Mann (73) erstochen und erschlagen Grausiger Leichenfund in Tessiner Tiefgarage
CHIASSO - Im Tessin kam es gestern Abend zu einem Mord. In einer Tiefgarage in Chiasso fand ein Anwohner die Leiche eines 73-jährigen Schweizers.
In einer privaten Tiefgarage in Chiasso machte ein Bewohner gestern Abend einen grausamen Fund. Zwischen den Autos stiess er auf einen älteren Mann, der mit zertrümmertem Schädel in einer Blutlache lag. Das berichten lokale Medien.
Ersten Ermittlungen zufolge sei der Mann im Zuge einer Auseinandersetzung «mit anderen Personen» mit einem «stumpfen und scharfen Gegenstand» attackiert worden. Dabei habe er tödliche Verletzungen am Kopf erlitten, teilt die Kantonspolizei Tessin heute Morgen mit. Das Opfer sei ein 73-jähriger Schweizer. Nebst einem Grossaufgebot der Polizei waren Gerichtsmediziner, Rettungskräfte sowie ein Care-Team ausgerückt, als der Alarm bei der Zentrale einging.
Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren eröffnet. Laut «tio.ch» soll das Opfer ein Büro in einem der Gebäude gehabt haben, die Zugang zur Tiefgarage haben. Zudem soll die Ex-Frau des Getöteten in einem der Häuser oberhalb der Tiefgarage wohnen. Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, dass es sich um ein Beziehungsdelikt handelte. (lha)
Tötungsdelikt im Tessin Festnahme nach Gewalttat in Chiasso
Am Freitagabend ist ein 73 Jahre alter Schweizer in einer Tiefgarage in Chiasso erschlagen aufgefunden worden. Am Montag hat die Polizei drei Personen verhaftet.
30.11.2015, 18:57 Uhr
(sda) Die Tessiner Kantonspolizei hat drei Tage nach der tödlichen Attacke auf einen Mann in einer Tiefgarage in Chiasso drei Personen verhaftet: eine 38-jährige Frau, einen 24 Jahre alten Mann und eine 17 Jahre alte Jugendliche, die inzwischen wieder auf freiem Fuss ist. Sie wurden am Montag in Chiasso festgenommen, wie die Tessiner Kantonspolizei mitteilte. Die Personen seien Teil der Familie der beiden Tatverdächtigen und werden derzeit befragt, sagte ein Polizeisprecher.
Die Tessiner Tageszeitung «Corriere del Ticino» berichtete in ihrer Montagsausgabe, dass die beiden gesuchten Männer in ihr Heimatland Italien geflohen seien; Tatmotiv seien unbezahlte Mietschulden beim Opfer gewesen. Die Kantonspolizei konnte dies am Montag nicht bestätigen. Am Samstag war bekannt geworden, dass der 73-jährige Schweizer mit einem scharfen Gegenstand tödlich am Kopf verletzt wurde.
CHIASSO/ERCOLANO (I) - Zwei Männer prügelten Angelo F. (†73) in einer Tiefgarage zu Tode. Jetzt hat die Polizei die mutmasslichen Täter, Pasquale I. (51) und Mirko I. (23), in ihrer Heimatstadt Ercolano verhaftet.
Von Myrte Müller
Ganze drei Tage dauerte die Flucht der Totschläger von Chiasso TI. Jetzt wurden Pasquale I. (51) und Mirko I. (23) in ihrer Heimatstadt Ercolano bei Neapel festgenommen.
Sie versteckten sich in einem Haus im Zentrum des 54 000-Einwohner Ortes, als die Carabinieri am Mittag zuschlugen. Sowie der Auslieferungsantrag vorliege, sollen die beiden Neapolitaner zurück in die Schweiz, heisst aus der Questura.
Am Freitagabend hatten der Tankstellen-Pächter und sein Sohn ihren Vermieter Angelo F. (73) in einer Tiefgarage zu Tode geprügelt, das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit massakriert. Vermutlich mit einem Vorschlaghammer und einer Machete. Die benutzten Waffen wurden nicht gefunden.
Im Kampf verlor das Opfer sogar einen Finger. Grund der brutalen Bluttat: Pasquale I. hatte seit fünf Monaten nicht mehr die Miete der Wohnung gezahlt. Angelo F. droht der Familie mit Rausschmiss (BLICK berichtete). Damit brach das auf Lug und Betrug aufgebaute Leben in sich zusammen.
Seit Jahren zahlt Pasquale I. keine Rechnungen mehr, lebt aber dabei auf grossem Fuss. «Er fuhr einen dicken Mercedes, hatte ein Motorboot auf dem Lago Maggiore. Er liess Schampus fliessen, gönnte sich und Sohn Alessio Teilnahmen an Autorennen», erzählt Oriano Catellani (59), ein früherer Geschäftspartner, «das musste ja eines Tages bitter enden.» Mit einem grausamen Mord hat der Goldhändler allerdings nicht gerechnet.
«Sie waren tickende Zeitbomben» Nach dem Mord an einem Hausverwalter in Chiasso hat die Polizei den mutmasslichen Täter und seinen Sohn verhaftet. Bekannte berichten von schwierigen Verhältnissen mit der Familie. storybild
Ein 73-jähriger Schweizer wurde am Wochenende in Chiasso TI brutal ermordet. Laut dem «Blick» lag in der Blutlache ein abgehackter Finger, das Gesicht des Opfers sei bis zur Unkenntlichkeit entstellt gewesen.
Der mutmassliche Täter, Pascquale I.* (51), und sein Sohn Mirko (23) wurden gestern bei Verwandten in einem Haus in Herculaneum in der Nähe von Neapel verhaftet. Sie hätten sich bei der Festnahme nicht gewehrt, berichtet ein Beamter gegenüber 20 Minuti.
Auf Social Media tauchte ein Bild auf, das den verhafteten Mirko zeigt, der cool mit einer Pistole posiert. Das Bild wurde nur wenige Tage vor dem Mord an dem Hausverwalter aufgenommen. Auf seinem Facebook-Profil soll er immer wieder Videos von George Jung gepostet haben – dem Drogenhändler, der von Johnny Depp im Film «Blow» dargestellt wird.
«Musste ja in einer Katastrophe enden»
Über die Familie von Tankstellenpächter Pasquale I.* herrschen bei Bekannten geteilte Meinungen. Ein Nachbar sagt zum «Blick»: «Pasquale und seine Jungs waren doch immer so nett. Es waren tüchtige Leute.» Ein anderer Mann, Goldhändler Oriano Catellani (59), sagt dagegen: «Sie waren tickende Zeitbomben.»
Pasquale I. habe horrende Schulden gehabt – insgesamt 800'000 Franken. Er habe einfach keine Rechnungen mehr bezahlt, sagt Catellani der Zeitung. «Das Ganze musste ja in einer Katastrophe enden.» Auch er habe ihm Geld geliehen, das er nie mehr gesehen habe.