Bluttat in Meran: In der Nacht auf Freitag ist in der Passerstadt ein Mann ermordet worden.
Die Bluttat ereignete sich in der Nacht auf Freitag in einer Wohnung im Zentrum von Meran: In dem Haus in der 4.-November-Straße soll ein Streit ausgebrochen sein.
Nachbarn sollen Schreie aus dem Appartement gehört haben. Daraufhin alarmierten sie die Carabinieri. Zudem habe, so berichtet Oberstaatsanwalt Guido Rispoli gegenüber Journalisten, der mutmaßliche Täter selbst die Ordnungshüter verständigt.
Als die Ordnungshüter am Tatort eintrafen, stießen sie auf den leblosen Körper des Mannes.
Die Beamten sollen den Mann in einer Blutlache vorgefunden haben. Beim Eintreffen der Ordnungshüter war der Mann, er soll 43 Jahre alt sein, bereits tot. Ersten Angaben zufolge soll er mit einem Küchenmesser erstochen worden sein.
In dieser Wohnung in der 4. November-Straße wurde der Mann erstochen aufgefunden. - Foto: DLife/lo
Verdächtiger festgenommen Wie am Freitag bekannt wurde, haben die Carabinieri bereits einen Verdächtigen festgesetzt. Der Mann wird des Mordes bezichtigt und wurde auf die Carabinieri-Station Meran gebracht. Dort wurde der Mann verhört.
Wie Oberstaatsanwalt Guido Rispoli gegenüber Journalisten berichtete, sei der Mann geständig. Der Tatverdächtige soll 58 Jahre alt sein. Bei seiner Festnahme soll er sich in verwirrtem Zustand befunden haben.
Identität von Opfer und Mörder noch nicht bekannt
Weder zur Identität des Mordopfers noch des vermeintlichen Täters liegen derzeit Informationen vor. Auch das Motiv und die Hintergründe der Tat sind derzeit noch komplett unklar. Die Staatsanwaltschaft will am Nachmittag weitere Informationen bekannt geben.
Mord in Meran: "Strazzer kann sich an nichts erinnern"
Noch fehlt die Bestätigung, ob der 58-jährige Riccardo Strazzer in der Nacht auf Freitag seinen 43-jährigen Freund Peter Cristina in dessen Wohnung in der 4.-November-Straße in Meran erstochen hat. Der dringend Tatverdächtige sitzt zwar im Bozner Gefängnis, Geständnis hat er aber keines abgelegt. Wie sein Pflichtverteidiger Nicola Nettis am Samstag bestätigte, könne sich Strazzer weiterhin an nichts erinnern.
Alles deutet darauf hin, dass Riccardo Strazzer (58) aus Meran seinen Bekannten Peter Cristina (43) in dessen Wohnung in der IV.-November-Straße in Meran erstochen hat. Der mutmaßliche Täter hatte am späten Donnerstagabend selbst Alarm geschlagen.
„Oh Gott, oh Gott! Ich habe meinen Freund ermordet!“ Mit diesen Worten hatte sich ein hörbar verwirrter Mann mehrfach bei den Notrufnummern 112 (Carabinieri), 113 (Polizei) sowie bei der Landesnotrufzentrale (118) gemeldet. Sofort hatten sich Carabinieri und Polizei auf die Suche nach dem Anrufer gemacht. Zumal der Mann aber keine genauen Angaben zu seinem Aufenthaltsort gemacht hatte, mussten die Sicherheitskräfte erst den Standort des Anrufers ausmachen. Mutmaßlicher Täter dank Telefonortung gefunden
Dank einer Telefonortung konnte der Anrufer schließlich ausgemacht werden. Vor der Pizzeria „Stelvio“ in der IV.-November-Straße wurde er von den Carabinieri angehalten. Es handelt sich um den aus Meran gebürtigen Riccardo Strazzer (58). Den Beamten gegenüber soll er erneut angegeben haben, seinen Freund in dessen Wohnung – diese liegt im dritten Stock des direkt an die Pizzeria angrenzenden Gebäudes – erstochen zu haben. Er händigte den Carabinieri die Wohnungsschlüssel aus.
