Wie berichtet, war der Mann am Samstag kurz vor zwei Uhr früh vor der Tür zu seinem Wohnblock in Waidmannsdorf mit mehreren Schüssen getötet worden. Erst am Abend war der 47-Jährige von einem Auslandseinsatz als Monteur zurückgekehrt. „Die Rekonstruktion der letzten Stunden des Opfers ist weit gediehen“, sagt Türk. Aber führt das auch zum Täter? „Bisher ist das nicht zielführend“, räumt der Kriminalist ein.
Wie Recherchen der Kleinen Zeitung ergeben haben, hatte der Klagenfurter vor 20 Jahren in Deutschland „Schwierigkeiten“ mit dem Gesetz. Liegt das Motiv für den Mord in der Vergangenheit? Darüber will Türk nicht spekulieren: „Es sind viele Motivlagen möglich. Da ist alles offen. Bisher gibt es keinen Tatverdächtigen.“
Die Spur führt offenbar ins Rotlichtmilieu, wo das Opfer eine Verbindung zu einer Frau gepflegt haben soll, was zu Konflikten in der Szene geführt haben könnte. Dabei soll es auch ums Geld gegangen sein. Eine erste Spur: Der Täter könnte aus Osteuropa stammen. Türk: "Wenn wir vom Milieu reden, sind diese Länder immer involviert."
Zudem dürfte der Täter aus einem Auto geschossen haben, da keine Patronenhülsen am Tatort gefunden wurden - was aber noch nicht bestätigt ist. Die Polizei ermittelt weiter fieberhaft. Auch die Befragungen in der Szene gehen weiter. Die Leiche des Opfers ist mittlerweile zur Bestattung freigegeben. Der Klagenfurter wird kommenden Samstag in einer Urne in Viktring-Stein beigesetzt.
Es ist eines der mysteriösesten Verbrechen der letzten Jahre in Österreich: Ein Mann wird nachts vor seiner Haustür erschossen. Aber warum? Auf der Suche nach dem Motiv tappt die Polizei im Dunkeln.
Reinhard Oberlerchner lebt allein in einer Zweizimmer-Wohnung in Klagenfurt. Er ist Elektriker und wartet Maschinen in Österreich, Deutschland und in der Schweiz.
Oberlerchner verkehrt gerne im Rotlichtmilieu. Dort verliebt er sich in eine rumänische Prostituierte. Unter anderem deshalb gerät er mit Männern aus der Szene in Streit, in dessen Verlauf er Sachbeschädigungen und eine Körperverletzung begeht. Er wird angezeigt.
Unheimliche Begegnung Am 8. Mai 2015 wartet ein unbekannter Mann in der Nähe seines Parkplatzes an der Siebenhügelstraße 100 in Klagenfurt auf ihn. Als er etwa um 23.50 Uhr nach Hause kommt, wird er mit einer Pistole bedroht. Als Oberlerchner davonläuft, schießt der Täter einmal auf ihn, trifft aber nur das Auto auf dem Nachbarparkplatz.
Am 31. Oktober 2015 gegen 2 Uhr nachts wird er an der Eingangstür zu seinem Haus erschossen.
Tatwaffen: Bei der ersten Tat wurde mit einer Walther P 38, Kaliber 9 mm, auf Oberlerchner geschossen. Bei dem Mord verwendete der Täter ein Gewehr, sehr wahrscheinlich ein Steyr STG 77 oder die Jagdversion dieser Waffe. Das STG 77 ist unter anderem auch bei der österreichischen Armee im Einsatz. Tatmunition: .223 Remington.
Fragen nach Zeugen:
Wer kannte Reinhard Oberlerchner und kann Luftbild der beiden Tatorte in Klagenfurt. Angaben zu einem möglichen Motiv machen?
Wer weiß, was Reinhard Oberlerchner während seiner Auslandsaufenthalte in seiner Freizeit gemacht hat? Wer hat an den beiden Tattagen rund um Oberlerchners Wohnung in der Siebenhügelstraße 100 Beobachtungen gemacht, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten?
Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung des Mordes führen, hat die Familie des Opfers eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
„Waidmannsdorf“-Mord weiter ungelöst Eineinhalb Jahre nach dem Mord an einem 47 Jahre alten Mann im Klagenfurter Stadtteil Waidmannsdorf gibt es noch immer keine Spur zu den Tätern. Im vergangenen Jahr wurde der Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY- ungelöst“ vorgestellt.
Ende Oktober vergangenen Jahres wurde der Mordfall von Klagenfurt im ZDF ausgestrahlt, seither gingen beim Landeskriminalamt etwa 60 Hinweise ein - mehr dazu in „Aktenzeichen XY“: 40 Hinweise zu Mordfall (kaernten.ORF.at; 27.10.2017). Einige der Hinweise seien zwar sehr konkret und vielversprechend gewesen, sagte Gottlieb Türk, der Leiter des Landeskriminalamtes, die heiße Spur sei aber nicht dabei gewesen. Noch nicht, sagte Türk, denn noch immer erhalten die Ermittler Hinweise und Informationen zu dem Fall. Erst kürzlich sei wieder ein Schreiben aus Deutschland eingelangt. Das Mordopfer sei ja häufig in Süddeutschland und in der Schweiz unterwegs gewesen.
Kripo: „Mord wird nicht ungeklärt zu Akten gelegt“ Die Arbeit sei noch lange nicht abgeschlossen, sagte Türk, der Mord werde sicherlich nicht ungeklärt zu den Akten gelegt. Der 47 Jahre alter Klagenfurter wurde in der Nacht zum 31. Oktober 2015 regelrecht hingerichtet. Die Täter hatten ihm vor seinem Wohnhaus aufgelauert und ihn mit mehreren Schüssen getötet - mehr dazu in Klagenfurt: Mehrere Schüsse führten zum Tod (kaernten.ORF.at; 1.11.2015).
Die Hinweise deuten daraufhin, dass die Täter mit dem Mann eine offenen Rechnung zu begleichen hatten, so die Ermittler. Sie gehen davon aus, dass es sich um einen Auftragsmord handelt. Sowohl das Opfer als auch die Täter dürften dem Rotlichtmilieu, der Drogenszene und auch der Glücksspielszene zuzuordnen sein.
CHRONIK „Waidmannsdorf“-Mord: 5.000 Euro Belohnung Mehr als sieben Jahre nach der Tat ist der „Waidmannsdorf“-Mord weiter ungelöst. Im Oktober 2015 wurde ein 47 Jahre alten Mann im Klagenfurter Stadtteil Waidmannsdorf getötet. Noch immer gibt es keine Spur zu den Tätern. Nun wurde eine Belohnung von 5.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ausforschung des Täters führen.
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Der 47 Jahre alter Klagenfurter wurde in der Nacht zum 31. Oktober 2015 regelrecht hingerichtet. Die Täter hatten ihm vor seinem Wohnhaus aufgelauert und ihn mit mehreren Schüssen getötet – mehr dazu in Toter mit Schussverletzungen gefunden (kaernten.ORF.at; 31.10.2015).
Zwei Jahre nach der Tat wurde der Fall von der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY2 im ZDF ausgestrahlt. Damals gingen zahlreiche Hinweise beim Landeskriminalamt ein, sie führten aber nicht zum Täter – mehr dazu in „Waidmannsdorf“-Mord weiter ungelöst (kaernten.ORF.at; 12.2.2018).