dem Eingang wurde dann wohl eine schwerst durch Messerstiche verletzte Person aufgefunden. Laut Zeugenaussagen konnte das Opfer vor Ort reanimiert und dann ins Krankenhaus gebracht werden, wo die Ärzte jetzt um sein Leben kämpfen. Nach Angaben der Polizei befindet sich das Mädchen noch in einem lebensbedrohlichen, wenn auch stabilen Zustand.
Polizei ermittelt nach Verbrechen in Ahlhorn
Es wird in den sozialen Netzwerken berichtet, dass das Mädchen verfolgt wurde und an der Wohnungstür geklingelt hat, aber nicht eingelassen wurde. Dann soll der Täter auf sie eingestochen haben.
Ein weiterer Zeuge, der zufällig mit dem Fahrrad auf der Mozartstraße unterwegs war, berichtete von einem schwarzen Fluchtfahrzeug, das ihm mit hoher Geschwindigkeit entgegen kam und auf ihn zuhielt. Er habe sich nur mit einem Sprung in Sicherheit bringen können, so der Mann.
Die Spurensicherung war mehrere Stunden im Haus tätig und sicherte diverse Gegenstände. Unterdessen waren die Beamten mit Fahndungsfotos im Ort unterwegs. Dann führte die Spur in die nahe Hansestadt. dr
POLIZEIINSPEKTION DELMENHORST / OLDENBURG - LAND / WESERMARSCH
POL-DEL: +++Gemeinsame Pressemitteilung der Polizeiinspektion Delmenhorst/ Oldenburg Land/ Wesermarsch und der Staatsanwaltschaft Oldenburg+++
29.11.2015 – 14:04 Delmenhorst (ots) - Ahlhorn: Versuchtes Tötungsdelikt zum Nachteil einer Heranwachsenden
Am 28.11.2015, gegen 17:00 Uhr, griff in einem Mehrfamilienhaus der Mozartstraße in Großenkneten, ein 21-Jähriger eine Heranwachsende mit einem Messer an. Die junge Frau wurde lebensgefährlich verletzt und in einem Krankenhaus notoperiert.
Sie befindet sich derzeit noch in einem lebensbedrohlichen, wenn auch stabilen Zustand. Der Tatverdächtige flüchtete unmittelbar nach der Tat, konnte jedoch am 29.11.2015, gegen 04:10 Uhr, von Einsatzkräften der Polizei in Bremen vorläufig festgenommen werden.
Als Hintergrund der Tat wird ein Beziehungsstreit vermutet. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg beantragt Haftbefehl. Über diesen wird am Montag der Richter entscheiden.
BLUTTAT IN AHLHORN Mordversuch aus verschmähter Liebe? Jasper Rittner
Immer mehr Hintergründe des Mordversuchs kommen ans Licht. Nach ihrer Flucht hatte sich das Opfer, eine aus dem Irak stammende Frau, Ersatzpapiere ausstellen lassen, wonach sie erst 14 Jahre alt war. In Deutschland sollte sie zwangsverheiratet werden.
AHLHORN Der Mordversuch von Ahlhorn beschäftigt weiter die Ermittler. Doch während sich die Staatsanwaltschaft bedeckt hält und noch nicht einmal die Nationalität von Täter und Opfer offiziell mitteilen mag, sickern nun immer neue Details des Dramas durch.
Nach NWZ?-Informationen ging das Opfer in Ahlhorn zur Schule – in die achte Klasse. Doch was macht eine junge Frau zwischen lauter Teenies? Hintergrund ist eine komplizierte Flüchtlingsgeschichte. Die Frau stammt aus dem Irak und ist vermutlich 19 Jahre alt. Sie kam offenbar aber ohne gültige Papiere nach Deutschland. Laut ihrer vorläufigen Dokumente ist sie aber erst 14. Und deshalb auch schulpflichtig. Seit dem 5. November besuchte sie eine achte Klasse in Ahlhorn, wurde aus dem Rathaus bestätigt.
Wohnhaft war sie bei ihrer Schwester und dem Schwager in der Ahlhorner Mozartstraße. Auch der mutmaßliche Täter stammt aus dem Irak. Dort soll wohl auch die Heirat von Täter und Opfer vereinbart worden sein. Nach deutschem Recht verheiratet waren sie allerdings nicht. Gerüchten zufolge sollte die junge Frau nun demnächst zwangsverheiratet werden. Doch anscheinend habe sie sich geweigert.
Staatsanwaltschaft und Polizei hatten nach der Tat am Sonntag von einem „Beziehungsstreit“ gesprochen.
Rückblick: Am Sonnabend gegen 17 Uhr soll der mutmaßliche Täter im Flur des Wohnhauses in der Mozartstraße die Schülerin niedergestochen haben. In einer Notoperation retteten Ärzte ihr Leben. Der Täter flüchtete mit einem schwarzen Wagen. Elf Stunden später nahm die Polizei einen 21-Jährigen in Bremen fest. Er sitzt mittlerweile wegen Mordversuchs in Untersuchungshaft.