In der Miniwohnung fanden die Beamten in einer großen Blutlache die Leiche eines Mannes. Nur wenig daneben das blutverschmierte Küchenmesser, mit dem der Täter auf sein Opfer eingestochen hatte. Beim Toten handelt es sich um den ebenfalls aus Meran gebürtigen Peter Cristina (43). Dieser soll die Wohnung in dem Gebäude in der IV.-November-Straße gemietet haben. Strazzer wurde unter dem dringenden Verdacht, Cristina mit dem Küchenmesser ermordet zu haben, in die Carabinieri-Kaserne von Meran gebracht. Dort wurde er noch in der Nacht von Staatsanwalt Andrea Sacchetti verhört.
Strazzer hatte Blutflecken auf der Kleidung Erhärtet wird der Verdacht gegen Strazzer, weil sowohl an dessen Kleidung als auch an seinen Schuhsohlen Blutspritzer sichergestellt worden sind. Ebenfalls gegen den 58-Jährigen spricht, dass er die Schlüssel zur Wohnung bei sich trug, in der sich die Bluttat zugetragen hat. Über den Hergang und das Tatmotiv hat Riccardo Strazzer zu den Ermittlern allerdings noch nichts gesagt. Auch ein Geständnis hat er beim Verhör nicht abgelegt. Aufgrund des völlig verwirrten Zustandes, in dem sich Strazzer befunden haben soll, riet ihm sein Pflichtverteidiger Nicola Nettis, von seinem Recht Gebrauch zu machen, die Aussage zu verweigern.
Aufgrund der schwerwiegenden Indizien wurde Riccardo Strazzer in der Nacht auf Freitag gegen 2.30 Uhr schließlich auf Anweisung von Staatsanwalt Sacchetti unter dem dringenden Verdacht auf vorsätzlichen Mord festgenommen und noch in der Nacht ins Bozner Gefängnis gebracht. Pflichtverteidiger Nettis bestätigte am Samstag auf Anfrage der Sonntagszeitung "Zett", dass sich sein Mandant an nichts erinnert (mehr dazu nachzulesen am Sonntag in der "Zett"). Haftprüfung vermutlich am Montag
Voraussichtlich am Montag wird Riccardo Strazzer dem Richter Emilio Schönsberg zur Haftprüfung vorgeführt und hat dort die nächste Gelegenheit, ein Geständnis abzulegen.
Beamte der Spurensicherung der Carabinieri hatten in der Tatnacht die Miniwohnung akribisch durchsucht. Wie eine erste Leichenschau ergeben hat, soll die Leiche mehrere Messerstiche am ganzen Körper aufweisen. Einen Stich soll Cristina auch am Hals erlitten haben. Welcher Stich zum Tod geführt hat, muss erst noch eine Autopsie zeigen.
Die Nebel um die Bluttat, die sich vergangenen Donnerstag in einer Wohnung in der IV.-November-Straße zugetragen hat, lichten sich. Drei Stunden lang stand der dringend Tatverdächtige Riccardo Strazzer Staatsanwalt und Richter Rede und Antwort – und erinnert sich an immer mehr Details der Mordnacht. Einzig vom tödlichen Stich ins Herz weiß er nichts mehr.
„Mein einziger Freund ist in meinen Armen gestorben“. Immer wieder wiederholte Ricccardo Strazzer (58) aus Meran im Zuge des Verhörs diesen Satz.
Immer wieder müssen Richter Emilio Schönsberg und Staatsanwalt Andrea Sacchetti das Verhör im Bozner Gefängnis abbrechen. Immer wieder bricht der dringend Tatverdächtige in Tränen aus. Am Ende konnte er die Nebel um die Bluttat, bei der Peter Cristina (43) in seiner Mietwohnung in der IV.-November-Straße in Meran erstochen wurde, lichten. Männer sollen betrunken gewesen sein
Die beiden sollen sich am Morgen des Mordtages gemeinsam auf den Weg gemacht haben. In der Folge sollen sie in mehreren Lokalen Merans eine erhebliche Menge an Wein konsumiert haben. Abends seien die beiden laut Anwalt Nicola Nettis stark angetrunken in die Wohnung zurückgekehrt.
Dort soll es dann zu dem heftigen Streit gekommen sein.
Daraufhin soll Strazzer laut seinen Aussagen „zu etwas gegriffen und zugestoßen haben“. Erst dann habe er den Notruf gewählt.
„Mein einziger Freund ist in meinen Armen gestorben“ schließt Strazzer sein Geständnis. Er bleibt weiter im Bozner Gefängnis.